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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Gutdünken gebilligt.«
    »Okay«, murmelte Murphy, und klappte lächelnd das
    Notebook zu. »Showtime.«
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    Chaniá, Kreta

    Richters Handy klingelte, als er das Krankenhaus gerade
    verließ. »Hallo?«
    »Hier spricht Micky Maus«, ertönte eine ruhige, kulti-
    vierte Stimme in seinem Ohr. Richter erkannte sofort den
    ersten Teil der Parole, die er Simpson übermittelt hatte.
    »Sommergewitter«, gab Richter die korrekte Ergänzung
    zur Antwort.
    »Charles Ross. Ich bin Ihr freundlicher lokaler Reprä-
    sentant. Wie können wir Ihnen helfen?«
    »Paul Richter. Was für eine Leitung benutzen Sie gera-
    de?« Richter trat vom Bürgersteig auf die Straße, damit
    kein zufälliger Passant mithören konnte.
    »Leider nur ein normales Handy«, antwortete Ross.
    »Unser Gerätepark ist recht überschaubar, wenn Sie ver-
    stehen, was ich meine.«
    Das war zwar eine kleine Unbequemlichkeit, aber nicht
    weiter von Bedeutung. Verschlüsselte Telefone funktionier-
    ten nur, wenn beide Teilnehmer eines verwendeten. Da
    Ross nur ein gewöhnliches GSM-Handy benutzte, musste
    Richter sich genau überlegen, was er sagte und wie er es
    formulierte.
    »Erstens muss ich zwei Amerikaner aufspüren, die sich
    auf der Insel aufhalten. Sie heißen Roger Curtis und Ri-
    chard Watson. Sie halten sich vermutlich seit etwa einer
    Woche hier auf.«
    »Hotel oder Ferienwohnung?«
    »Wahrscheinlich Hotel«, antwortete Richter. »Sie haben
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    auch einen Wagen gemietet, vielleicht sogar ein Boot. Sie
    wollten tauchen.«
    »Ein eher explosiver Tauchgang?« Offenbar war Ross
    vom SIS in London gut instruiert worden, oder sogar von
    Simpson selbst.
    »Ganz recht. Ich habe gehört, dass Curtis in Chaniá im
    Krankenhaus liegt. Er dürfte so schnell nicht entlassen
    werden, vielleicht sogar nie mehr, also muss ich unbedingt
    diesen Watson ausfindig machen.«
    »Okay«, erwiderte Ross gedehnt. »Ich setze meine Leute
    darauf an. Noch etwas?«
    »Ja. Sobald Sie Watson lokalisiert haben, müssen wir
    uns treffen, um ihm gemeinsam einen Besuch abzustatten.
    Ich möchte unbedingt mit ihm plaudern.«

    Réthymnon, Kreta

    Richard Stein hatte während seiner Karriere einen Haufen
    vertraulicher Einsatzakten gelesen, aber diese CAIP-
    Operation war selbst für ihn etwas Neues.
    Ihn beunruhigte jedoch nicht der Inhalt des Ordners,
    den er größtenteils sowieso nicht verstand. Die sorgfältig
    aufgeführten medizinischen Prozeduren und Impfungen
    und die Reaktionen der Patienten darauf wirkten beruhi-
    gend harmlos.
    Aber am Ende des Ordners befand sich ein »Einsatz-
    überblick« über CAIP, der etwa neun Monate vor dem an-
    deren Material in diesem Ordner verfasst worden war.
    Diese sechsseitige Zusammenfassung erklärte bis ins Letz-
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    te, worum es bei CAIP ging und was es bewirken sollte.
    Diesen Überblick hatte Krywald gelesen, und als Stein die
    letzte Seite umblätterte, wusste er, was sein Partner ge-
    meint hatte. Krywald hatte nicht übertrieben. Sollte je-
    mand außerhalb der Central Intelligence Agency heraus-
    finden, worum es bei CAIP ging, konnte sich Stein lebhaft
    die Reaktion der Öffentlichkeit vorstellen. Sie würde eine
    Schließung der Firma erzwingen. Die Tatsache, dass CAIP
    vor dreißig Jahren durchgeführt worden war, änderte da-
    ran überhaupt nichts. Selbst wenn CAIP in hundert Jahren
    veröffentlicht würde, wäre das Ergebnis das Gleiche.
    Beinahe automatisch zog Stein ein Taschenmesser he-
    raus und schnitt die durchsichtigen Hüllen auf, in denen
    sich die Zusammenfassung befand. Diese sechs Seiten wa-
    ren Dynamit, und er überlegte, ob er sie irgendwie benut-
    zen konnte, um sich seine Sicherheit und seine Freiheit zu
    erkaufen. Er faltete sie zweimal und schob sie dann tief in
    das hinterste Dokumentenfach seines Aktenkoffers.
    Der gesamte Ablauf von CAIP war denkbar einfach ge-
    wesen. Er verdiente nicht einmal den Namen »Operation«.
    Es gab keine Feinde, keinen Widerstand und keinerlei Ge-
    fahr, jedenfalls im konventionellen Sinn. Aber die Verlust-
    quote las sich sehr beeindruckend – oder sehr bestürzend,
    je nach Standpunkt des Lesers.
    Jetzt verstand Stein auch, warum McCready so darauf
    gedrängt hatte, sämtliche Reste des Flugzeuges zu beseiti-
    gen, und warum die Beschaffung des Koffers mit der Akte
    und den restlichen Flaschen höchste Priorität gehabt hatte.
    Außerdem begriff er, dass McCready aus zwei Gründen
    darauf bestanden hatte, dass der Koffer ihm ungeöffnet
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    übergeben werden

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