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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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den Posten etwas aus
    dem Gleichgewicht gebracht, und Richters Griff besorgte
    den Rest. Der Posten stolperte vor und schlug dann einen
    Purzelbaum über Richters Rücken. Der Engländer ließ ihn
    aber nicht los. Er hielt den Arm des Mannes fest und zog
    ihn nach hinten, während der Körper des Agenten auf den
    Boden prallte, wobei er sich das Schultergelenk auskugelte.
    Der Mann schrie kurz auf, aber Richter war immer noch
    nicht fertig. Er ließ den Arm seines Gegners los, beugte
    sich vor und hämmerte ihm die Faust in den Magen. Der
    Agent rang nach Luft. Dann griff Richter in seine Tasche
    und zog eine Rolle braunes Klebeband sowie einige Plas-
    tikfesseln heraus. Er rollte den Posten auf den Bauch, dreh-
    te ihm die Arme auf den Rücken, band seine Handgelenke
    mit den Kabeln zusammen und knebelte ihn mit dem Kle-
    beband. Dann zerrte Richter den Mann zur Hauswand,
    stieß ihn zu Boden, fesselte seine Knöchel und richtete sich anschließend auf. Er begutachtete sein Werk und nickte
    zufrieden.
    Er hob die Glock von dem Kiesweg auf und stopfte sie
    sich hinten in den Hosenbund. Mit der SIG in der Hand
    schlich er vorsichtig um das Haus herum zur Tür. Er hielt
    sich dicht an der Wand, um den Kameras zu entgehen.
    Zwischendurch warf er einen Blick auf die Uhr. Fünfzehn
    Uhr dreiundfünfzig. Gutes Timing.

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    John Westwood starrte Nichsolson schweigend an und
    warf dann verstohlen einen Blick auf seine Armbanduhr.
    Noch elf Minuten.
    »Angst, dass Sie sich verspäten?« Nicholson hielt West-
    wood mit seiner Pistole in Schach.
    »Nein. Ich warte nur darauf, dass Sie mir erzählen,
    wie clever Sie waren, und was Sie als Nächstes mit dem
    Inhalt dieser Stahlflaschen anstellen wollen. Was haben
    Sie gemacht? Haben Sie die Viren an El Kaida oder ei-
    nen anderen Haufen wahnsinniger Terroristen verscha-
    chert?«
    Zum zweiten Mal, seit Westwood in den Bespre-
    chungsraum gestoßen worden war, starrte Nicholson ihn
    an. »Sie haben absolut keine Ahnung, worüber Sie da re-
    den«, stieß er schließlich wütend hervor. »Sie glauben, ich
    würde die Firma verraten? Fuck you, Westwood, ich bin
    Patriot und tue alles, was in meiner Macht steht, um die
    Firma und unser Land zu schützen. Wenn ich das Zeug
    endlich wiederhabe, sorge ich dafür, dass es augenblick-
    lich verbrannt wird.«
    Westwood täuschte Verständnislosigkeit vor, obwohl er
    so etwas vermutet hatte. »Das verstehe ich nicht. Warum
    machen Sie sich solche Mühe, um die Flaschen zurückzu-
    bekommen, wenn Sie sie nur zerstören wollen?«
    »Sie verstehen das nicht, Westwood, weil Sie dumm und
    schlecht informiert sind.«
    »Ich bin nur deshalb schlecht informiert, weil Sie alle Un-
    terlagen vernichtet haben«, erwiderte Westwood schroff.
    Nicholson nickte ungeduldig. »Schon, aber wenn Sie Ih-
    ren Job richtig erledigt hätten, wüssten Sie, dass diese Un-
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    terlagen auf Befehl von ganz oben vernichtet worden
    sind.«
    Westwood nickte. »Warum sollte der Präsident der
    Vereinigten Staaten höchstpersönlich ein paar lausige
    CIA-Akten sperren?«
    »Diese Bemerkung unterstreicht nur, wie erbärmlich
    ignorant Sie sind.«
    Noch neun Minuten.

    Die Haustür war unverschlossen. Richter legte das Ohr an
    das Holz und lauschte auf Geräusche von drinnen. Er war
    nicht sicher, ob er überhaupt etwas durch das dicke Holz
    hören konnte, aber er war nur deshalb noch am Leben,
    weil er sich die Mühe machte, alles zweimal zu überprüfen.
    Entsprechend überzeugte er sich noch einmal, dass sei-
    ne SIG ein volles Magazin hatte, durchgeladen und entsi-
    chert war. Dann legte er die Hand auf den Griff und öffne-
    te die Tür. Wie er erwartet hatte, war der Flur leer. Die
    Fliege zappelte ja bereits im Netz. Da Westwood der einzi-
    ge Besucher war, den Nicholson erwartete, ließen die Wa-
    chen es entspannter angehen. Die Alarmanlagen im Haus
    waren ausgeschaltet, aber die Sensoren auf der Auffahrt
    hatten sie gewiss nicht außer Betrieb gesetzt. Doch Richter
    war gar nicht in die Nähe der Einfahrt gekommen.
    Er ging weiter in die Diele, blieb dicht an der Wand ste-
    hen und lauschte. Aus einem kurzen Flur rechts von ihm
    drang Stimmengemurmel. Er folgte dem Geräusch und
    trat so leise und vorsichtig wie möglich auf. Am Ende des
    Flurs stand eine Tür halb offen. Richter sah an den
    Schränken, dass es sich um die Küche handeln musste.
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    Er hob die SIG mit beiden Händen an, trat die Tür ganz
    auf und sprang in den Raum. Zwei Männer saßen sich

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