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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Tourismuszentrale wäre Ihnen gewiss sehr dankbar.«
    »Schon mal über eine Karriere am Boulevardtheater
    nachgedacht, Simpson?« Richter drückte den Knopf und
    unterbrach die Verbindung.

    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier,Langley, Virginia

    John Nicholson machte sich zwar nicht direkt Sorgen, aber
    er war doch beunruhigt. Ihm war klar gewesen, dass die
    Morde an C. J. Hawkins und James Richards eine polizeili-
    che Ermittlung nach sich ziehen würden. Mary Hawkins’
    Liquidation war seiner Meinung nach irrelevant, und er
    hoffte immer noch, dass Henry Butchers Tod einer natür-
    lichen Ursache zugeschrieben werden würde. Natürlich
    würde die Polizei nicht lange brauchen, bis sie herausfand,
    dass derselbe Täter alle drei Morde begangen hatte. Dass
    die einzige Verbindung zwischen den drei Opfern ihre
    ehemalige Anstellung bei der Central Intelligence Agency
    war, sollte sie allerdings mehr Zeit kosten, hoffentlich viel mehr Zeit. Dennoch würde die Polizei früher oder später
    darauf stoßen, und es würde mit Sicherheit eine interne
    Untersuchung folgen.
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    Nicholson hatte versucht, alle Aktivitäten zu überwa-
    chen, die auf den Anfang einer solchen internen Untersu-
    chung hindeuteten, obwohl es ja so gut wie keine Spuren
    gab. Alle dokumentierten Akten waren aus der Registratur
    entfernt und geschreddert worden. Und zwar von ihm
    selbst, vor mehr als dreißig Jahren. Damals war er noch ein
    Junior-Agent gewesen, der auf ausdrücklichen, schriftli-
    chen Befehl von Henry Butcher gehandelt hatte. Natürlich
    hatte er dieses Dokument ebenfalls vernichtet. Butcher war
    damals als ranghöchster Agent für CAIP verantwortlich
    gewesen. Alle elektronischen Aufzeichnungen in der »Wal-
    nuss« waren, wenn möglich, gelöscht und die Dateieinträ-
    ge, die nicht vernichtet werden konnten, mit der Signatur
    einer Autorität gesperrt worden, die niemand übergehen
    konnte.
    Aus diesem Grund wusste Nicholson positiv, dass die
    einzigen auffindbaren Informationen der Name der Ope-
    ration, die Namen der ranghohen, leitenden Agenten und
    das Kennzeichen des Learjet waren. Selbst Sherlock Hol-
    mes wäre es schwer gefallen, aus so wenigen Daten seine
    Schlüsse zu ziehen.
    Nicholson hatte trotzdem einige Stolperdrähte instal-
    liert. Die ältesten hatten mittlerweile dreißig Jahre auf dem Buckel. Es waren automatische Auslöser, die aktiviert
    wurden, wenn jemand bestimmte elektronische Dateien
    aufrief oder auch nur Dokumente aus dem Registraturar-
    chiv abfragte. Jeder Stolperdraht verriet Nicholson das ge-
    naue Datum, die Zeit und die Art der Nachfrage oder
    Suchanfrage, vor allem jedoch den Namen des Agenten,
    der den jeweiligen Vorgang in die Wege geleitet hatte. Die-
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    se Informationen waren in einer Log-Datei gespeichert, zu
    der nur er Zugang hatte.
    Seit der Learjet gefunden worden war, hatte Nicholson
    täglich diese Log-Datei abgerufen. Er war nicht sonderlich
    überrascht, dass immer wieder ein Name auftauchte. Es
    war logisch, dass ein einzelner Agent beauftragt wurde,
    diesen Einzelheiten nachzugehen. Deshalb kannte Nichol-
    son das genaue Datum, wann diese interne Untersuchung
    angesetzt worden war, und konnte im Großen und Gan-
    zen auch die Fortschritte und selbst die Gedankengänge
    des ermittelnden Agenten verfolgen.
    An diesem Nachmittag überprüfte er an seinem Büro-
    computer erneut die Log-Datei. Westwoods letzte Anfor-
    derung von nahezu sechzig Personalakten zeigte, dass es
    allmählich ungemütlicher wurde und die Untersuchung
    nicht, wie Nicholson gehofft hatte, wegen mangelnder Da-
    ten eines langsamen Todes starb.
    Er kannte John Westwood nur vom Sehen, denn ihre
    jeweiligen Abteilungen waren zu verschieden, als dass sich
    ihre beruflichen Pfade gekreuzt hätten. Nicholson wusste
    nur wenig über den Mann, aber wenn der weitergrub,
    würde John Westwood möglicherweise einen Unfall er-
    leiden, und zwar schon bald.

    HMS Invincible, Kretisches Meer

    Knapp zwei Stunden nach Richters Telefonat mit Simp-
    son nahm der Flugzeugträger Fahrt Richtung Westen auf,
    begleitet von den Versorgungsschiffen der Royal Fleet
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    Auxiliary und den beiden Geleitschutz-Fregatten. Im Air
    Operations Department erstellte Ops Three ein vorläufi-
    ges Flugprogramm für den folgenden Tag. Die neuen Be-
    fehle der Behörde, der die Invincible unterstand, verlang-ten starke Oberflächen-, Unterwasser- und Luftbeobach-
    tung des Mittelmeeres westlich von Kreta. Besonders soll-
    te

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