Die Virus-Waffe
stolperten, schlug sie hinter ihnen zu und verriegelte
sie. Dann lief er zur Diele zurück und stürmte ins Arbeits-
zimmer. Auf dem Bildschirm war der Wagen vor dem
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Haus deutlich zu erkennen. Blake krümmte sich und klet-
terte langsam auf den Rücksitz. Kurz darauf sah Richter,
wie Henderson in den Blickwinkel der Kamera kam. Er
schleppte den anderen Wachposten mit, den Richter zuvor
hinter dem Haus ausgeschaltet hatte. Der Mann schien
heftig zu protestieren, aber Henderson ignorierte ihn ein-
fach und schob ihn ebenfalls hinten in den Wagen. Er warf
einen Blick zum Haus, bevor er auf der Fahrerseite ein-
stieg, den Wagen startete und losfuhr. Richter blickte auf
seine Uhr. Sechzehn null vier. Auf den Punkt.
»Wo sind die Flaschen jetzt?«
»Das weiß ich nicht«, antwortete Westwood.
»Was zum Teufel soll das heißen? Natürlich wissen Sie
es! Wenn nicht, wären Sie nicht hier. Also treiben Sie keine Spielchen mit mir. Ich kann Ihre Frau und Ihre Kinder in
einer Stunde hierher schaffen lassen. Drei Minuten nach-
dem ich mit ihnen angefangen habe, werden Sie reden.«
Westwood nickte. »Das traue ich Ihnen ohne weiteres
zu«, erwiderte er, »aber es würde Ihnen trotzdem nichts
nützen. Ich kann Ihnen nichts verraten, was ich nicht
weiß, und ich weiß nicht, wo die Flaschen sind, weil ich sie nicht habe.«
»Bullshit!«, stieß Nicholson hervor. »Ich glaube Ihnen
nicht.«
»Das sollten Sie aber«, gab Westwood zurück. »Denken
Sie nach. Ich war die gesamten letzten Wochen hier in
Virginia. Die Flaschen wurden in einem Stahlkoffer auf
Kreta entdeckt. Wie zur Hölle sollte ich sie mir wohl be-
schafft haben?«
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»Sie haben jemanden hingeschickt«, vermutete Nichol-
son.
Westwood schüttelte den Kopf. »Habe ich nicht. Je-
mand anders hat sie Stein abgenommen. Ihr Killer Mur-
phy ist zwar ebenfalls aufgetaucht, aber er kam viel zu spät.
Der Kerl, der die Flaschen jetzt besitzt, hat ihn mit einer
Portion blauer Bohnen abgespeist.«
Zum ersten Mal beschlich Nicholson das Gefühl, dass
ihm die Situation entglitt. »Wer ist dieser Mann?«, wollte
er wissen.
Westwood schüttelte den Kopf. »Alles zu seiner Zeit.
Und noch etwas: Ich bin nicht allein gekommen.«
»Das Haus ist gesichert. Meine Männer haben alles im
Griff!«, fuhr Nicholson ihn an.
»Sind Sie sich dessen so sicher?« Westwood warf wieder
einen Blick auf die Uhr. Sechzehn null fünf. Er hoffte das
Beste. »Falls jetzt jemand an dieser Tür klingelt, ist das also einer Ihrer Männer, stimmt’s?«
»Richtig, aber es wird niemand klingeln, Westwood.
Meine Leute haben den Befehl, uns nicht zu stören.«
Seine Worte waren noch nicht ganz verklungen, als das
Läuten der Klingel durch den Einsatzraum schrillte.
Richter war in den Keller gelangt und blieb vor der Tür des
sicheren Raumes stehen. Er warf einen weiteren Blick auf
seine Uhr, zog etwas aus der Jacke und platzierte es mitten
vor die Tür. Dann trat er zur Seite und drückte zweimal
auf die Klingel.
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Nicholson blieb mehrere Sekunden lang wie erstarrt ste-
hen. Dann winkte er Westwood an die Seite des Raumes,
wo er ihn im Auge behalten konnte, während er die Tür
öffnete. Er überzeugte sich, dass seine Pistole entsichert
war, ging zur Tür und schob das Schloss zurück.
Er machte sie ein paar Zentimeter auf und rief, aber
niemand antwortete. Dann spähte er durch den Spalt und
sah genau das, was Richter wollte. Eine kleine Edelstahlfla-
sche, die unschuldig zwei Meter vor der Tür auf dem Bo-
den stand. Auf einer Seite waren deutlich die Buchstaben
»CAIP« zu lesen.
Im nächsten Moment flog die schwere Tür nach innen
und traf Nicholson an der Schläfe. Er ließ die Pistole fallen, und fiel krachend rücklings auf den Boden. Bevor er das
Bewusstsein verlor, hörte er einen kurzen Wortwechsel
zwischen Westwood und einem anderen Mann.
»Hatten wir es so geplant, oder nicht?«, fragte eine
Stimme mit unverkennbar britischem Akzent.
»Ich bin vermutlich um Jahre gealtert«, das war West-
wood, »aber genauso haben wir es geplant, Paul.«
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28
Montag
Browntown, Virginia
Der Name des dritten Agenten war Ridout, und zu be-
haupten, er war verärgert, wäre eine beträchtliche Unter-
treibung gewesen. Henderson hatte ihm das Klebeband
vom Mund gerissen, bevor er ihn zum Wagen geschleppt
hatte. Als Henderson jetzt das Fahrzeug von der Auffahrt
auf die Straße steuerte, machte Ridout seinen
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