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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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stolperten, schlug sie hinter ihnen zu und verriegelte
    sie. Dann lief er zur Diele zurück und stürmte ins Arbeits-
    zimmer. Auf dem Bildschirm war der Wagen vor dem
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    Haus deutlich zu erkennen. Blake krümmte sich und klet-
    terte langsam auf den Rücksitz. Kurz darauf sah Richter,
    wie Henderson in den Blickwinkel der Kamera kam. Er
    schleppte den anderen Wachposten mit, den Richter zuvor
    hinter dem Haus ausgeschaltet hatte. Der Mann schien
    heftig zu protestieren, aber Henderson ignorierte ihn ein-
    fach und schob ihn ebenfalls hinten in den Wagen. Er warf
    einen Blick zum Haus, bevor er auf der Fahrerseite ein-
    stieg, den Wagen startete und losfuhr. Richter blickte auf
    seine Uhr. Sechzehn null vier. Auf den Punkt.

    »Wo sind die Flaschen jetzt?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Westwood.
    »Was zum Teufel soll das heißen? Natürlich wissen Sie
    es! Wenn nicht, wären Sie nicht hier. Also treiben Sie keine Spielchen mit mir. Ich kann Ihre Frau und Ihre Kinder in
    einer Stunde hierher schaffen lassen. Drei Minuten nach-
    dem ich mit ihnen angefangen habe, werden Sie reden.«
    Westwood nickte. »Das traue ich Ihnen ohne weiteres
    zu«, erwiderte er, »aber es würde Ihnen trotzdem nichts
    nützen. Ich kann Ihnen nichts verraten, was ich nicht
    weiß, und ich weiß nicht, wo die Flaschen sind, weil ich sie nicht habe.«
    »Bullshit!«, stieß Nicholson hervor. »Ich glaube Ihnen
    nicht.«
    »Das sollten Sie aber«, gab Westwood zurück. »Denken
    Sie nach. Ich war die gesamten letzten Wochen hier in
    Virginia. Die Flaschen wurden in einem Stahlkoffer auf
    Kreta entdeckt. Wie zur Hölle sollte ich sie mir wohl be-
    schafft haben?«
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    »Sie haben jemanden hingeschickt«, vermutete Nichol-
    son.
    Westwood schüttelte den Kopf. »Habe ich nicht. Je-
    mand anders hat sie Stein abgenommen. Ihr Killer Mur-
    phy ist zwar ebenfalls aufgetaucht, aber er kam viel zu spät.
    Der Kerl, der die Flaschen jetzt besitzt, hat ihn mit einer
    Portion blauer Bohnen abgespeist.«
    Zum ersten Mal beschlich Nicholson das Gefühl, dass
    ihm die Situation entglitt. »Wer ist dieser Mann?«, wollte
    er wissen.
    Westwood schüttelte den Kopf. »Alles zu seiner Zeit.
    Und noch etwas: Ich bin nicht allein gekommen.«
    »Das Haus ist gesichert. Meine Männer haben alles im
    Griff!«, fuhr Nicholson ihn an.
    »Sind Sie sich dessen so sicher?« Westwood warf wieder
    einen Blick auf die Uhr. Sechzehn null fünf. Er hoffte das
    Beste. »Falls jetzt jemand an dieser Tür klingelt, ist das also einer Ihrer Männer, stimmt’s?«
    »Richtig, aber es wird niemand klingeln, Westwood.
    Meine Leute haben den Befehl, uns nicht zu stören.«
    Seine Worte waren noch nicht ganz verklungen, als das
    Läuten der Klingel durch den Einsatzraum schrillte.

    Richter war in den Keller gelangt und blieb vor der Tür des
    sicheren Raumes stehen. Er warf einen weiteren Blick auf
    seine Uhr, zog etwas aus der Jacke und platzierte es mitten
    vor die Tür. Dann trat er zur Seite und drückte zweimal
    auf die Klingel.

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    Nicholson blieb mehrere Sekunden lang wie erstarrt ste-
    hen. Dann winkte er Westwood an die Seite des Raumes,
    wo er ihn im Auge behalten konnte, während er die Tür
    öffnete. Er überzeugte sich, dass seine Pistole entsichert
    war, ging zur Tür und schob das Schloss zurück.
    Er machte sie ein paar Zentimeter auf und rief, aber
    niemand antwortete. Dann spähte er durch den Spalt und
    sah genau das, was Richter wollte. Eine kleine Edelstahlfla-
    sche, die unschuldig zwei Meter vor der Tür auf dem Bo-
    den stand. Auf einer Seite waren deutlich die Buchstaben
    »CAIP« zu lesen.
    Im nächsten Moment flog die schwere Tür nach innen
    und traf Nicholson an der Schläfe. Er ließ die Pistole fallen, und fiel krachend rücklings auf den Boden. Bevor er das
    Bewusstsein verlor, hörte er einen kurzen Wortwechsel
    zwischen Westwood und einem anderen Mann.
    »Hatten wir es so geplant, oder nicht?«, fragte eine
    Stimme mit unverkennbar britischem Akzent.
    »Ich bin vermutlich um Jahre gealtert«, das war West-
    wood, »aber genauso haben wir es geplant, Paul.«
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    28
    Montag
    Browntown, Virginia

    Der Name des dritten Agenten war Ridout, und zu be-
    haupten, er war verärgert, wäre eine beträchtliche Unter-
    treibung gewesen. Henderson hatte ihm das Klebeband
    vom Mund gerissen, bevor er ihn zum Wagen geschleppt
    hatte. Als Henderson jetzt das Fahrzeug von der Auffahrt
    auf die Straße steuerte, machte Ridout seinen

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