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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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lie-
    gend, wenn sich Richter das, was er benötigte, bei der Ad-
    miralität holte, und zwar via Hammersmith.
    Er griff nach dem Enigma-Handy, das er sich auf dem
    Schiff besorgt hatte, und wählte eine Londoner Nummer.
    Es dauerte fast fünf Minuten, bis er endlich den dienstha-
    benden Offizier erreicht und instruiert hatte, und weitere
    zwei Minuten, bis er Simpsons alles andere als liebenswür-
    dige Stimme hörte.
    »Was wollen Sie denn jetzt schon wieder, Richter? Und
    wer ist dieser Ross, den Sie haben über die Klinge springen
    lassen? Vauxhall Cross liegt mir in der letzten halben
    Stunde deswegen permanent in den Ohren.«
    »Ich habe ihn nirgendwohin springen lassen, Simp-
    son!«, gab Richter barsch zurück. »Charles Ross wurde mir
    vom örtlichen Büro des Six ausgeliehen, hauptsächlich we-
    gen seiner Sprach- und Ortskenntnisse. Bedauerlicherwei-
    se ist er dem letzten Überlebenden dieser drei Amerikaner
    in die Arme gelaufen, die ich gejagt habe. Der Yankee war
    bewaffnet, Ross nicht.«
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    »Das war ein Fehler, Richter.«
    »Ich kann dem Stationsleiter des Six nicht vorschreiben,
    wie er seine Arbeit tut. Wir hatten nur eine Pistole, und da ich unten Schmiere stand, schien es angebrachter, wenn
    ich die Waffe behielt.«
    »Das behaupten Sie. Ich gehe davon aus, dass Vauxhall
    Cross Sie grillen wird, wenn Sie nach London zurück-
    kommen. Erst Lomas, jetzt Ross, und das in nicht mal ei-
    ner Woche. Das ist selbst für Ihre übliche Quote recht be-
    eindruckend.«
    »Es interessiert mich nicht, was Vauxhall Cross oder
    sonst wer von mir hält. Ich versuche nur, meinen Job zu
    erledigen, auf Ihren Befehl hin, falls Sie das zufällig ver-
    drängt haben. Es würde mir weiterhelfen, wenn Sie endlich
    aufhören würden, mir Feuer unterm Hintern zu machen
    und darauf herumzureiten, was alles schief gelaufen ist.«
    »Hüten Sie Ihre Zunge, Richter. Welche Hilfe wollen Sie
    denn jetzt? Noch mehr Leute vom Six als Kugelfänger?«
    »Nein.« Richter ignorierte den Seitenhieb. »Ich möchte
    eine Reihe von Befehlen für den Commander der Invin-
    cible. «
    »Und da fragen Sie mich? Sie sehen diesen blöden Kahn
    doch von Ihrem Stuhl aus. Benutzen Sie Ihr Telefon oder
    ein Funkgerät oder trommeln Sie von mir aus.«
    »Es wäre besser, wenn diese Befehle von offizieller Stelle
    kämen, von der Admiralität zum Beispiel. Ich hatte eine
    unbedeutende Auseinandersetzung mit dem Commander.
    Vermutlich verläuft unsere Zusammenarbeit unproblema-
    tischer und reibungsloser, wenn die Befehle von ganz oben
    kommen.«
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    Simpsons Kichern hallte über den Kopfhörer. »Sie
    scheinen echt Talent dafür zu haben, Freunde zu verprel-
    len und Ihre Vorgesetzten zu verstimmen, Richter. Also,
    was soll der Commander für Sie tun?«
    »Er soll nur eine Grundüberwachung durchführen. Der
    letzte Amerikaner befindet sich auf der Flucht. Sein Foto
    wird in Kürze die Wände von allen Häfen und Flughäfen
    zieren, und jeder Inselgendarm hat eine Kopie davon in
    der Tasche. Der Yankee kann Kreta nur dann verlassen,
    wenn ein Schiff der US-Navy oder ein U-Boot ihn abholt.
    Vermutlich wird dieses Rendezvous am Westende der In-
    sel stattfinden. Deshalb möchte ich, dass die Invincible ihre aktuelle Position verlässt und jedes Boot oder Flugzeug unter die Lupe nimmt, das dieses Ende von Kreta ansteuert.«
    »Und danach? Sollen sie es gleich abschießen oder ver-
    senken?«
    »Ich gehe mal davon aus, dass Sie witzig sein wollen. Sie
    sollen es auf dem Radar verfolgen, und wenn es sich dem
    Land nähert oder landet, will ich augenblicklich benach-
    richtigt werden.«
    »Das klingt ziemlich aussichtslos, Richter. Selbst wenn
    die Invincible einen Hubschrauber auf den Radarschirm bekommt, hat der seinen Mann längst abgeholt und ist
    wieder über dem Meer, bis man Sie benachrichtigt hat, Sie
    Ihre Wagenschlüssel gefunden haben und zu der voraus-
    sichtlichen Landestelle gefahren sind.«
    »Es ist nur ein Versuch, aber mehr habe ich zur Zeit
    nicht. Es sei denn, die Dorfgendarmen sichten irgendwann
    den Wagen dieses Komikers. In dem Fall ändert sich na-
    türlich alles.«
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    »Okay, ich setze das Räderwerk in Bewegung. Und Rich-
    ter, halten Sie bitte die Zahl der Todesopfer im Rahmen, ja?
    Zweifellos wollen Sie diesen amerikanischen Agenten
    durch den Wolf drehen, wenn Sie ihn in die Finger kriegen,
    aber vielleicht sind Sie so freundlich, ein paar Einheimische am Leben zu lassen, wenn Sie Ihren Job beenden. Die kretische

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