Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Voegel der Finsternis

Titel: Die Voegel der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
Vom Netzwerk:
Betrüger aussehen ließ? „Wir dürfen uns nicht gegeneinander aufbringen lassen", sagte Sara. Er grinste wieder. „Wir sind beinahe an dem Ort, den ich dir zeigen wollte." Er drehte sich auf dem Absatz um. Sara folgte ihm und schwor sich, sich von den Heilern nicht täuschen zu lassen. Sie kannte den wirklichen Bern und den wollte sie sich nicht wegnehmen lassen, indem er ihr als ein ganz anderer, als er wirklich war. vorgeführt wurde.
    In diesem Teil des Waldes gab es keine Wege, und Bern schien sich nicht sicher, wohin er gehen sollte. Doch schließlich winkte er sie durch einen Vorhang von Zweigen. „Hier!"
    Das Summen wurde starker, als Sara auf die große Lichtung trat, in deren Mitte ein riesiger Käfig stand. In dem Käfig befand sich ein perlweißer Vogel. Als sie näher kam, schlug er mit den Flügeln, deren Spannweite zweimal die Länge eines Menschen hatte. Sein Gefieder spiegelte die Sonne in tausendfachen Regenbogenfarben wider.
    „Deshalb sind wir hier", sagte Bern. „Das ist ein Tezzarin."
    Sara meinte, sich dem Käfig auf Zehenspitzen nähern zu müssen. Dann lehnte sie ihr Gesicht gegen die breiten Gitterstäbe. Der Vogel sah sie aus hellen Augen an, und Sara sank auf die Knie, überzeugt, er könne ihr Innerstes erschauen und ihr wahres Selbst erkennen. Der Tezzarin öffnete seinen Schnabel und begann zu singen. Beim Klang seines Liedes konnte Sara nicht anders als weinen.
    „Weine nicht", sagte Bern neben ihr. Wie dumm seine Worte klangen. Was sonst außer Weinen konnte sie tun? Warum störte er sie? Sie musste das Lied bis zum Ende anhören. Doch der Gesang endete und Bern zog sie hoch. „Willst du ihn nicht befreien?" Am liebsten hätte sie ihn geschlagen, sie wollte, dass er fortging, denn er hatte das Lied unterbrochen. Sie biss die Zähne zusammen. Das war Bern, den sie so liebte. Sie durfte dem Bann nicht nachgeben, der in ihr den Wunsch erzeugte, ihn nie getroffen zu haben. „Ihn befreien?" „Aus seinem Käfig." Bern umfasste einen der Gitterstabe. „Aus seiner Gefangenschaft. Ein Tezzarin sollte frei sein und fliegen. “ Sein Ton klang bewundernd, aber sein Gesicht war von Hass verzerrt Das konnte natürlich nicht sein — niemand konnte einen so majestätischen Vogel hassen. „Die Ellowen haben ihn gefangen. Wir könnten die Stäbe auseinander brechen und ihn befreien. “
    „Meinst du wirklich? “
    „Diese Gitterstäbe existieren nicht wirklich. Sie sind nur eine Illusion. Dich könnten sie niemals aufhalten, mein Liebling. “
    Wollte er ihr schmeicheln? Saras Kopf schmerzte. Sie sah auf den Vogel, der jetzt schwieg und die Flügel angelegt hatte, dann auf den Käfig, der keine Tür und kein Anfang und Ende zu haben schien und fast so hoch wie die Bäume des letzten heiligen Kreises war. Bern hatte sicherlich Recht - die Gitterstäbe waren eine magische Täuschung. „Befreie ihn, Sara."
    Sara schloss die Augen und war plötzlich voller Zorn. Wie konnten die Heiler solch ein Wesen fangen und einsperren? Und wie konnten sie es wagen, ihre Liebe zu Bern zerstören zu wollen? Ihr Blut geriet in Wallung. Jetzt", sagte Bern und Sara schleuderte ihr Gen mit aller Kraft gegen den Käfig.
    Sie vernahm ein Knirschen, als berste die Luft. Sie öffnete die Augen. Sie stand neben Bern auf der leeren
    Lichtung. Der Käfig und mit ihm der Vogel waren verschwunden.
    Als Renaiya das Burggelände nach Sara und Bern absuchte, wünschte sie, die Ellowen vergangener Zeiten hätten sich einst nicht gegen die Zusammenlegung der Schule der Seher und der Burg der Heiler ausgesprochen. Damals hatte man geglaubt, durch die gemeinsame Unterrichtung von Sehern und Heilem könnten die Schüler zu leicht versucht sein, sich den Ebromals zuzuwenden. Wer in die Zukunft sehen und Kranke heilen konnte, würde zu viel Macht in sich anhäufen. Aber ich könnte jetzt seherische Gaben gebrauchen, um die zwei Novizen aufzuspüren.
    Renaiya schob den Gedanken von sich, denn selbst wenn sie sich bei einem Seher Rat holen könnte, wäre seine Gabe innerhalb der Burg nutzlos. Nach ihrer mitternächtlichen Begegnung mit Dorjan war Renaiya überzeugt, dass ihre Einschätzung der drei Novizen richtig war. Nur ein Mensch mit der Gabe der Genovener hätte das sehen und tun können, was Dorjan ihr gestanden hatte. Aber noch hatte sie die Novizen nicht vor dem Rat benannt. Wie soll ich Hester dazu bringen, mir zuzuhören, wenn ich von ihrem Neffen spreche? Und Desak gehört schon so lange dem Rat an, dass es ihm nie in

Weitere Kostenlose Bücher