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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Bescheid zu wissen
    schien. »Wussten Sie denn auch, dass Spiros Taucher
    war?« Der Reporter nickte, und der Kreter sprach weiter.
    »Er war ein Taucher, aber er hatte keine Lizenz. Sie wissen
    schon, vom Ministerium für Antiquitäten. Also hat er nie
    jemandem verraten, wo er tauchte. Wir haben aber gehört,
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    wie er sagte, dass er ein kleines Flugzeug gefunden hatte.
    Er hat nicht verraten, wo. Es soll schon lange dort gelegen
    haben, also ist es nicht erst kürzlich abgestürzt.« Der Re-
    porter nickte wieder, und der Mann fuhr fort. »Das Wasser
    war ziemlich tief, also musste er mehrere Tauchgänge ma-
    chen, um es zu finden.«
    »Hat er gesagt, was er dort gefunden hat?«
    Der Kreter schüttelte den Kopf. »Nein. Aber seiner
    Meinung nach war das Flugzeug wohl abgeschossen wor-
    den, und nicht einfach so abgestürzt, verstehen Sie?«
    »Hat er noch etwas gesagt, an das Sie sich erinnern?«
    »Nein, eigentlich nichts. Da war nur noch dieses Stück
    Papier.«
    »Was für ein Papier?«
    »Spiros hat Nico ein Stück Papier mit ein paar Buchsta-
    ben und Zahlen gegeben. Er sagte, das wäre das Kennzei-
    chen des abgestürzten Flugzeugs gewesen. Kurz danach
    sind sie gegangen, und Nico hat das Papier beim Aufste-
    hen fallen lassen. Als sie weg waren, habe ich es aufgeho-
    ben.«
    »Haben Sie es noch?«, fragte der Reporter eifrig.
    Der Kreter nickte, wühlte in den Taschen seiner Jacke,
    zog ein zerfetztes, zusammengeknülltes Stück Papier he-
    raus und gab es dem Reporter.
    »Kann ich das behalten?«, erkundigte sich der Journa-
    list. Er schaute auf die Buchstaben und die drei Nummern,
    die mit einem dicken Bleistift auf dem Zettel notiert wor-
    den waren.
    Der Kreter nickte. »Ich kann damit nichts anfangen«,
    murmelte er.
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    Der Reporter nahm noch vier Dosen Bier aus dem Wa-
    gen und drückte sie den Männern in die Hand. »Danke«,
    sagte er. »Sie waren sehr hilfreich. Würden Sie mir Ihre
    Namen für meine Zeitung geben?«
    »Nein, nein«, lehnte der Kreter entschieden ab. »Ich will
    nicht, dass mein Name in der Zeitung steht.«
    Den Reporter störte das nicht. Er hatte bereits genug,
    um seine Kollegen zu übertrumpfen. Die Geschichte über
    das abgestürzte Flugzeug würde im Zentrum des Rätsels
    um Aristides’ plötzlichen Tod stehen. Vielleicht hatte der
    Grieche ja das, was ihn umgebracht hatte, in dem Wrack
    gefunden. Es gab zahllose Möglichkeiten.
    Und er konnte den Kreter als einen »engen Freund« von
    Spiros Aristides zitieren. Der Grieche würde schwerlich
    widersprechen.

    HMS Invincible,
    Ionisches Meer

    »Freuen Sie sich schon darauf, wieder zu Ihren Geheim-
    dienstschnüfflern zurückzukommen, Spook?« Roger Black
    saß mit Paul Richter in dem kleinen Speisesaal, der gegen-
    über der Offiziersmesse auf der anderen Seite des Flurs
    lag, und grinste ihn über die Reste ihres Essens hinweg
    an.
    Mit Ausnahme des Captains und des Air Commanders
    wusste niemand sonst auf dem Schiff, was Richter tat oder
    wo er normalerweise beschäftigt war. Trotzdem hatte sich
    bald das Gerücht verbreitet, dass er für einen dieser verru-
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    fenen Vereine arbeitete, für den MI5 oder den SIS. Deshalb
    hatte man ihm fast sofort nach seiner Ankunft an Bord
    den Spitznamen »Spook« angehängt.
    Richter sah Black an, spießte ein letztes Stück Karotte
    auf, legte Messer und Gabel weg und schüttelte den Kopf.
    »Sie meinen, ich freue mich auf Autoabgase, schlechtes
    Wetter und das nutzlose Herumgeschiebe von Akten, was
    meine normale Arbeit in London ausmacht? Während Sie
    und der Rest der WAFUs sich in jedem Bordell von Athen
    oder Piräus austoben können, nachdem wir unsere Aufga-
    be auf Kreta hinter uns haben?«
    WAFU ist ein wenig schmeichelhafter Ausdruck, mit
    dem die nicht der Marine angehörenden Flieger die Flug-
    offiziere von Kriegsschiffen bezeichnen. Er bedeutet:
    »Wanked Out and Fucking Useless«, ausgelutscht und
    völlig nutzlos.
    Richter hielt inne und betrachtete die grinsenden Ge-
    sichter der anderen Offiziere der 800. Staffel am Tisch.
    »Nein, nicht wirklich«, erklärte er dann. »Es gibt nur ei-
    nen Grund, weshalb ich weitermache: Der Gedanke, dass
    wenigstens ein paar von Ihnen sich einen Tripper oder
    Schlimmeres einfangen und Ihren Frauen eine Menge zu
    erklären haben, wenn Sie wieder in Yeovilton einlaufen.«
    Black schüttelte den Kopf. »Ich muss Sie darüber infor-
    mieren, dass wir alle Offiziere und Gentlemen sind.«
    »Und was genau bedeutet das?«
    »Dass

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