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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Punkt. Um die HDS-Operationen et-
    was zu erleichtern, setze ich einen vom Ops-Stab in Kandí-
    ra an Land. Er soll mit den CDC-Leuten vor Ort zusam-
    menarbeiten. Er bekommt ein Funkgerät und kann per
    Funk Transportmittel anfordern, wenn und wann es er-
    forderlich ist. Außerdem kann er mit den ankommenden
    und abfliegenden Helikoptern in Verbindung bleiben. Die
    Besatzungen nehmen Verbindung mit ihm auf, sobald ihre
    Maschinen den Sichtkontakt zum Mutterschiff verloren
    haben und die Freigabe von Soúda Tower bekommen.
    Mutter weist den Hubschraubern Rufzeichen zu. Wir be-
    nutzen die Kennzeichen der Maschinen, das ist das Ein-
    fachste.
    Der Ops an Land hat das Rufzeichen ›Fob Watch‹; FOB
    bedeutet Forward Operating Base.« Ops One schaute sich
    beifallheischend um, musste sich jedoch mit einigen höf-
    lich lächelnden Gesichtern zufrieden geben. Dann blickte
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    er den Air Commander an. »Wollen Sie noch etwas dazu
    sagen, Sir?«
    Der Commander stand auf und wandte sich an die ver-
    sammelten Crews.
    »Danke, Ops One. Zwei Dinge. Erstens muss ich Sie
    wohl kaum darauf aufmerksam machen, dass das hier kei-
    ne Übung ist. Es handelt sich um eine reale Operation, an
    der reale Menschen beteiligt sind, die sich vermutlich in
    tödlicher Gefahr befinden. Ich will keine Fehler erleben,
    und ich erwarte von Ihnen, dass Sie mit all Ihrem Können
    und Ihrer ganzen Professionalität arbeiten, die Sie in der
    Vergangenheit gezeigt haben.
    Zweitens, wie Sie bereits den Worten von Ops One ent-
    nehmen konnten, wurde diese Epidemie offenbar von ei-
    nem sehr rasch wirksamen Virus oder Pathogen ausgelöst.
    Jeder Kontakt damit könnte sich tödlich auswirken. Ich
    möchte betonen, dass von den Hubschrauberbesatzungen
    der Invincible nur erwartet wird, dass sie Leute und Ausrüstung zu einem Landeplatz fliegen, der deutlich außer-
    halb der Sperrzone um dieses Dorf liegt.
    So wie sich die Lage darstellt, sehen weder ich noch der
    ranghöchste medizinische Offizier an Bord eine Notwen-
    digkeit für die Crews, AGRs oder NBCD-Anzüge zu tra-
    gen. Wir werden die Lage neu beurteilen, sobald die Ope-
    ration angelaufen ist.«
    Das war eine kleine Erleichterung. AGRs, Anti-Gas-
    Respiratoren, sind etwas unhandliche Vollgesichtsgasmas-
    ken, die ihre Träger davor bewahren sollen, chemische oder
    biologische Erreger einzuatmen. Sie sind schon auf dem
    Boden unbequem, in einem Flugzeug sind sie ausgespro-
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    chen hinderlich. Man hört kaum hereinkommende Funk-
    sprüche, die für Flugzeugbesatzungen lebenswichtig sind,
    und es kommt häufig zu Missverständnissen. NBCD steht
    für Nuclear, Biological and Chemical Defense. Es sind
    Ganzkörperanzüge, die den Körper bis auf Hände und Ge-
    sicht vollständig bedecken. Letzteres wird vom AGR, die
    Hände werden von speziellen Handschuhen geschützt.
    »Trotzdem«, fuhr der Air Commander fort, »hat sich
    jedes Besatzungsmitglied, das sich nach einem Flug nach
    Kandíra unwohl fühlt, umgehend auf der Krankenstation
    zu melden. Das ist alles.«
    »Danke Sir. Die Einsatzbesprechung ist beendet.«
    Paul Richter, der während der Dauer der Instruktion
    am Türpfosten gelehnt hatte, nickte und ging weg. Es wür-
    den also nur Hubschrauber zum Einsatz kommen, vor al-
    lem die HDS, die Transporthubschrauber, ein Euphemis-
    mus für einen Lufttaxiservice. Er konnte sich also in aller
    Ruhe aus der Schiffsbibliothek ein paar interessante Bü-
    cher ausleihen. Es versprach eine lange Woche zu werden,
    in der er tatenlos herumsitzen würde.
    Es sollte tatsächlich eine lange Woche werden, in dem
    Punkt hatte Richter Recht. Aber er würde alle Hände voll
    zu tun haben.

    George Washington Memorial Parkway, Virginia

    Für Dave McCready war die Einsatzbesprechung in dem
    sicheren Haus in Arlington eine Premiere gewesen. Als
    unerfahrenem Agenten hatte es ihm sehr geschmeichelt,
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    dass John Nicholson ihn in sein Büro bestellt und ihm
    mitgeteilt hatte, was er von ihm wollte. McCready hatte die
    Anweisungen seines Vorgesetzten buchstabengetreu be-
    folgt.
    McCready arbeitete erst seit zwei Jahren für die Firma,
    den größten Teil dieser Zeit in der Nachrichtenabteilung.
    Aber sein Arbeitsplatz befand sich außerhalb Langleys in
    einer der zahlreichen Satelliteneinrichtungen, welche die
    CIA in Virginia unterhält. Er ahnte nicht, dass Nicholson
    ihn vor allem deshalb ausgewählt hatte, weil der Direktor
    ziemlich sicher war, dass McCready weder Elias, Stein
    noch Krywald zuvor

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