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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Invincible, Kretisches Meer

    » Invincible, Invincible , hier spricht Fob Watch, Over.«
    »Fob Watch, hier spricht Invincible . Verstehe Sie laut und deutlich. Reden Sie.«
    » Invincible , Fob Watch mit einem Transportersuchen.
    Und einer Nachricht für Lieutenant Commander Richter.
    Aufnahmebereit? Over.«
    »Bereit.«
    »Roger. Die Nachricht lautet: ›Von Tyler Hardin, CDC,
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    an Lieutenant Commander Richter, HMS Invincible . Dritter vermutlicher Infektionsfall vor wenigen Minuten ge-
    meldet. Name: Curtis, Vorname: Roger. Nationalität: Ame-
    rikaner. Beruf: Reporter. Status: Notaufnahme Kranken-
    haus Chaniá. Erbitte Hubschraubertransport von Kandíra
    nach Chaniá ASAP. Schlage vor, Richter begleitet mich.‹
    Ende der Nachricht.«
    »Fob Watch, hier spricht Invincible . Bleiben Sie auf dieser Frequenz und erwarten Sie Rufzeichen und geschätzte
    Flugzeit der Maschine nach Kandíra. Ende.«
    Der Funkmatrose setzte die Kopfhörer ab, las seine No-
    tizen noch einmal durch und gab sie dem diensthabenden
    Communications Officer, der sie ebenfalls rasch überflog.
    »Drei Kopien«, befahl der Officer knapp. »Eine für die Air
    Operations, eine für Commander Richter und eine für die
    Akten.« Gut dreißig Minuten später stand ein Merlin der
    814. Staffel auf Spot Zwo. Seine Rotoren drehten sich,
    während er darauf wartete, dass das Schiff sich für den
    Start ausrichtete. Richter war der einzige Passagier an
    Bord. Er trug wieder Zivil. Neben ihm stand seine lederne
    Reisetasche, die Innentasche seines Jacketts beulte ein
    Enigma-T301-Handy aus, und in seinem Hosenbund
    steckte eine 9-mm-Browning-Halbautomatik.
    490
    20
    Freitag
    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier, Langley, Virginia

    Westwood war gerade in sein Büro zurückgekehrt, als sein
    Telefon klingelte.
    »Mr. Westwood, hier spricht George Grant aus Balti-
    more.«
    »Dr. Grant. Ich habe nicht erwartet, so schnell von Ih-
    nen zu hören. Ist etwas vorgefallen?«
    »Allerdings. Bedauerlicherweise ist Mr. Butcher vor et-
    wa einer Stunde verstorben«, erwiderte der Arzt.
    Westwood war sofort klar, dass er damit seinen letzten
    Strohhalm verloren hatte. »Ist das nicht etwas früher, als
    Sie erwartet haben?«
    »Ehrlich gesagt, ja«, räumte Grant ein. »Aber wie ich
    Ihnen schon sagte, können wir in solchen Fällen nur selten
    genaue Prognosen abgeben. Manche Patienten halten län-
    ger durch, als wir erwarten, andere sterben dagegen erheb-
    lich früher. Das habe ich seinem Bruder auch gesagt.«
    »Seinem Bruder?«, hakte Westwood nach.
    »Ja. John Butcher hat ihn besucht, als Sie gerade zwei
    Stunden weg waren. Henry ist entschlafen, kurz nachdem
    sein Bruder gegangen ist. Ich weiß, was Sie fragen wollen,
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    Mr. Westwood. Die Antwort lautet ja, ich habe seine Per-
    sonalien überprüft. Er hat mir seinen Führerschein gezeigt,
    und eine Schwester hat die ganze Zeit auf ihn aufgepasst,
    während er im Krankenzimmer war.«
    Westwood erkannte augenblicklich die tödliche Hand-
    schrift von Mr. X, der eine weitere Spur beseitigt hatte.
    »Können Sie mir diesen Mr. Butcher beschreiben, bitte?«
    »Sicher. Er ist groß, um die zweihundert Pfund, hat rot-
    braunes Haar und einen Vollbart.«
    »Danke.« Westwood kritzelte die Beschreibung nieder.
    Vermutlich hatte sich der Mann schlicht verkleidet. »Noch
    etwas, Dr. Grant. Können Sie bitte eine Autopsie an Henry
    Butcher vornehmen? Und zwar so schnell wie möglich.«
    »Das kann ich.« Grants Stimme verriet seine Überra-
    schung. »Aber das ist in Fällen, bei denen an der Diagnose
    kein Zweifel besteht, eher unüblich. Darf ich fragen, wa-
    rum?«
    »Ja, dürfen Sie. Ich habe guten Grund für die Annahme,
    dass Henry Butcher ermordet worden ist. Vermutlich mit
    Gift.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte bestürztes
    Schweigen, während Grant diese Mitteilung verdaute.
    »Das kann ich nicht glauben«, antwortete er schließlich.
    »Der Patient war komatös und lag im Sterben. Welchen
    Sinn hätte es, einen Sterbenden umzubringen? Und wer
    soll das getan haben? Sein eigener Bruder?« Seine Stimme
    stieg bei dem letzten Wort um fast eine Oktave.
    »Das sind leider alles geheime Informationen, Dr.
    Grant, aber so viel kann ich Ihnen sagen: Es würde mich
    sehr überraschen, wenn der Mann, der sich als John But-
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    cher ausgegeben hat, tatsächlich mit Ihrem Patienten ver-
    wandt wäre.«
    »Einverstanden. Ich rufe Sie an, wenn mir die Ergebnis-
    se vorliegen.«
    Nachdem Westwood

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