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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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die Tischkante
    genauer. Die Kratzspuren waren zwar klein, aber eindeutig
    zu erkennen. Außerdem waren sie frisch, als hätte jemand
    mit den Werkzeugen, die auf dem Tisch lagen, erst kürz-
    lich hier gearbeitet. Hardin stand auf und schaute sich in
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    dem Zimmer um. Jagte er irgendwelchen Chimären hin-
    terher? Vielleicht hatte der Grieche ja Schwierigkeiten
    beim Öffnen einer Olivendose gehabt und dafür die Werk-
    zeuge benötigt.
    Hardin schaute sich erneut um und war schon zur Tür
    unterwegs, als er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Er hatte aus dem Augenwinkel etwas gesehen, das nicht ins
    Bild passte. Er drehte sich um und schaute hinter den
    Tisch auf den staubigen Steinboden. An der Wand lag et-
    was Kleines, Rotes, das ihm bei der ersten Durchsuchung
    des Zimmers entgangen war.
    Hardin zog den Stuhl vorsichtig vom Tisch weg und
    hockte sich hin, um den Fund genauer zu untersuchen.
    Zuerst konnte er nicht erkennen, worum es sich handelte.
    Es sah aus wie eine Art dünner, roter Zylinder.
    Hardin achtete bei jeder Bewegung darauf, dass er ange-
    sichts der in diesem Haus lauernden Gefahr seinen
    Schutzanzug nicht beschädigte, und stand auf, ohne das
    Objekt zu berühren. Er ging in den Flur, nahm die kleine
    Tasche, die er mitgebracht hatte, und zog eine Zange mit
    einem langen Griff heraus. Dann kehrte er in das Zimmer
    zurück und stieß das merkwürdige Objekt vorsichtig mit
    der Zange an.
    Es rollte zur Seite, und jetzt erkannte Hardin, was es
    war. Ein längliches Stück Wachs, das von einem Flaschen-
    hals oder einem ähnlichen Gegenstand entfernt worden
    war.
    »Merkwürdig«, murmelte er und hob es mit der Zange
    vorsichtig hoch. Er stand auf, legte das Wachs auf den
    Tisch und untersuchte es genauer. In dem schwachen
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    Licht konnte er jedoch kaum Einzelheiten erkennen. Har-
    din schaltete die Stehlampe an, die neben dem Tisch stand.
    Ihr Licht überflutete die Tischplatte, und Hardin fiel im
    selben Moment noch etwas auf. Diese Lampe gehörte nicht
    an diese Stelle. Ihr Stecker befand sich in einer Dose neben dem Kamin, und das Kabel war straff gespannt. Dabei gab
    es eine Steckdose an der Wand viel näher am Tisch, einen
    knappen Meter vom Fuß der Stehlampe entfernt. Das war
    irgendwie unlogisch. Hardin trat zurück und sah sich um.
    Die Deckenlampe war vergleichsweise schwach. Hardin
    schätzte, dass die Glühbirne höchstens sechzig Watt hatte.
    Also brauchte der Bewohner vermutlich eine stärkere
    Lichtquelle neben den beiden Sesseln am Kamin. Dort
    konnte er Bücher oder Zeitung lesen, während er in einem
    der gemütlichen Sessel saß und sich an den eher kühlen
    Winterabenden die Füße am Kamin wärmte. Hardin ging
    zum Kamin und schaute auf den Boden neben den beiden
    Sesseln.
    Er sah den schwachen Kreis, der nicht staubig war wie
    der Rest des Bodens. Hardin schätzte den Durchmesser
    des Kreises auf etwa dreißig Zentimeter. Er ging zu der
    Stehlampe zurück und betrachtete ihren Fuß. Etwa dreißig
    Zentimeter.
    Er nickte zufrieden. Zwar wusste er nicht genau, was
    Aristides gemacht hatte, war aber ziemlich sicher, dass der
    Grieche an dem Tisch etwas geöffnet hatte. Etwas, das mit
    rotem Wachs versiegelt gewesen war. Spiros oder Nico
    hatten die Stehlampe geholt, damit sie besser sehen konn-
    ten, und das Werkzeug benutzt, das immer noch auf dem
    Tisch lag.
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    Hardin beugte sich vor und untersuchte das Wachs ge-
    nauer. Es sah aus, als hätte es den Hals einer kleinen Fla-
    sche oder eines Flakons verschlossen. Er zog es mit der
    Zange auseinander und betrachtete die Innenseite. Sie war
    vollkommen glatt, also widmete er sich wieder der Außen-
    seite. Darauf befand sich ein gekreuztes Muster, als wäre
    das Wachs von einer Art Drahtnetz festgehalten worden.
    Hardin trat von dem Tisch zurück, musterte den Boden
    dahinter und bückte sich dann mit der Zange in der Hand.
    Nachdem er sich aufgerichtet hatte, ließ er das verbogene
    Drahtgeflecht auf den Tisch neben die Wachsrolle fallen.
    Der Draht bildete eine Art Netz, und die Enden der Drähte
    leuchteten blank, wo jemand sie mit einer Zange durch-
    trennt hatte.
    Hardin betrachtete die beiden Gegenstände einen Mo-
    ment nachdenklich.
    Er begab sich wieder in die Küche und untersuchte den
    Inhalt des Mülleimers, warf danach einen Blick aus der
    Hintertür und durchsuchte erneut jeden Schrank und jede
    Kommode. Er fand weder eine Flasche noch einen Flakon,
    also hatte Aristides’ Neffe Nico das Gefäß

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