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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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ist?«, fiel Simpson
    ihm ins Wort.
    Perini schüttelte den Kopf. »Nein, das haben wir auch
    nicht von ihm erwartet. Aber wir fragten uns, ob er hier in
    Italien auf Instruktionen wartete oder einen Bericht abge-
    ben sollte, also haben wir die ganze Gegend überwacht.
    Wir haben Verfolgungseinheiten – auf Motorrädern, ne-
    benbei bemerkt – vor allen Gebäuden postiert, die unseres
    Wissens von osteuropäischen Beamten und Geschäftsleu-
    ten in der Gegend um Caserta, Neapel und Salerno be-
    sucht werden. Alle Agenten hatten den Befehl, jedem be-
    kannten oder verdächtigen Geheimdienstoffizier zu folgen
    und jeden Kontakt mit Personen zu melden, die Lomas
    ähnlich sehen.
    In den ersten Tagen vergeudeten wir viel Benzin und
    rissen viele Kilometer herunter, entdeckten jedoch nichts,
    was wir nicht schon gewusst hätten. Dann, wie gesagt,
    nach drei Tagen, hatten wir Glück. Einer unserer Beobach-
    tungsposten folgte einem Konsulatsbeamten der mittleren
    Ebene, der als Agent des SVR gilt, zu einem Restaurant in
    den Außenbezirken von Salerno. Er ging hinein und be-
    stellte sich einen Drink an der Bar. Offenbar wartete er auf jemanden. Unsere Agentin folgte ihm hinein, bestellte sich
    ebenfalls etwas zu trinken und …«
    »Eine Frau?« Simpson erinnerte sich an die bunt ge-
    mischte Männertruppe, welche dieser Aufgabe beim MI5
    und beim SIS nachging.
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    Perini nickte. »Wir setzen lieber Frauen als Männer für
    Überwachungen ein. Sie beobachten meist besser und
    kommen leichter an viele Orte als Männer, und das ohne
    viel Fragerei. Zudem sieht man sie seltener als eine Bedro-
    hung an. Jedenfalls saß unsere Agentin da, nippte an ihrem
    Drink und wartete. Etwa eine Viertelstunde später betrat
    ein Mann das Restaurant und ging direkt zur Bar. Er be-
    grüßte den Konsulatsbeamten wie einen alten Freund,
    dann tranken sie etwas und aßen eine Kleinigkeit zu Mit-
    tag.«
    »Aber es war nicht Lomas«, meinte Richter.
    Erneut wirkte Perini überrascht. »Sie haben Recht. Es
    war nicht Lomas. Woher wussten Sie das?«
    »Ich wusste es nicht«, erwiderte Richter, »aber nach
    dem, was wir über diesen Mann wissen, setzt er immer
    Puffer ein. Vermutlich war der Mann, den der Beamte traf,
    nur ein Vermittler, den Lomas geschickt hatte, um für ihn
    eine mündliche Anweisung oder was auch immer abzuho-
    len.«
    Der Italiener nickte. »Wir wissen zwar nicht, welche In-
    formationen zwischen den beiden ausgetauscht wurden,
    aber als sich die beiden Männer trennten, beschloss unsere
    Agentin, dem unbekannten Mann zu folgen. Das war eine
    gute Entscheidung. Er stieg in einen Wagen und fuhr nach
    Osten. Die Motorräder unserer Agenten sind mit größeren
    Tanks ausgestattet, was auch ganz gut ist, denn der Mann
    fuhr fast zweihundert Kilometer weit. Schließlich führte er
    sie zu einer einsamen Villa kurz vor einer Stadt namens
    Matera. Sie liegt auf der Hauptstraße zwischen Taranto
    und Salerno, etwa hundertzwanzig Kilometer – oder fünf-
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    undsiebzig Meilen – westlich von Brindisi. Als der Mann
    hineinging, bezog unsere Agentin eine Position, von der
    aus sie die Vorderseite der Villaim Auge behalten konnte.
    Sie hockte dort den ganzen Tag in Deckung hinter einigen
    Büschen auf einem Hügel.
    Sie hatte einen Zwischenbericht durchgegeben, als sie
    das Restaurant erreichte, und einen weiteren, als sie zur
    Villa kam, aber weder die Beschreibung des Mannes, dem
    sie folgte, noch die der Villa sagte uns etwas, also unter-
    nahmen wir nichts. Unsere Beobachter sind mit den neu-
    esten Überwachungsgeräten ausgestattet, einschließlich ei-
    nes Fernglases mit eingebauter Digitalkamera. Damit
    konnte sie kurz nach Anbruch der Dämmerung zwei Fotos
    durch ein offenes Fenster der Villa schießen.«
    Perini öffnete einen braunen Umschlag und schüttelte
    mehrere große Schwarzweißfotos vor sich auf den Tisch.
    Er sortierte sie und schob dann Richter und Simpson je
    zwei Fotos zu.
    »Das sind vergrößerte Kopien der beiden Aufnahmen,
    die sie gemacht hat.«
    Richter blickte hinunter auf das Foto des Gesichtes, das
    ihn nach wie vor in seinen Träumen verfolgte.
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    3
    Montag
    Kandíra, Südwestkreta

    Strahlend weiße Sterne funkelten am Himmel über Kreta,
    aber Spiros Aristides achtete nicht darauf, als er von sei-
    nem schlichten Haus zum Zentrum des Dorfes trottete. Er
    war gereizt und brauchte dringend einen Drink. Oder bes-
    ser gleich mehrere Drinks.
    Er war fest davon überzeugt gewesen, dass sich

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