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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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den
    Analytikern glauben, dass die undeutlichen, länglichen
    Umrisse an beiden Seiten des Bootes in der Nähe des Hecks
    Gestelle für Tauchgeräte waren. In jedem lag ein Set von
    zwei Flaschen.
    Auf den beiden ersten Fotos beugte sich der Schiffer
    über den Rand des Bootes und griff nach etwas oder zog
    etwas hinein. Bis er das dritte Foto betrachtete, glaubte der CIA-Officer noch, dass es sich um einen falschen Alarm
    handelte und er nur einen Fischer sah, der eine Krabben-
    reuse an Bord zog. Nachdem er jedoch eine Seekarte des
    Mittelmeeres zu Rate gezogen hatte, begriff er, dass das
    Meer an dieser Stelle viel zu tief war, als dass Krabbenfi-
    scher hier ihr Glück versuchen würden.
    Außerdem war auf dem dritten Foto der Umriss einer
    Sauerstoffflasche neben dem Mann im Boot deutlich zu
    erkennen. Also hatten die Analytiker Recht mit ihrer Ein-
    schätzung des Bootstyps, obwohl sie weder einen Namen
    noch eine Nummer identifizieren konnten.
    Auf dem vierten Bild sah man drei Flaschensets neben
    der anonymen Gestalt im Boot liegen, doch die größte
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    Sorge machte dem CIA-Officer das N-PIC-Etikett auf dem
    fünften und letzten Foto.
    Der entscheidende Unterschied zwischen diesem Foto
    und den vorherigen vier war der, dass sich die Gestalt
    nicht mehr länger über den Rand des Bootes beugte. Statt
    dessen hatte die Kamera des KH-12 ihn aufgenommen,
    wie er gerade das Ruderhaus betrat oder daneben stand.
    Der CIA-Mann beugte sich jetzt bestimmt zum sechsten
    Mal über dieses letzte Foto und starrte aufmerksam durch
    sein Vergrößerungsglas auf einen winzigen Ausschnitt.
    An der Seite des Bootes, über die sich der Mann zuvor
    gebeugt hatte, war ein winziger Höcker zu sehen. Daneben
    wies eine mit Tinte gezogene Linie zu dem N-PIC-Etikett,
    auf dem einfach nur stand: »LEINE IN WASSER UND
    AN KLAMPE VERTÄUT.«
    Was möglicherweise bedeutete, dass etwas am Ende der
    Leine hing, das sich noch unter Wasser befand.

    Flughafen von Brindisi, Papola-Casale,
    Apulien, Italien

    »Wo haben Sie ihn aufgespürt?«, fragte Richter. Es war
    spät am Abend, und er saß mit Simpson in einem militäri-
    schen Einweisungsraum der Luftwaffenbasis Brindisi-
    Casale. Brindisi ist ein kleiner Flughafen kurz vor der
    gleichnamigen Stadt. Dort werden täglich ein paar Dut-
    zend Flüge von und nach Rom, Mailand und Venedig ab-
    gefertigt. Dort sitzt ebenfalls die 9. Brigata Aeara vom 15.
    Stormo, die Sikorsky-HH-3F-Such- und Rettungshub-
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    schrauber fliegt. Und schließlich ist Brindisi die Basis der United Nations Logistic, die humanitäre Hilfe und Frie-densoperationen durchführt.
    Statt nach Rom oder an einen anderen Ort zu gehen, in
    dem der italienische Geheimdienst Stützpunkte unterhielt,
    hielten sie es für sicherer und einfacher, Richter direkt auf dem Flugplatz zu instruieren. Er war immerhin der einzige
    Angehörige aller westlichen Geheimdienste, der Lo-
    mas/Lomosolov identifizieren konnte. Selbst Simpson
    wollte in diesem Punkt Gewissheit.
    »Schaffen Sie das, Richter?«, hatte er gefragt.
    Richter dachte an das Hotel in West London zurück
    und an Lomas’ grinsendes Gesicht, das ihn in der Tür an-
    starrte. Dieses Bild hatte sich für den Rest seines Lebens in sein Gedächtnis eingebrannt, ganz gleich, was jetzt hier in
    Italien passierte.
    »Kein Problem«, hatte er geantwortet. »Den erkenne
    ich.«
    »Lomas, oder der Mann, den wir für Lomas halten,
    wurde vor acht Tagen von einem unserer verdeckten Be-
    obachter auf dem Flughafen Rom-Fiumicino gesehen«, er-
    klärte Giancarlo Perini, ein ranghoher Agent des SISDE.
    Er war vor einer Stunde mit einem Hubschrauber in Brin-
    disi-Casale gelandet, um Richter zu instruieren.
    »Er ist auf Terminal Drei angekommen, dem Internati-
    onalen Terminal. Weil er vor der Ausweiskontrolle ent-
    deckt wurde, konnten die Beamten von der Einwande-
    rungsbehörde seine Daten checken. Er reist mit einem
    deutschen Pass auf den Namen Günther und ist mit der
    Maschine aus Genf eingetroffen. Angeblich ist er als Tou-
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    rist in Italien. Wir haben bei der Swiss Air nachgefragt, mit der er geflogen ist. Er besitzt ein Rückflugticket in die
    Schweiz, das noch drei Tage gültig ist. Daraufhin haben
    wir sofort Ihren Secret Service benachrichtigt, Mr. Simp-
    son.«
    Richter warf Simpson einen kurzen Blick zu und über-
    schlug die Zahlen kurz im Kopf. Das Timing kam hin.
    Kaum war Simpson vom SIS über das mögliche Auftau-
    chen von Andrew Lomas benachrichtigt worden, der

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