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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Stunden später würden ihm die ande-
    ren drei Mitglieder seines Teams folgen, die im Augenblick
    noch eilig Schutzkleidung und Ausrüstung zusammen-
    stellten.
    CDC-Personal wird automatisch auf allen U.S.-Flügen
    Priorität eingeräumt, wenn es einem Hilfeersuchen nach-
    kommt. Ein frustrierter Passagier war aus der Maschine
    geholt worden, um für Hardin seinen Sitz freizumachen.
    Die beiden großen verstärkten Reisekoffer wurden im
    Frachtraum der Boeing 575 untergebracht. Sie waren mit
    Schlössern aus gehärtetem Stahl gesichert und mit Aufkle-
    bern versehen, die eine Zollkontrolle erübrigten. In ihnen
    war alles enthalten, was Hardin für eine erste Untersu-
    chung brauchte. Jedenfalls hoffte er das.
    Die spärliche Garderobe, die er mitgenommen hatte, lag
    zusammengedrückt in einer ledernen Reisetasche, die in
    dem Handgepäckfach über seinem Kopf steckte. Unter
    seinem Sitz hatte er seinen internetfähigen Laptop ver-
    staut. Sobald das Bitte-Anschnallen-Zeichen erlosch, woll-
    te er mithilfe des Computers alle Informationen über Ebo-
    la und die anderen Mitglieder der Filovirus-Familie aufru-
    fen. Danach würde er eine Strategie festlegen, um für das
    gerüstet zu sein, was ihn auf Kreta erwartete.

    Außenbezirk von Matera, Apulien, Italien

    Die Villa wirkte ruhig und friedlich, als Perini und seine
    Männer sich ihr näherten. Um dem Gesetz Genüge zu tun,
    hatte die DCPP einen Durchsuchungsbefehl für das Anwe-
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    sen dabei. Perini hatte außerdem die Erlaubnis eingeholt,
    sich mit allen Mitteln, die er vor Ort für angemessen hielt, Zutritt zu verschaffen. Da er Lomas’ Ruf kannte, hielt der
    Italiener es für angebracht, mit der Tür – und mit gezück-
    ten Waffen – ins Haus zu fallen.
    Etwa zwanzig Meter vor dem Grundstück blieb Richter
    stehen und beobachtete die Lage. Perini hatte die DCPP-
    Beamten für den Angriff in zwei Gruppen aufgeteilt. Das
    war sinnvoll, weil diese Villa vermutlich einen Vorder-
    und einen Hintereingang hatte. Die beiden Gruppen stan-
    den über Funk miteinander in Verbindung. Perini stand
    etwas abseits auf der einen Seite der Auffahrt. Der breite
    Kiesstreifen war mit Gras und Unkraut überwuchert. Der
    Italiener sah zu, wie seine Männer sich verteilten.
    Fünf schwarz gekleidete Gestalten sammelten sich kurz
    darauf vor dem Haupteingang. Richter verfolgte, wie einer
    vorsichtig die Klinke betätigte und mit der Hand fest gegen
    die Tür drückte. Sie rührte sich nicht. Ein zweiter DCPP-
    Beamter versuchte sein Glück am linken Rand der Tür. Er
    tastete sie von oben nach unten langsam ab. Die Ramme
    lehnte an der Hauswand daneben. Offensichtlich versuch-
    ten die Männer, Schlösser oder Riegel zu lokalisieren, da-
    mit sie die Ramme genau dort ansetzen konnten.
    Auf einen lautlosen Befehl hin traten drei der fünf
    Männer zurück und richteten ihre Maschinenpistolen auf
    den Eingang, während die beiden anderen die Ramme
    nahmen. Richter konnte erkennen, wie sich Perinis Lippen
    bewegten, als er einen Befehl gab. Und dann ging es plötz-
    lich los.
    Mit einem Schrei, der laut durch das stille Tal hallte,
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    rammten die beiden DCPP-Männer den schweren Stahl-
    zylinder gegen die Eingangstür direkt oberhalb des Schlos-
    ses. Richter hörte, wie Holz splitterte. Aber die Tür gab
    nicht nach, also holten sie aus und trieben die Ramme er-
    neut dagegen, diesmal ein Stück unterhalb des Schlosses.
    Die Tür sprang mit einem Krachen auf und schwang nach
    innen. Die Männer ließen die Ramme fallen, nahmen ihre
    Spectres in Anschlag und stürmten ins Haus.
    Die Standardtaktik der Special Forces schockiert durch
    Lärm und Gewalt, um die Verdächtigen einzuschüchtern
    und sie hoffentlich dazu zu bringen, die Waffen fallen zu
    lassen. Auf Krach verstanden sich diese DCPP-Männer je-
    denfalls. Richter hörte zwei Explosionen, die vermutlich
    von Blendgranaten stammten. Aus dem Inneren des Hau-
    ses drang das Geschrei der Männer nach draußen, wäh-
    rend sie systematisch einen Raum nach dem anderen si-
    cherten. Plötzlich fielen zwei Schüsse, denen eine kurze
    Salve aus einer Maschinenpistole folgte. Dann herrschte
    Ruhe.
    Perini näherte sich der Haustür, und Richter folgte ihm
    auf dem Fuß. Als der Italiener ihn hörte, drehte er sich um
    und deutete ins Innere des Hauses. »Wir haben drei Leute
    gefunden«, erklärte er. »Einer ist der Mann, den wir für
    Lomas halten, der andere wahrscheinlich der, den Lomas
    zu dem Treffen mit dem

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