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Die Virus-Waffe

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Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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in der Hand an der Stirnseite des Raumes. Vor
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    ihm saßen in leicht ansteigenden Stuhlreihen die meisten
    Angehörigen der 814. Naval Air Squadron. Einige wirkten
    interessiert, manche gelangweilt und der größte Teil ein-
    fach nur gereizt. Sie hatten sich schon sehr auf ihren Land-
    gang in Athen gefreut.
    »Achtung, Air Commander!«, verkündete der Offizier,
    als sein massiger, bärtiger Vorgesetzter den Einweisungs-
    raum betrat und die Treppen bis zur Stirnseite hinunter-
    ging. Wer nicht bereits stand, erhob sich und nahm Hal-
    tung an. Als sich der Commander setzte, nahmen auch die
    anderen ihre Plätze wieder ein.
    »Machen Sie bitte weiter.«
    »Danke, Sir. Gentlemen, dies hier ist eine vorläufige
    Einsatzbesprechung, weil wir bisher keine detaillierten In-
    formationen erhalten haben. Außerdem haben wir noch
    keine bestätigte Startzeit für irgendwelche Flugeinsätze.
    Aus diesem Grund verzichte ich für den Moment auf Wet-
    terinstruktionen und andere detaillierte Informationen
    über das Zielgebiet. Über das Gelände, Erhebungen, siche-
    re Höhen, An- und Abflugrouten, Einsatzfrequenzen und
    dergleichen wird man Sie vor Ihren jeweiligen Einsätzen
    instruieren.
    Im Moment geht es nur um fünf Punkte: Die Position
    des Schiffes, die Anwesenheit anderer Streitkräfte in der
    Gegend, Hintergründe, erwartete Aufgaben und voraus-
    sichtliche Dauer des Einsatzes.« Er nahm einen Laserpoin-
    ter und drehte sich zu dem Schott hinter ihm um, auf das
    eine große Landkarte der Insel Kreta projiziert wurde.
    »Punkt eins: Das Schiff befindet sich im Augenblick
    hier.« Er deutete auf eine Stelle etwa zehn Meilen nördlich
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    von Andikíthira. »Wir sind unterwegs hierher«, er zeigte
    auf eine andere Position, »nördlich von Réthymnon, das
    mehr oder weniger in der Mitte der Nordküste Kretas liegt.
    Das Schiff wird sich von allen Fährrouten von und nach
    Heraklion und Chaniá fernhalten, aber wir werden uns
    nur etwa dreißig Meilen vom Internationalen Flughafen
    Nikos Kazantzakis in Heraklion entfernt befinden, und
    etwa ebenso weit vom zweiten Flughafen der Insel auf der
    Halbinsel Akrotíri. In diesem Gebiet werden wir warten,
    bis wir weitere Befehle bekommen.
    Zweiter Punkt: Andere Streitkräfte. Wie Sie sehr bald
    feststellen werden, erfüllt der Flughafen in Akrotíri mehre-
    re Funktionen. Erstens ist es der Zivilflughafen für Chaniá
    und den westlichen Teil Kretas. Zweitens ist dort das 115.
    Kampfgeschwader der griechischen Luftwaffe stationiert,
    das aus zwei Staffeln A-7H Corsairs besteht. Außerdem ist
    es ein Stützpunkt der US-Marine-Nachschubbasis von
    Soúda Bay. Etwa eintausend Mann sind dort stationiert.
    Die Hauptaufgabe der Basis besteht darin, Nachschub für
    die Schiffe und Flugzeuge der US-Marine und ihrer Alli-
    ierten zu liefern, die im östlichen Mittelmeer operieren.
    Ihre Schiffe interessieren uns nicht, weil wir es wohl
    kaum mit denen zu tun bekommen werden, aber Sie soll-
    ten auf die Reichweite ihrer Flugzeuge achten. Zur Zeit
    ist die Fleet Air Reconnaissance Squadron Two Detach-
    ment der Amerikaner in Soúda stationiert. Sie fliegen
    zwei EP-3E Aries II. Ihre Patrol and Reconnaissance
    Squadron Five operiert mit P-3C Orions, und die Abteilung
    Eins der 95. Reconnaissance Squadron fliegt RC-135er. Sie
    sind ebenfalls dort stationiert. Zusätzlich befördert das Air 200
    Mobility Command wöchentlich einmal von der Marine-
    Luftwaffenbasis in Norfolk, Virginia, Personal und leich-
    ten Nachschub nach Soúda Bay. Möglicherweise ist Ihnen
    ja bereits aufgefallen, dass weder die Griechen noch die
    Amerikaner eine Hubschrauberstaffel in Soúda Bay statio-
    niert haben. Hier kommen wir ins Spiel.
    Dritter Punkt: Der Hintergrund des Einsatzes. Wir ver-
    fügen jetzt über detailliertere Informationen hinsichtlich
    der Art des medizinischen Notfalls auf Kreta. Offenbar ist
    in einem kleinen Dorf namens Kandíra eine Seuche aus-
    gebrochen. Es liegt hier, an der Südküste von Kreta, im
    westlichen Teil der Insel.« Er deutete auf eine Stelle etwa in der Mitte zwischen der kleinen Stadt Soúgia und einer
    ebenfalls kleineren Siedlung namens Agía Roumelí. Dann
    drehte er sich wieder zu seinem Publikum um.
    »Laut der letzten Information hat diese Seuche wenigs-
    tens ein Todesopfer gefordert. Außerdem haben wir un-
    bestätigte Berichte von einem zweiten Todesfall bekom-
    men. Die Kreter beunruhigt, dass der Mann, dessen Tod
    den Notfall ausgelöst hat, offenbar am

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