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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Montagabend noch
    quicklebendig und am folgenden Morgen bereits tot war.
    Die Todesursache ist noch unbekannt, aber das griechi-
    sche Gesundheitsministerium glaubt, dass er von einem
    sehr rasch wirkenden Virus befallen wurde, möglicher-
    weise einem Filovirus wie Ebola. Die Behörde stützt sich
    dabei auf den ersten Bericht des Arztes, der das Opfer un-
    tersucht hat. Für die von Ihnen, die Ebola nicht kennen:
    Es ist ein sehr seltenes Virus, das bisher nur im Kongo
    aufgetreten ist. Es ist extrem ansteckend und normaler-
    weise tödlich.
    201
    Die gute Nachricht lautet, dass dieser Ausbruch sich in
    einem der kleinsten Dörfer auf Kreta ereignet hat. Mögli-
    cherweise hat er deshalb bisher erst so wenige Todesopfer
    gefordert. In Kandíra wohnen nur knapp fünfhundert
    Menschen. Hätte sich der Vorfall in Heraklion, Chaniá
    oder in Réthymnon ereignet und wäre der Grund tatsäch-
    lich ein derartiges Virus, könnten bereits Dutzende tot und
    hunderte infiziert sein.
    Die Konsequenzen einer ebolaartigen Epidemie, ganz
    gleich, wo sie ausbricht, sind entsetzlich. Daher sind sich
    die kretischen Behörden bewusst, dass rasches und ent-
    schiedenes Handeln nötig ist, um die Situation unter Kon-
    trolle zu halten. Aus diesem Grund haben sie die Hilfe des
    CDC in Atlanta angefordert und Kandíra bereits isoliert.
    Niemand darf das Dorf betreten oder verlassen, bis die
    Leute vom CDC eingetroffen sind und die Lage einge-
    schätzt haben.
    Man hat uns darüber informiert, dass die kretischen
    Behörden angefangen haben, Zelte, Schlafsäcke, Kleidung,
    Latrinen, Waschmöglichkeiten, Kochausrüstungen und
    Lebensmittel nach Kandíra zu transportieren, offenbar
    zwecks Versorgung der Polizei und anderer Personen, die
    bei dieser Operation helfen.
    Einige Beamte befinden sich bereits innerhalb der Ab-
    sperrung, weil sie mit den Ermittlungen bei dem ersten
    Todesfall betraut waren. Also waren sie schon im Dorf, als
    der Arzt erkannte, dass man es möglicherweise mit einer
    Epidemie zu tun hat. Da es nicht auszuschließen ist, dass
    sie möglicherweise mit dem Virus infiziert sind, werden sie
    zunächst in dem Sperrgebiet bleiben.«
    202
    Der Einsatzoffizier, Ops One im Royal-Navy-Slang,
    drehte sich wieder zur Karte um und deutete auf Kan-
    díra.
    »Vierter Punkt: Unsere vermutliche Aufgabe. Das größ-
    te Problem, das die Kreter bei diesem Notfall haben, ist der Zugang. Die einzige Straße nach Kandíra führt durch Soú-
    gia, und soweit ich das verstanden habe, handelt es sich
    eher um einen Karrenweg. Er ist ausgefahren und kaum
    breit genug für einen großen Lastwagen. Aus diesem
    Grund wird es fraglos schwierig und zeitaufwändig sein,
    Personal und Ausrüstung nach Kandíra zu schaffen. Abge-
    sehen von dem bergigen Gelände sind die meisten Straßen
    schmal und gewunden, und an vielen Stellen in einem er-
    bärmlichen Zustand.
    Das ist der Hauptgrund, warum man uns zu Hilfe geru-
    fen hat. Eine Fahrt von Chaniá, der nächstgrößeren Stadt,
    nach Kandíra könnte vier oder mehr Stunden dauern. Ein
    Hubschrauber legt diese Entfernung in wenigen Minuten
    zurück. Die Kreter werden auch weiterhin mit Lastwagen
    die schwereren Ausrüstungsgegenstände nach Kandíra
    transportieren. Uns dürfte man vermutlich bitten, Perso-
    nal und kleinere, dringend erforderliche Ausrüstungsge-
    genstände dorthin zu fliegen.«
    Die Tür zum Einweisungsraum stand offen, nicht zu-
    letzt deshalb, weil er einfach zu klein war, um allen Ange-
    hörigen der Staffel Platz zu bieten. Einige standen im Flur
    und hörten zu, als es unruhig wurde. Ops One blickte hoch
    und sah Ops Three, der sich durch die Umstehenden
    drängte. Schließlich erreichte er die unterste Stufe und
    reichte Ops One einen Durchschlag.
    203
    »Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Sir, aber wir ha-
    ben gerade diesen Einsatzbefehl empfangen.«
    »Danke.« Ops One überflog die Seite hastig und blickte
    dann auf die Uhr am Schott. »Gut. Das bestätigt mehr oder
    weniger, was ich gesagt habe. Unsere erste Aufgabe besteht
    darin, einen zivilen Spezialisten des CDC abzuholen. Er
    kommt morgen früh auf dem Flughafen von Heraklion an
    und muss sofort nach Kandíra geflogen werden. Morgen
    früh, null sechs dreißig findet eine ausführliche Einsatzbe-
    sprechung für die entsprechende Crew statt.
    Außerdem ist damit auch Punkt fünf geklärt. Die Abho-
    lung des CDC-Beamten markiert den Start unserer Beteili-
    gung an dieser Angelegenheit.
    Noch ein letzter

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