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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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sich
    sowohl mit natürlich auftretenden Viren und anderen Pa-
    thogenen als auch mit biologischen Waffen, die von aus-
    ländischen Regimen fabriziert werden.
    So lautet jedenfalls die offizielle Version, aber Fort
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    Detrick hat eine weit dunklere Vergangenheit – und Ge-
    genwart. Eines der Paradoxien wissenschaftlich entwickel-
    ter Abwehrmaßnahmen gegen biologische Waffen ist, dass
    man eine gewisse Menge eben der Biowaffe braucht, gegen
    die man eine Abwehrmaßnahme entwickeln will. Deshalb
    lagerte und lagert in Fort Detrick eine große Auswahl von
    Erregern und Giften wie Anthrax, Botulinus-Toxin und
    dergleichen. Aber die Entwicklung von Gegenmitteln oder
    Impfstoffen gegen diese Erreger ist nur die halbe Ge-
    schichte.
    Eine Vorhersage, wie der Feind zum Beispiel Anthrax
    modifizieren könnte, gleicht einem Ratespiel. Der einzige
    praktikable Weg, Abwehrmittel gegen modifizierte biolo-
    gische Kampfstoffe zu produzieren, ist, sie selbst zu modi-
    fizieren und effektivere Stämme zu entwickeln, um dann
    effektive Gegenmittel herstellen zu können. In Ermange-
    lung von konkreten Feinden mischt also Fort Detrick
    selbst permanent im Geschäft der biologischen Kriegfüh-
    rung mit.
    Obwohl es der CIA offiziell verboten ist, Meuchelmorde
    oder Attentate zu begehen, wurde diese Regel in der Ver-
    gangenheit häufig genug gelockert. So konnte man versu-
    chen, gewisse Leute zu liquidieren, deren Einstellungen
    den Interessen Amerikas schadeten. Das klassische Beispiel
    dafür ist Fidel Castro, der vier von der CIA finanzierte
    Versuche überlebte, ihn mit Gift aus Fort Detrick zu töten.
    Außerdem überlebte er mindestens vier Versuche mit an-
    deren Methoden.
    Der erste Anschlag wurde mit normalen Giftpillen aus-
    geführt, aber der Agent, der sie ihm einflößen sollte, kam
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    nicht einmal in Castros Nähe. Der zweite war ein Rund-
    umschlag, bei dem ein breit gefächertes Angebot zum Ein-
    satz kam. Es reichte von einem vergifteten Füller bis zu ei-
    ner Zigarre, die mit Botulinus-Toxin imprägniert war, ei-
    ner der tödlichsten Substanzen, welche die Menschheit
    kennt. Außerdem setzte die CIA noch verschiedene biolo-
    gische Erreger ein. Dieser Versuch, der von einem kubani-
    schen Dissidenten unternommen wurde, der in Havanna
    lebte, scheiterte bekanntermaßen ebenfalls.
    Bei der dritten Runde heuerten Figuren des organisier-
    ten Verbrechens, die bei der CIA unter Vertrag standen,
    einen kubanischen Angestellten in einem von Castros
    Lieblingsrestaurants an, der gegen ein Honorar bereit war,
    das Essen des kubanischen Führers zu vergiften. Die ent-
    sprechenden Pillen wurden auch prompt geliefert, aber als
    der Plan umgesetzt werden sollte, hatte Castro seinen Ge-
    schmack geändert und ein anderes Lieblingsrestaurant ge-
    funden.
    Ein Jahr nach dem Fiasko in der Schweinebucht unter-
    nahm die Firma einen weiteren Versuch, bei dem sie erneut
    ihre Kontakte zum organisierten Verbrechen nutzte und
    Giftpillen lieferte. Diesmal wollte der Dissident, der sich
    dazu bereit erklärt hatte, seine Bezahlung nicht in Geld,
    sondern in Waffen und Funkgeräten. Die CIA lieferte ihm
    die Ware durch Scheinfirmen, die man in Florida unter-
    hielt, bevor der Mordversuch unternommen werden sollte.
    Er scheiterte erneut, und es ist sehr gut möglich, dass der
    Kubaner gar nicht erst versuchte, in Castros Nähe zu
    kommen, nachdem er bereits erhalten hatte, was er wollte.
    Das beweist eindeutig, dass die CIA nie abgeneigt war,
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    tödliche Substanzen für ihre Zwecke einzusetzen. Viel-
    leicht stammte das hier verwendete Gift ja auch aus einem
    geheimen Vorrat der Firma selbst. In dem Fall träfe West-
    woods frühere Schlussfolgerung über die mögliche Identi-
    tät des Killers wahrscheinlich zu.
    Nur wusste er nicht genau, wo er weitersuchen sollte.
    Falls der Mörder tatsächlich ein Angestellter der Firma war, hatte er seine Spuren zweifellos gut verwischt. Westwood
    wusste, dass trotz seiner hohen Sicherheitsstufe bestimmte
    Bereiche der CIA-Datenbank auch für ihn nicht zugänglich
    waren, und außerdem hatte er keine Ahnung, wo er nach
    der Quelle des Giftes suchen sollte. Er hatte schon mit dem
    Gedanken gespielt, einfach nur »Coniin« in das Suchfeld
    einzugeben und zu sehen, was der Computer ausspuckte,
    entschied sich dann jedoch dagegen. Falls der unbekannte
    Attentäter ein noch aktiver CIA-Agent war, konnte er
    Fangschaltungen in dem System gelegt haben, die ihn
    alarmieren würden, wenn ihm

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