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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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eine
    Station auf noch irgendein Interesse an der Insel, und
    McCready äußerte sich nur sehr ausweichend über die Art
    des Tauchganges. Er hatte nur verraten, dass Krywald Elias
    173
    einweisen würde, wenn es so weit wäre. Mehr wusste Elias
    im Moment nicht.
    Vielleicht brauchte er auch nicht mehr zu wissen, aber
    Elias war neugierig. Ihm war klar, dass die beiden anderen
    vor seiner Ankunft bereits eine Menge Instruktionen er-
    halten hatten. Von dem eigentlichen Ziel ihres Einsatzes
    hatte man ihm so gut wie nichts verraten. Nur, dass vor
    dreißig Jahren ein Flugzeug nahe Kreta abgestürzt war und
    etliches darauf hindeutete, dass ein einheimischer Taucher
    es offenbar kürzlich gefunden hatte. Dieses Wrack war Eli-
    as’ Vermutungen nach das Ziel seines Tauchganges, aber
    mehr wusste er nicht.
    Außerdem verblüffte ihn auch die Eile, mit der vorge-
    gangen wurde. Knapp zwei Stunden nach Ende der
    Einsatzbesprechung saßen die drei in einer 747, die von
    Baltimore direkt zum Londoner Flughafen Heathrow flog;
    von dort hatten sie Anschlussflüge nach Kreta. Er hatte
    erwartet, dass er vor dem Abflug noch Garderobe aus sei-
    ner Wohnung holen könnte, aber das wurde ihm nicht
    gestattet. Eine Reisetasche mit Kleidung, Pyjama und
    Waschzeug wurde ihm gestellt, zusammen mit fünfhun-
    dert Euro in bar und einer neuen Kreditkarte unter seinem
    richtigen Namen.
    Wenn der einzige Zweck dieser Operation die Suche
    nach einem vor dreißig Jahren verschollenen Flugzeug
    war, erschien diese Hast ein bisschen unnatürlich. Es
    musste weit mehr hinter diesem Einsatz stecken, viel mehr.

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    Sea Harrier » Tiger Zwo « / HMS Invincible,
    Ionisches Meer

    Kaum hatte die Harrier die Grenze des Flughafens über-
    flogen, zog Richter die Steuersäule zurück und stieg auf
    fünfunddreißigtausend Fuß. Er schaltete vorsichtshalber
    das Guardian-Frühwarnradar ein, bezweifelte allerdings,
    dass die Italiener ihm hinterherfeuern würden.
    Richter wusste zwar nicht genau, wo sich die Invincible
    befand, aber das Schiff musste sich irgendwo zwischen
    dem Absatz des italienischen Stiefels und dem Peloponnes
    an der südlichen Spitze Griechenlands befinden. Als er
    seine Flughöhe erreicht und Lecce passiert hatte, ging er
    auf Homers geheime Frequenz und rief das Schiff.
    »Homer, von Tiger Zwo.« Sekundenlanges Schweigen
    antwortete ihm, und Richter rief das Schiff erneut. »Ho-
    mer, Homer, hier spricht Tiger Zwo.«
    Da keine Flüge geplant waren, war der Kontrollraum
    beinahe verwaist. Lieutenant John Moore, einer der beiden
    Air Traffic Control Officers, saß auf seinem gewohnten
    Platz, hatte die Füße auf den Drehstuhl neben sich gelegt
    und las ein Buch. Sein Kopfhörer lag auf der Konsole vor
    ihm, und die Homer- und Guard-Frequenzen hatte er auf
    den Lautsprecher umgeleitet. Dass Moore nicht augen-
    blicklich antwortete, hatte seinen Grund darin, dass er sein Buch weglegen und sein Headset aufsetzen musste.
    »Tiger Zwo von Homer. Tag, Spook.«
    »Schön, Ihre Stimme zu hören, John. Okay, Tiger zwo
    ist auf Flughöhe drei fünf null, Kurs eins sechs null magne-
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    tisch, Position vermutlich fünfundzwanzig Meilen südöst-
    lich von Lecce, Italien. Ich erbitte die Position des Schiffes und Pigeons. Notieren Sie, dass mein NAVHARS nicht
    funktioniert, und ich nur den E2B, den magnetischen
    Kompass, einsetzen kann.«
    »Roger, Tiger Zwo«, antwortete Moore. Er schaute auf
    den RDF-Bildschirm, der die Richtung anzeigte, aus wel-
    cher der Funkspruch gekommen war. »Gehen Sie auf Kurs
    eins fünf fünf magnetisch für Mutter. Korrekt, dass Ihr
    NAVHARS nicht einsatzbereit ist?«
    »Negativ«, antwortete Richter. »Es funktioniert, aber ich
    musste Italien etwas überstürzt verlassen und hatte keine
    Zeit, es einzurichten.«
    Das bordeigene Navigationssystem der Sea Harriers,
    das NAVHARS, verlangt von den Piloten, sowohl die
    korrekte Startposition einzugeben als auch die Koordina-
    ten des Ziels, wenn es richtig funktionieren sollte. Ohne
    genaue Startkoordinaten ist es vollkommen nutzlos.
    Richter hatte sich nicht mit der Einrichtung des Systems
    aufhalten können, als er Brindisi verließ. Da hatte er an-
    deres im Kopf.
    »Roger«, antwortete Moore. »Die Position des Schiffs ist
    etwa vierzig Meilen westlich von Cape Matapan, was be-
    deutet, Sie haben noch, Moment mal …« – Moore mühte
    sich mit einer Karte ab und maß die Entfernung grob mit
    seinem Zirkel – »dreihundert nautische Meilen von

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