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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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zulassen, dass ir-
    gendetwas von seinen Aktivitäten nach außen drang. Das
    bedeutete, niemand durfte plaudern, und auch die drei
    Männer, die sich in diesem Augenblick mit fünfhundert
    Meilen pro Stunde Kreta näherten, mussten zum Schwei-
    gen gebracht werden.
    Deshalb hatte er, noch bevor er die offene und verdeckte
    Unterstützung in die Wege geleitet hatte, die sie auf Kreta
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    benötigen würden, ein anderes, sehr kurzes Telefonat ge-
    führt.

    Sea Harrier » Tiger Zwo « / HMS Invincible,
    Ionisches Meer

    Zwanzig Minuten nach Richters erstem Funkspruch sah
    John Moore auf seinem Radar, das einen Hundert-Meilen-
    Radius abdeckte, einen Kontakt, der möglicherweise die
    heimkehrende Sea Harrier darstellte. Der Punkt näherte
    sich vom Rande des Schirms auf direktem Kurs dem
    Schiff.
    »Tiger Zwo von Homer. Senden Sie ein Peilsignal«, ver-
    langte Moore.
    »Homer von Tiger Zwo. Sende Peilung.«
    Da keine anderen Flüge angesetzt waren, war der Kon-
    trollraum nur minimal besetzt, aber der wachhabende Air
    Picture Compiler, der APC, hatte der anfliegenden Ma-
    schine bereits den Marker »I2« angehängt, Interceptor
    zwo, basierend auf einer Secondary-Surveillance-Radar-
    abtastung, und die RDF-Peilung bestätigte diese Identifi-
    kation.
    Moore drückte erneut die Funktaste. »Tiger Zwo ist
    identifiziert. Pigeons eins sechs null bei neunzig Meilen.
    Kurs vermutlich genau Westen. Wir haben im Moment
    keinen anderen Flugverkehr.«
    Bei einer Geschwindigkeit von sechshundertdreißig
    Knoten braucht man für neunzig Meilen nicht lange. Als
    der Kontakt auf seinem Radar auf fünfundzwanzig Meilen
    180
    herangekommen war, gab John Moore Richter eine kleine
    Kursänderung durch und befahl ihm, auf zweitausend Fuß
    zu sinken und sich zu melden, wenn er Sichtkontakt zum
    Schiff hatte.
    Moore beugte sich vor und drückte einen Knopf seines
    Intercoms. »Flyco, hier Homer.«
    »Flyco.«
    »Tiger Zwo hat sich uns bis auf fünfundzwanzig Meilen
    genähert.«
    »Danke, Homer.«
    Eine enge Zusammenarbeit zwischen Flyco und dem
    Wachoffizier auf der Brücke ist sehr wichtig, denn sowohl
    die Sea Harriers als auch die Helikopter brauchen sehr ge-
    naue Wind- und Richtungsanweisungen für ihre Starts
    und Landungen. Und das Schiff musste rasch und genau
    manövrieren, um das zu gewährleisten.
    Sobald er die Verbindung zu Homer abgeschaltet hatte,
    beugte sich Roger Black über seinen analogen Kurskalku-
    lator, der den Kurs und die Geschwindigkeit berechnen
    konnte, die das Schiff brauchte, um die richtigen Wind-
    verhältnisse auf dem Deck zu erzeugen. Er überprüfte sei-
    ne Berechnungen zweimal und rief dann die Brücke. »Brü-
    cke, hier Flyco. Ich hole in etwa fünf Minuten eine Sea
    Harrier rein. Erbitte Flugkurs zwo sieben fünf, Geschwin-
    digkeit achtzehn Knoten.«
    »Flyco, hier Brücke. Wir sind Ihnen mal wieder um eine
    Nasenlänge voraus. Drehen nach steuerbord.«
    Black grinste. Er spürte bereits das schwache Vibrieren,
    das ihm verriet, dass das Schiff schneller wurde, und die
    Anzeige auf dem Kompass bewegte sich stetig im Uhrzei-
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    gersinn. Malcom Mortensen, der junge wachhabende
    Lieutenant, war sehr effizient und kannte die Wünsche des
    Air Departments genau. Black arbeitete gern mit ihm zu-
    sammen.
    »Flight Deck, hier Flyco. Bereit, um Sea Harrier herein-
    zuholen, auf Spot Zwo.« Roger Blacks Stimme dröhnte
    durch das Lautsprechersystem, und zwei Sekunden später
    erhielt er die Bestätigung des Offiziers vom Flugdeck.
    Black überzeugte sich mit einem Blick, dass das Deck ge-
    räumt und bereit war, nickte dem Air Commander zu, der
    soeben neben ihm aufgetaucht war, und suchte dann den
    östlichen Horizont nach der zurückkehrenden Maschine
    ab.
    Im Einsatzkontrollraum erwachte das RDF wieder zum
    Leben.
    »Homer, Tiger Zwo hat Sichtkontakt. Gleichbleibend
    auf zweitausend.«
    »Roger, Tiger Zwo«, funkte John Moore. »Wenn Sie be-
    reit sind, sinken Sie auf sechshundert Fuß und rufen Sie
    Flyco.«
    »Roger, Homer.«
    Während er sank, stellte Richter sein UHF-Funkgerät
    auf die Flyco-Frequenz ein. Die Invincible war jetzt deutlich zu sehen. Sie lag neun Meilen leicht backbord vor ihm.
    Das Kielwasser des Schiffes beschrieb eine leicht ge-
    schwungene weiße Kurve in dem Aquamarinblau des
    Meeres.
    »Flyco von Tiger Zwo. Sichtkontakt mit Mutter, erbitte
    Kursangabe.«
    »Tiger Zwo, hier Flyco, Roger. Bleiben Sie auf Kurs zwo
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    sieben fünf, Geschwindigkeit achtzehn. Wind parallel

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