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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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»Außerdem ist das egal: Es geht beim Essen um
    Proteine, Kohlehydrate und Fett. Solange man genug
    davon bekommt, spielt es keine Rolle, wie die Quelle
    aussieht.«
    »Gott, sind Sie ein Philister, und dazu noch ein abgeris-
    sener.« Simpson schaute finster auf Richters verblichene
    Jeans und sein T-Shirt.
    »He, das sind die Klamotten, die Sie mir mitgebracht
    haben!«, merkte Richter an.
    »Schon, aber das sind genau die Lumpen, die Sie ge-
    wöhnlich tragen. Etwas anderes konnten wir in Ihrer Bude
    nicht finden.«
    »Ich trage gern Jeans, und T-Shirts sind bequem.« Rich-
    ter war des Themas überdrüssig. »Ich nehme an, Sie hatten
    ein reichhaltiges Mittagessen? Hauptsächlich flüssig, ja?«
    »Das geht Sie nichts an«, fuhr Simpson hoch.
    Hinter ihm öffnete sich die Tür, und Giancarlo Perini
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    betrat den Einweisungsraum. Er trug einen großen Plas-
    tikbeutel in der Hand, den er erst auf den Tisch legte,
    nachdem Richter seinen Abfall weggeräumt hatte.
    »Was ist das?«, wollte Simpson wissen.
    »Eine kugelsichere Kevlarweste«, antwortete Perini.
    »Wir haben keine Ahnung, ob Lomas, falls es sich um ihn
    handelt, bewaffnet ist. Allerdings gehen wir davon aus. Ich
    möchte, dass alle geschützt sind, die sich ihm nähern. Ein-
    schließlich unseres Mr. Richter.« Richter hielt das für eine ausgezeichnete Idee. »Vermutlich werden Sie nicht an dem
    Einsatz teilnehmen, Mr. Simpson?«
    Simpson schüttelte nachdrücklich den Kopf. Er war Or-
    ganisator, kein Außenagent. »Wann fliegen wir los?«, woll-
    te er wissen.
    »Etwa in einer halben Stunde«, informierte ihn Perini
    und deutete auf den schlanken Umriss des Agusta-109-
    Hubschraubers auf dem Rollfeld vor dem Fenster. »Wir
    fliegen zu einem Ort etwa eine Meile von der Villa ent-
    fernt. Dort erwarten uns die Beamten der DCPP.«
    Das SISDE hat wie der britische Geheimdienst keine po-
    lizeilichen Befugnisse und stützt sich auf die Dienste einer bestimmten Abteilung der Polizei, der Direzione Centrale Polizia di Prevenzione , wenn Verhaftungen vorgenommen werden sollen. Im Vereinigten Königreich erfüllt eine Spe-zialeinheit der Metropolitan Police die gleiche Funktion
    für den MI5.
    »Wie viele Leute setzen Sie ein?«, fragte Richter.
    »Zehn einschließlich der Fahrer«, meinte Perini. »Sie
    sind mit automatischen Waffen und Pistolen ausgestattet
    und tragen ebenfalls kugelsichere Westen.«
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    Genau das hatte Richter erwartet, also rechnete er nicht
    mit allzu viel Ärger.
    Simpson nickte zustimmend. »Das sollte genügen, um
    einen einzelnen Mann zu erwischen.«
    »Das ist mehr als genug«, erwiderte Richter, der aller-
    dings eine ganz andere Vorstellung von »erwischen« hatte
    als Simpson.
    Eine Viertelstunde später zog Richter die kugelsichere
    Kevlarweste über und sicherte sie. Richter hatte erwartet,
    dass die DCPP-Beamten das Grundstück betreten, Lomas
    verhaften und ihn später dazurufen würden, damit er den
    Mann identifizierte. Jetzt sah es aus, als wäre er selbst an der Front, wenn sie in die Villa eindrangen. Was ihm sein
    Vorhaben erheblich erleichterte.
    Richter und Simpson folgten Perini aus dem Gebäude
    zu der Agusta 109. Der Pilot wartete bereits angeschnallt
    und ging seine Startroutine durch. Ein Mann vom Boden-
    personal und ein Feuerwehrmann standen vor dem Hub-
    schrauber und warteten, dass der Motor gestartet wurde.
    Richter holte Perini mit ein paar langen Schritten ein.
    »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«, fragte er.
    »Natürlich, Mr. Richter. Worum geht’s?«
    »Es ist schon lange her, seit ich in einem Hubschrauber
    geflogen bin. Könnte ich vorn mitfliegen?«
    Perini hatte keine Einwände. »Von mir aus.«
    »Danke.«
    Die Schiebetür auf der rechten Seite der Agusta war be-
    reits geöffnet, also kletterten Simpson und Perini zuerst an Bord und schnallten sich an. Richter manövrierte sich in
    den Sitz neben dem Piloten. Die schwere, unförmige Kev-
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    larweste behinderte ihn etwas. Er schnallte sich an und
    setzte dann die Kopfhörer auf.
    Er war bereits in das Bordsystem eingestöpselt, aber be-
    vor Richter sich dem Piloten vorstellen konnte, hörte er,
    dass Perini mit dem Mann sprach. Als der Polizeibeamte
    schließlich fertig war, sprach Richter den Piloten an. »Hi,
    ich bin Richter«, sagte er. »Sprechen Sie Englisch?«
    Eine überflüssige Frage, weil Englisch die internationale
    Luftfahrtsprache ist.
    »Selbstverständlich.« Der Pilot reichte ihm die Hand
    »Vento. Mario Vento.

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