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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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kei­nen Be­weis sei­ner Gött­lich­keit. Sei­ne letz­ten Wor­te un­ter der Ago­nie der Kreu­zi­gung ha­ben dann auch ge­lau­tet: „Va­ter, mein Va­ter, warum hast du mich ver­las­sen?“, was dar­auf schlie­ßen läßt, daß er nicht die Kraft ei­nes Got­tes hat­te, wie er auch nicht fä­hig war, aus ei­ge­nem Wil­len zum Him­mel auf­zu­stei­gen.
    Vie­le sei­ner über­lie­fer­ten Äu­ße­run­gen sind so schwer zu ver­ste­hen, daß ich wie­der­um vor­sich­tig an­deu­ten möch­te, er be­zog sich häu­fig auf den Fun­ken des hei­li­gen Geis­tes, den er wie auch wir al­le in uns tra­gen. Wir wis­sen, daß er durch Jo­han­nes den Täu­fer ge­tauft wur­de, und über vie­le Jah­re sei­nes Le­bens gibt es kei­ne In­for­ma­tio­nen. Da­her ist es mög­lich, daß er be­trächt­li­che Zeit in Jo­han­nes’ Ge­sell­schaft ver­bracht hat. Wenn dem so ist, dann hat er von die­sem die Dok­trin der Es­se­ner ge­lernt, die den Glau­ben an je­nen gött­li­chen Fun­ken lehr­ten.
    Es gibt noch ei­ne an­de­re Mög­lich­keit: Wenn er in der Tat ein Mensch ge­we­sen ist, dann kann er wie an­de­re auch ei­ner Il­lu­si­on er­le­gen sein und auf rich­tig ge­glaubt ha­ben, er sei gött­lich.
    Den­nis Whea­tley, The De­vil and All His Works. Lon­don 1971.
     
    Be­sorgt tauch­te Bru­der Paul aus der Sze­ne wie­der auf. The­ri­on saß wie­der oben auf der Bi­bel und lä­chel­te spöt­tisch. „Hast du die Ant­wort?“
    „Ich ha­be ei­ne Ant­wort“, er­wi­der­te Bru­der Paul. „Aber ich bin noch nicht da­mit zu­frie­den.“
    „Du bist doch da­bei ge­we­sen. Wenn du nicht glau­ben kannst, was ge­sche­hen ist …“
    „Ich be­fand mich in ei­ner Ani­ma­ti­ons­sze­ne, nicht in der his­to­ri­schen Rea­li­tät. Ich ver­mu­te, die­se Sze­nen sind die Pro­duk­te von uns al­len, die wir hier auf der Su­che sind. Die Wir­kung der Prä­zes­si­on führt uns auf son­der­ba­re Um­we­ge.“
    „Ich ha­be zu­ge­se­hen. Von ei­ner al­ten Kup­fer­pla­ket­te, die ei­ne Säu­le aus Hei­lig­geist­li­chem Licht aus­strahlt, ha­be ich noch nie ge­hört. Da­für kannst du mich nicht ver­ant­wort­lich ma­chen.“
    „Nein, das war von mir sel­ber“, gab Bru­der Paul zu. „Ich ha­be je­man­den ge­trof­fen, der mich über die Kraft der so­ge­nann­ten Kir­li­an-Au­ra in­for­miert hat so­wie über ei­ne seit lan­gem er­lo­sche­ne Zi­vi­li­sa­ti­on, die man die Al­ten nann­te. Er mein­te, es kön­ne auf dem Pla­ne­ten Er­de noch aus­strah­len­de Or­te oder Rui­nen ge­ben. So lag es für mich na­he, Je­su Macht der­art zu er­klä­ren.“
    The­ri­on nick­te. „Durch ei­ne Ma­schi­ne an­ge­regt, die viel­leicht Hun­dert­tau­sen­de von Jah­ren alt war.“
    „Mil­lio­nen!“
    „Mil­lio­nen! Wun­der­bar! Pri­mi­ti­ven wür­de die Kraft wie ein Gott er­schei­nen.“ The­ri­on blin­zel­te ihn an. „Ich hör­te dich den vier­ge­sich­ti­gen Be­su­cher He­se­kiels er­wäh­nen. Das war ein gu­ter Ge­dan­ke. Das wa­ren gries­grä­mi­ge Män­ner in selbst­an­ge­trie­be­nen Raum­an­zü­gen …“
    „Ich glau­be nicht, daß die Al­ten hu­ma­no­id wa­ren“, ent­geg­ne­te Bru­der Paul. „Auf je­den Fall gab es sie schon nicht mehr, als der Mensch be­gann, die Er­de zu be­herr­schen.“
    „Aber es kann noch an­de­re Au­ßer­ir­di­sche ge­ge­ben ha­ben, die ver­such­ten, ih­re wis­sen­schaft­li­chen Reich­tü­mer wei­ter­zu­ge­ben, ehe es die Ein­ge­bo­re­nen ta­ten. He­se­kiels Be­su­cher wa­ren viel­leicht auf der Su­che nach dem Platz der Al­ten, den Je­sus dann wirk­lich ge­fun­den hat. Aber – ha­be ich das rich­tig ver­stan­den? – nur ein We­sen mit ei­ner sehr star­ken Au­ra wie du kann ei­ne sol­che Stel­le öff­nen – da­her sind die­se Frem­den ge­schei­tert. Als du es be­rührt hast, hast du es auch ak­ti­viert, und bei Je­sus hat es mit vol­ler Kraft zu­ge­schla­gen.“
    „So schi­en es in der Ani­ma­ti­on. Aber na­tür­lich sind wir hier nicht wirk­lich auf der Er­de. Selbst wenn es al­so einen sol­chen Ort ge­ben wür­de, könn­te ich nicht …“
    „Sei doch nicht so schnell da­bei, al­les wie­der weg­zu­er­klä­ren. Da ist ei­ne Theo­rie der Chris­ten­heit, die ich

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