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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Richter hielt seine Position etwa eine
    halbe Meile rechts hinter Tiger Eins. Es war sein fünfter
    Einsatz in der Combat Air Patrol seit seiner kurzfristigen
    Versetzung zur 800. Staffel, die an Bord der HMS Invin-
    cible stationiert war und bei der er seine Ausbildung fortsetzen sollte.
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    Richard Simpson, Direktor des Foreign Operations
    Executive, FOE, der Leiter für Auslandseinsätze und
    Richters ungeliebter Vorgesetzter, hatte sich lange und
    unerbittlich dagegen gewehrt. Doch Richter, der in der
    Royal Naval Reserve diente, stand technisch gesehen
    immer noch auf der Notfallliste und hatte eingewandt,
    dass er seine fliegerischen Fähigkeiten auf dem neuesten
    Stand halten müsse. Hätte es einen guten oder auch nur
    annähernd überzeugenden Grund gegeben, ihn davon
    abzuhalten, hätte Simpson ihn bestimmt gefunden. Aber
    in London war alles ruhig, und Richter hatte nur in sei-
    nem Büro gehockt, Papiere von einer Ablage in die ande-
    re geschaufelt und war zunehmend gereizter geworden.
    Schließlich hatte Simpson zögernd, wenn auch etwas
    plötzlich, nachgegeben.
    Am Abend zuvor war Richter eine als geheim eingestuf-
    te Nachricht übergeben worden, als er gerade aus dem
    Speisesaal kam. Sie erklärte, warum genau Simpson seine
    Meinung so plötzlich geändert hatte.
    »Tigers, Alpha Sierra. Snap eins acht null. Zwei Bogeys
    auf eins neun null bei sechzig, Kurs Nord. Tief.« Die Stim-
    me des Beobachters im Airborne Surveillance and Areal
    Control Sea King Mark 7 wurde von seinem Kehlkopfmik-
    rofon etwas verzerrt, war jedoch vollkommen verständlich.
    Der AsaC-Hubschrauber flog in etwa fünftausend Fuß
    Höhe auf einer Warteposition etwa dreißig Meilen vor
    dem Invincible- Geschwader.
    »Roger, Alpha Sierra. Eins acht null.«
    Richter folgte Tiger Eins in einer engen Steuerbordkur-
    ve, richtete die Maschine nach Süden aus und ging in den
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    Sinkflug. Er drückte den Schubregler nach vorn, während
    er den Kurs des Flugzeugs justierte.
    »Tigers sind auf Kurs Süden. Sinken von achtundzwan-
    zig auf fünfzehntausend Fuß.«
    »Roger, Tigers. Bogeys eins acht fünf auf zweiundvier-
    zig. Tief. Unter fünf.«
    Fünfzig Meilen weiter nordwestlich von Richters Sea
    Harrier pflügte das Invincible -Geschwader mit gleich bleibenden zwölf Knoten Geschwindigkeit durch die Adria,
    etwa siebzig Meilen vor der apulischen Küste Italiens. Sie
    näherten sich dem Ende einer zweitägigen, vom Schiff
    überwachten Übung, der ein anstrengender Landgang im
    Hafen von Triest vorausgegangen war. Die Invincible wurde von zwei Versorgungsschiffen der Royal Navy begleitet,
    wovon eines ein Tanker war, der den unstillbaren Durst
    des Flugzeugträgers löschen sollte, und außerdem von
    zwei Fregatten.
    Die HMS Invincible lief wie ihre beiden Schwesterschiffe Illustrious und Ark Royal offiziell unter der Bezeichnung CVS, »Kreuzer mit durchgehendem Flugdeck«. Diese etwas bizarre Namensgebung war der Royal Navy durch das
    politische Klima der Zeit aufgezwungen worden, in wel-
    cher diese Schiffe gebaut worden waren und das Wort
    »Flugzeugträger« aus vielerlei Gründen als nicht akzepta-
    bel galt.
    Nachdem die vorherige Ark Royal , der letzte »ordentliche« Flugzeugträger der Navy, ihre Fahrt zum Schiffs-
    friedhof angetreten hatte, entschied die damalige Regie-
    rung – offenbar ohne jemanden zu Rate zu ziehen, der
    vielleicht Bescheid gewusst hätte –, dass die Luftwaffe der
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    Royal Navy in Zukunft nur noch Hubschrauber benötigte.
    Schutz gegen einen Feind, der so unsportlich war, dass er
    ein Schiff mit Flugzeugen angriff, fiel in den alleinigen
    Verantwortungsbereich der Royal Air Force.
    In der Theorie – und im Kanal von England – hätte das
    vielleicht funktioniert, aber jede einigermaßen glaubwür-
    dige Marine, die das Wort verdiente, musste eigene
    Kampfflugzeuge transportieren können. Bereits nach kur-
    zer Zeit hatten die Hohen Lords in der Admiralität er-
    kannt, dass die Schlachtschiffe der Invincible- Klassebeinahe ideal für den Transport von Harrier-Flugzeugen geeig-
    net waren. Die Frucht dieser Erleuchtung war die Sea Har-
    rier FRS1, deren Jungfernflug 1978 stattfand. Nach
    erfolgreichen Erprobungen wurden Harrier-Staffeln gebil-
    det, welche die Hauptangriffswaffe der CVS wurden.
    Der erste praktische Test dieser Flugzeuge fand 1982
    statt, als argentinische Streitkräfte die Falklandinseln be-
    setzten. Zwei Dutzend Sea Harriers, die von zwei kleinen
    Trägerschiffen, der

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