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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ein Cha­os auf. Rauch hob sich in die Luft, ließ sie in ei­nem Tal zu­rück, und sie lach­ten un­bän­dig wei­ter.



 
XI Transfer Trumpf 19
     
    Es gibt ei­ne Ge­schich­te über einen Mann, der drei ge­treue Ar­bei­ter be­loh­nen will. Je­dem bie­tet er die Wahl an zwi­schen ei­nem Klum­pen Gol­des, der ein klei­nes Ver­mö­gen wert ist – und der Bi­bel. Der ers­te denkt dar­über nach, aber da er kein gläu­bi­ger Mensch ist, wählt er das Gold. Der zwei­te kämpft ei­ne Zeit­lang mit sei­nem Ge­wis­sen, er­klärt je­doch schließ­lich ent­schul­di­gend, daß er ei­ne Fa­mi­lie und kran­ke Kin­der und vie­le Schul­den ha­be und das Gold neh­men müs­se. Der drit­te ist of­fen­sicht­lich ver­lockt durch das Gold, ent­schei­det sich aber letzt­end­lich für die Bi­bel. Als er sie öff­net, fal­len Bank­no­ten zwi­schen den Sei­ten her­aus. Zu­sam­men macht der Be­trag viel mehr aus als der Gold­wert.
    Die of­fen­sicht­li­che Mo­ral die­ser Ge­schich­te ist, daß, wenn man den Glau­ben an­stel­le welt­li­cher Reich­tü­mer sucht, zu viel mehr ge­langt als auf an­de­re Wei­se. Das Pro­blem ist je­doch, daß es die Bi­bel nicht für sich sel­ber recht­fer­tigt, son­dern den Ge­winn, den sie brin­gen kann. Dies ist die Per­ver­si­on der Be­deu­tung der Bi­bel. Wenn die Men­schen die Bi­bel ein­set­zen, um zu Reich­tü­mern zu ge­lan­gen, dann ha­ben im Tem­pel die Geld­wechs­ler die Ober­hand ge­won­nen, und das Chris­ten­tum ist le­dig­lich ein Ge­schäft.
     
    In der Fer­ne stan­den die bei­den Be­ob­ach­ter au­ßer­halb des Ter­ri­to­ri­ums. „Die­ses Mal müs­sen wir uns ver­ge­wis­sern, daß wir das Kind da­bei­ha­ben“, sag­te Bru­der Paul, als sein La­chen end­lich nachließ.
    Aber al­les schi­en in Ord­nung, denn auf sie zu ka­men Ama­ranth und ei­ne klei­ne­re Ge­stalt. Die­ses Mal wa­ren sie al­le zu­sam­men wie­der auf­ge­taucht!
    „Das Kind!“ rief Mrs. Ei­lend, als sie auf sie stie­ßen. „Ihr habt es ge­fun­den.“
    „Ihr seid ja al­le wie­der da!“ sag­te Pas­tor Run­ford düs­ter. „Aber seid ihr auch al­le bei Sin­nen? Ihr habt wie wahn­sin­nig ge­lacht, als sich die Ne­bel ho­ben.“
    „Al­les in Ord­nung“, gab Bru­der Paul zu­rück. „Aber leicht war es nicht.“
    „Über­haupt nicht!“ stimm­te Lee mit zit­tern­der Stim­me zu und fuhr sich vor­sich­tig mit ei­ner Hand über die Brust.
    „Ihr müßt euch aus­ru­hen“, schlug Mrs. Ei­lend vor. „Mor­gen wer­den wir eu­ren Be­richt ver­neh­men.“
    „Ich bin mir nicht si­cher, ob wir schon be­reit sind, einen aus­führ­li­chen Be­richt ab­zu­ge­ben“, mein­te Bru­der Paul mit ei­nem Blick auf Lee.
    „Ihr macht mich sehr neu­gie­rig auf das, was in die­sen Ani­ma­tio­nen vor­geht“, sag­te Mrs. Ei­lend, „wir neh­men nur die Rand­ef­fek­te wahr. Als ihr die­ses Mal hin­ein­ge­gan­gen seid, schi­en es sich um ei­ne Land­schaft mit ei­nem Fluß und ei­nem Baum zu han­deln, aber dann hat ein Sturz den Baum ver­hüllt. Als es sich wie­der auf­klär­te, sa­hen wir ei­ne Sphinx.“
    „Und die Große Py­ra­mi­de“, er­gänz­te Pas­tor Run­ford miß­mu­tig. „Die Bi­bel aus Stein. Die Ana­ly­se der Ma­ße ver­rät den Be­ginn von Ar­ma­ged­don. Je­ho­va hat Pha­rao in­spi­riert, sie ent­spre­chend ei­nem ge­hei­men Schlüs­sel zu bau­en …“
    „Aber die Py­ra­mi­de ist doch Ma­te­rie“, pro­tes­tier­te Mrs. Ei­lend. „Das Reich des Wirk­li­chen ist geis­ti­ger und nicht ma­te­ri­el­ler Na­tur. Die Ma­te­rie ist ein Irr­tum. Je­de Krank­heit ist Il­lu­si­on. Je­sus hat auf die­se fun­da­men­ta­le Tat­sa­che hin­ge­wie­sen, als er die Teu­fel ver­trieb und es al­len Men­schen gut er­ge­hen ließ.“
    „Je­sus war ein gu­ter Mensch“, mur­mel­te Lee und schloß die Au­gen. „Wir tä­ten bes­ser dar­an, uns auf sei­ne Wer­te heu­te wie­der zu be­sin­nen.“
    „Je­den­falls lös­te sich die Sphinx nach ei­ni­ger Zeit wie­der auf und wur­de durch einen erd­ähn­li­chen Flug­ha­fen er­setzt“, fuhr Mrs. Ei­lend fort. „Dann ver­schwamm er, bis ge­ra­de eben, als sich Rie­sen in Flam­men zu be­we­gen schie­nen. War das viel­leicht ir­gend­ei­ne Vor­stel­lung des

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