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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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musste. Erstens setzte sich jeder, der
    ihn aufmachte, dem tödlichen Erreger aus, der darin lauer-
    te, was Roger Krywald jetzt wusste. Nur war es für ihn viel
    zu spät. Der zweite Grund war diese Akte. Jeder, der sie las und erfuhr, wofür CAIP stand und worum es sich bei dieser Operation gehandelt hatte, wurde zu einer existentiel-
    len Bedrohung für die CIA.
    Stein konnte sich gut ausmalen, welche Maßnahmen
    McCready in die Wege leiten würde, um jede derartige Be-
    drohung zu eliminieren. In seiner letzten Mail an McCrea-
    dy hatte Stein erwähnt, dass Krywald den Stahlkoffer geöff-
    net hatte. Also bestanden für McCready kaum Zweifel da-
    ran, dass entweder Krywald, Stein oder sogar beide die Ak-
    te gelesen hatten. Stein wünschte sich, er hätte einen Blick in den Aktenordner geworfen, bevor er McCready die Mail
    geschickt hatte. Aber das Kind war schon in den Brunnen
    gefallen.
    Zweifellos befand sich bereits ein Killerkommando auf
    Kreta und wartete nur auf den Befehl, ihn zu liquidieren.
    Seit sie auf der Insel angekommen waren, hatten weder
    Krywald noch Stein sich mit den üblichen Vorsichtsmaß-
    nahmen aufgehalten. Schließlich hatten sie angeblich nur
    eine ganz normale Säuberungsaktion durchführen sollen.
    Nachdem Stein die Akte gelesen hatte, hatte sich jedoch
    alles vollkommen geändert. Er musste seinen Rücken de-
    cken und auf alles und jeden achten, sonst war er bald nur
    noch Statistik. Stein zog die Pistole aus seinem Hosenbund,
    überprüfte das Magazin, schob es wieder in den Griff der
    SIG und lud die Waffe durch.
    Das ist ja mal eine neue Erfahrung, sagte er sich, als er
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    die Waffe unter der Jacke verschwinden ließ. Jetzt bin ich
    die Beute, nicht der Jäger. Er musste nur dafür sorgen, dass dies nicht seine letzte Erfahrung war.

    Chaniá, Kreta

    Die Krankenhausmitarbeiter waren sehr überrascht gewe-
    sen, als Krywald durch ihre Türen gestolpert war. Keiner
    von ihnen hatte je einen solchen Fall gesehen. Der Ameri-
    kaner blutete aus fast allen Körperöffnungen, wies jedoch
    keinerlei äußere Verletzungen auf. Er fiel sehr bald ins
    Koma, und sein Blutverlust schwächte ihn zusehends.
    Da den Ärzten nichts Besseres einfiel, steckten sie ihn
    einfach in ein Zimmer in einem abseits gelegenen Flur, be-
    festigten ein großes Schild über der Tür, das allen den Zu-
    gang untersagte, die ihn nicht behandelten, stellten einen
    Pfleger vor die Tür, der die Einhaltung dieser Anordnung
    gewährleisten sollte, und leiteten sofort Schutzmaßnah-
    men in die Wege. Es durfte sich ihm nur Personal nähern,
    das Schutzanzüge, wasserdichte Schürzen, Gummistiefel,
    Masken, Schutzbrillen und zwei paar Latexhandschuhe
    übereinander trug. Sobald die Mitarbeiter den Flur verlie-
    ßen, mussten sie die Kleidung ablegen, die sofort eingetü-
    tet und verbrannt wurde. Das war zwar nicht so effektiv
    wie eine richtige Quarantänestation, aber das Beste, was sie unter den gegebenen Umständen leisten konnten.
    Zuerst schnitten die Pfleger dem Patienten die Kleidung
    vom Leib und packten sie zur späteren Verbrennung in
    zwei Mülltüten. Während Krywald nackt auf einer wasser-
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    dichten Matratze auf dem Bett lag, die mit einem dünnen
    Baumwolllaken bezogen war, untersuchte ein Arzt seinen
    Körper erneut nach irgendwelchen Wunden oder Anzei-
    chen von Gewalt, während ein zweiter Arzt seine lebens-
    wichtigen Körperfunktionen kontrollierte. Die Daten ent-
    sprachen dem, was er erwartet hatte. Der Puls war
    schwach, der Blutdruck niedrig und der Herzschlag über-
    raschend kräftig.
    Sie injizierten Krywald eine Salzlösung, und da er um
    sich schlug und sich auf dem Bett herumwälzte,sicherten sie Handgelenke und Knöchel mit weichen Stoffbändern
    an dem Bettgestell. Die Ärzte waren noch mitten in ihrer
    Untersuchung, als Hardin und Gravas eintrafen.
    Als der Pfleger ihnen den Eintritt verwehren wollte, er-
    klärte ihm Gravas, dass sein Kollege Spezialist für Infekti-
    onserkrankungen war und sie sofort mit dem behandeln-
    den Arzt sprechen mussten. Während der Mann sich um-
    drehte und an die Glasscheibe der Tür klopfte, zog Hardin
    seinen Schutzanzug aus der Tasche.
    Als sich die Tür öffnete, bedeutete Gravas dem Pfleger,
    Abstand zu halten, während der Arzt in den Flur hinaus-
    trat. »Ich bin Dr. Gravas«, erklärte er, »und dies hier ist ein amerikanischer Spezialist vom Zentrum für Seuchenbekämpfung in Atlanta. Wir glauben, dass Ihr Patient an ei-
    ner

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