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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Virusinfektion leidet, die bereits zwei Männer in Kan-
    díra getötet hat. Sie müssen davon ausgehen, dass diese In-
    fektion hoch ansteckend ist. Wie ich sehe, haben Sie be-
    reits Schutzmaßnahmen eingeleitet, aber Sie sollten dafür
    sorgen, dass es zu keinerlei physischem Kontakt zwischen
    den Pflegern und den behandelnden Ärzten kommt.«
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    Hardin bedeutete ihm mit Handzeichen, dass er jetzt
    seinen Schutzanzug versiegeln sollte. »Mr. Hardin«, erklär-
    te Gravas, »wird jetzt die Station betreten und den Patien-
    ten untersuchen. Haben Sie seine Puls- und Atemwerte
    notiert?«
    Der kretische Arzt nickte. »Seit seiner Einlieferung ist
    der Puls ständig schwächer geworden, und auch sein Blut-
    druck sinkt stetig. Als ich ihn zum ersten Mal gesehen ha-
    be, fantasierte er bereits, und jetzt ist er bewusstlos.«
    Gravas übersetzte die Auskunft für Hardin. Der Ameri-
    kaner vergewisserte sich, dass sein batteriebetriebenes Ge-
    bläse fest am Gürtel hing und der HEPA-Filter richtig saß;
    dann stieß er die Tür auf und betrat den Raum.

    Réthymnon, Kreta

    Stein überprüfte erneut, ob Mails für ihn auf dem Server
    warteten. Nachdem er um CAIP wusste, war ihm klar, dass
    McCready ihn nur in einer Holzkiste von der Insel holen
    würde. Deshalb überraschte es ihn nicht, dass er ihm keine
    neue E-Mail geschickt hatte.
    Was sollte er jetzt tun? Krywald lag im Sterben oder war
    schon tot, und Stein dachte nicht daran, noch einmal zu
    dem Krankenhaus zu fahren, um sich nach seinem Partner
    zu erkundigen. Er musste zudem sehr vorsichtig sein,
    wenn er das Hotel verließ. McCready hatte mit Sicherheit
    einen Saubermann nach Kreta geschickt, vielleicht sogar
    einen ganzen Reinigungstrupp. Es war sehr gut möglich,
    dass einer bereits auf der Straße gegenüber wartete und das
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    Hotel durch das Fernrohr eines schallgedämpften Präzisi-
    onsgewehrs beobachtete.
    Also musste Stein den Hinterausgang benutzen und
    vielleicht bis zum Einbruch der Dämmerung warten, wenn
    er das Hotel gefahrlos verlassen wollte. Eine andere Mög-
    lichkeit war, sich unter eine große Touristengruppe zu mi-
    schen. Aber das Hotel hatte zur Zeit nicht genug Gäste, al-
    so fiel diese Option flach.
    Selbst wenn er unbeschadet von der Insel kam, blieb
    die Frage, wohin er sich anschließend wenden sollte. Er
    konnte nicht nach Hause fliegen und sich einer Ge-
    sichtsoperation unterziehen. Das war jedoch nicht so
    schlimm. Stein hatte es in Europa schon immer gefallen.
    Außerdem hatte er auf Banken in verschiedenen Teilen
    der Welt Guthaben geparkt. Er war zwar nicht wirklich
    reich, konnte aber von dem Geld ziemlich bequem le-
    ben. Und wenn es hart auf hart kam, würde er versu-
    chen, sein Wissen um die innere Struktur der CIA ei-
    nem der eher Amerika feindlich gesonnenen europäi-
    schen Geheimdienste anzudienen, zum Beispiel dem
    französischen.

    Chaniá, Kreta

    »Sie wohnen in einem Hotel in Réthymnon«, erklärte
    Ross, als Richter seinen Anruf entgegennahm. »Ich bin
    noch in Heraklion und fahre in fünf Minuten los. Schlage
    vor, wir treffen uns in der Stadt. Wo sind Sie jetzt?«
    »Einverstanden. Ich bin noch in Chaniá«, erwiderte
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    Richter. »Ich habe ein Hotelzimmer in Réthymnon ge-
    bucht. Treffen wir uns doch in meinem Hotel.«
    »Gut«, stimmte Ross zu. »Wie lautet die Adresse?«
    Richter gab sie ihm, dann fiel ihm ein, dass sein Mietwa-
    gen noch in Kandíra stand, also bestellte er sich ein Taxi.
    Er führte eine knappe Diskussion mit dem Fahrer über
    den Preis, weil der Mann nicht nach der Uhr fahren wollte.
    Richter konnte jedoch sehr überzeugend sein, wenn es nö-
    tig war. Kurz darauf fuhr er im Taxi über die Hauptstraße
    an der Nordküste entlang nach Réthymnon.
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    Freitag
    Chaniá, Kreta

    Mike Murphy begegnete Richters Taxi, als er sich in sei-
    nem Peugeot den Vororten von Chaniá näherte. Er hatte
    beschlossen, erst Krywald zu erledigen, falls der Amerika-
    ner eine wundersame Heilung von dem Virus erleben soll-
    te, das er sich eingefangen hatte. Er konnte nicht einfach
    herumsitzen und Krywalds Tod abwarten. In dem Punkt
    war Nicholson sehr deutlich gewesen. Es sollte keine losen
    Enden geben, wenn Murphy die Insel verließ.
    Er stellte seinen Wagen auf einem öffentlichen Parkplatz
    vor dem Krankenhaus ab, ging durch die Doppeltüren und
    begab sich zum Empfang. Nach einigen kleineren sprachli-
    chen Missverständnissen wies man ihm die Richtung zu der
    Station, in der man

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