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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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angezogen hatten. Das Wasser war kühler als
    die Luft, und Richter fühlte sich sofort wohler, als er auf-
    tauchte und sich nach Crane umsah. Der Hubschrauber
    war nach links abgeschwenkt. Er konnte hier nichts mehr
    ausrichten, also hatte O’Reilly vor ihrem Absprung ent-
    schieden, dass sie auf Gavdopoúla landen und dort mit
    laufenden Rotoren warten würden, bis die beiden Männer
    ihren Tauchgang beendet hatten.
    Richter erreichte das Rettungsfloß, als Crane gerade das
    Ende der Leine mit den Atemgeräten daran gesichert hatte.
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    Die beiden Männer ließen das beschwerte Ende der Leine
    ins Meer hinunter, und ihre sechs Reservesauerstoffflaschen
    verschwanden nach und nach in der Tiefe. Sie schwebten
    jetzt direkt unter dem Floß.
    »Fertig?«, fragte er, und Crane nickte. »Behalten Sie
    mich bitte im Auge«, bat Richter. »Es ist schon lange her,
    seit ich getaucht bin, also hindern Sie mich daran, falls ich etwas Dummes anstelle.«
    »Worauf Sie sich verlassen können.« Die beiden Män-
    ner schoben sich die Mundstücke in den Mund, duckten
    sich unter die Oberfläche, hoben die Beine an und began-
    nen ihren Abstieg. Richter schwamm voraus, damit Crane
    ihn beobachten konnte. Er folgte dem Ankerseil, das an
    der Boje befestigt war.
    Je tiefer sie tauchten, desto dämmriger wurde es, bis das
    azurblaue Wasser allmählich dunkelblau und in einer Tiefe
    von achtzig Fuß schließlich grau wurde. Als der Meeres-
    grund urplötzlich auftauchte, stoppte Richter, indem er
    sich abrupt an dem Ankerseil der Boje festhielt. Crane
    schloss zu ihm auf, und die beiden Männer sahen sich um.
    Das Unterwassersonar hatte die Lage des Wracks sehr
    genau geortet, also war die Boje so dicht wie möglich an
    der Fundstelle heruntergelassen worden. Trotzdem war
    Crane, ebenso wie Elias vor ihm, gut vorbereitet getaucht.
    Während Richter wartete, zog Crane eine sehr dünne und
    feste Nylonschnur aus einem Beutel an seinem Bleigürtel.
    Er band ein Ende an das Ankerseil der Boje, etwa drei Me-
    ter über dem Meeresgrund, überzeugte sich, dass Richter
    noch neben ihm war, und schwamm dann mit ihm nach
    Westen.
    430
    Gut eine Minute später hielten sie inne, als sie den geis-
    terhaften Schatten des Learjetflügels vor sich aufragen sa-
    hen, der mit der Spitze im Meeresboden steckte. Die
    Mannschaft der Merlin hatte sie fast direkt über dem
    Wrack abgesetzt.
    Richter drehte sich zu Crane herum und signalisierte
    ihm »Okay«. Die beiden Männer schwammen weiter, vor-
    bei an dem Flügel, und suchten nach dem Rest des Flug-
    zeugrumpfs. Crane hatte eine grobe Skizze auf einem was-
    serfesten Klemmbrett dabei. Darauf war die Lage der ein-
    zelnen Flugzeugteile eingezeichnet, wie sie das Sonar auf
    dem Meeresgrund geortet hatte. Er warf einen Blick auf
    den Kompass, tippte gegen Richters rechten Arm und
    schwamm über den dunkelgrauen Meeresboden voraus.
    Knapp zwei Minuten später sah Crane den Ballon, den
    Spiros Aristides am Learjet-Rumpf befestigt hatte.
    In dem Wrack fraßen sich derweil die Chemikalien in
    den vier Zündern der Sprengladungen durch die Memb-
    ranen, die den wasseraktiven Schalter und die Batterie
    schützten. Die vier Pakete lagen unter den Sitzen, wo Elias
    sie hingeworfen hatte. Als Crane den Ballon sah, waren die
    Zünder bereits seit etwas mehr als zwei Stunden und fünf-
    undzwanzig Minuten aktiviert.
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    18
    Freitag
    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier, Langley, Virginia

    »Mr. Westwood?« Die mürrische Stimme am Telefon war
    unverwechselbar.
    »Guten Morgen, Frank«, antwortete Westwood. »Sie
    haben hoffentlich Neuigkeiten für mich?«
    Detective Delaney kicherte. »Was Neues wohl kaum,
    denke ich. Wir haben wie üblich alle Häuser in Crystal
    Springs abgeklappert. Dort lebte James Richards. Und wir
    haben sein Haus auf den Kopf gestellt.
    Unterm Strich hat keiner was Ungewöhnliches bemerkt,
    und niemand hat was gehört. Drei Nachbarn, typische
    Klugscheißer, die hinterher immer schlauer sind, behaup-
    ten, dass sie an dem Abend einen verdächtigen Typen in
    der Nähe von Richards’ Haus haben herumlungern sehen.
    Der Beschreibung nach handelt es sich um einen schwar-
    zen Weißen, zwischen ein Meter achtzig und zwei Meter
    zehn, etwa hundertzwanzig bis hundertneunzig Pfund, mit
    glattrasiertem Vollbart, der entweder einen schwarzen,
    braunen oder blauen Mantel getragen hat. Vielleicht gibt
    es ja eine Person im Computer, auf die diese Beschreibung
    passt, aber ich würde mich

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