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Die Voegel der Finsternis

Titel: Die Voegel der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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also war der Mann, der überall Angst verbreitete, dessen Namen die Freigeborenen hassten und dessen Patrier Ungezählte zu spüren bekommen hatten. Er war ein stattlicher, kräftiger Mann. Aber Jasper hatte es schon mit größeren Männern als ihm aufgenommen. Er erinnerte sich daran, dass Maeve ihn vor Morlens Augen gewarnt hatte, und stürmte mit gesenktem Kopf auf ihn zu. Kräftige Arme fingen ihn auf und schleuderten Jasper zu Boden. Er landete auf Maeve. Wie kalt sie sich anfühlte! Sie schien gar nicht zu merken, dass er da war. Er rollte sich über sie weg auf die Füße und packte sie am Handgelenk. Es fühlte sich an, als ob sie schliefe oder tot sei. „Maeve! Steh auf!", schrie er verwirrt
    Gerade als Morlen sich auf ihn stürzen wollte, sah er Sara, die von der Tür aus zum Sprung auf Morlens Rücken ansetzte. Dieser wirbelte zu ihr herum, während er vergeblich versuchte, Maeve hochzuziehen.
    Am Boden liegend, beobachtete Dorjan den Kampf. Es ging alles sehr schnell. Sara hatte den narbigen Sklaven in die Enge getrieben, doch sobald sie sich auf Morlen stürzte, schlüpfte er zur Tür hinaus. Die Luft war voller Rauch. Ein brennendes Rinnsal kroch auf die Wand zu, wo die beiden Männer lagen. Der eine lag ganz still, der andere krümmte sich und stöhnte. Jasper hatte behauptet, er könne kämpfen, und er hatte nicht gelogen. Bereits im ersten Augenblick hatte er ihnen einen Vorteil verschafft wobei Dorjan nur hilflos zuschauen konnte und Maeve bewegungslos dasaß. Dorjan musste unbedingt zu Maeve. Sie schien von einem Ebrowenbann gefangen zu sein, nur der Traumwenstein konnte ihr jetzt helfen. Er versuchte mit aller Kraft, sich aufzurichten, sank aber jedes Mal wieder zu Boden. Jasper zerrte Maeve am Handgelenk und flehte sie an aufzustehen. Als Morlen sich Sara zuwandte, fürchtete Dorjan, sie würde mit erhobenem Kopf weiterkämpfen. Es war nicht ihre Art innezuhalten und zu überlegen, ob Morlen vielleicht zu stark für sie war. Sie stürzte sich in die Schlacht ohne sich der Überlegenheit des Gegners bewusst zu sein. Dorjan aber wusste, wen sie vor sich hatten. Mit einem kleinen Teil seines Gen hatte er Morlens Wesen berührt. Das war kein einfacher Ebrowen, nein, das war ein furchtbarer, mächtiger Gegner. Sara konnte den Kampf nur verlieren, in wenigen Minuten würde „Sara ihm genommen werden, die Schwester, die er hatte retten wollen, verloren sein, und der tapfere junge Mann, der sich ihrer Mission angeschlossen hatte, versklavt oder getötet werden. Lord Morlen packte Sara an den Schultern und schleuderte sie in den dichter werdenden Rauch zurück.
    Eine quälende Niedergeschlagenheit ergriff Dorjan. So weit zu kommen und dann zu scheitern. Mit der Gabe der Traumwen geboren zu sein und so sinnlos zu enden. Die Worte von Ellowen Renaiya fielen ihm ein. „Du kannst in Träumen wandern und bei Tag träumen."
    Das war das Schlimmste. Sie mussten alle schlafen, bevor er sie von diesem Ort fortbringen konnte. Aber dann wäre alles zu spät - dann wäre er womöglich schon tot oder würde mit dem letzten Rest seines Gen den Ebrowen abwehren.
    Dorjan legte seine Hand um den Traumwenstein und spürte die friedliche Kraft, die von dem Stein durch seine Hand in sein Herz strömte. Schlafen. Halt. Vielleicht müssen wir gar nicht schlafen. Vielleicht müssen wir nur träumen. Bei Tag träumen, hatte Renaiya gesagt. Was bedeutet das? Wenn ich im Träumen wachen kann, kann ich dann auch im Wachen träumen? Und was ist mit den anderen?
    Dorjan dachte nicht länger darüber nach. Morlen hatte Saras Gesicht mit beiden Händen gepackt. Die Situation wurde immer bedrängender, das Feuer breitete sich aus und er hörte das Geräusch herbeieilender Schritte, Verstärkung rückte an.
    Es blieb ihm keine Zeit, um innezuhalten und sein Gen zu erfühlen. Dorjan schloss die Augen und faltete die Hände um den Traumwenstein. Er rief sich seinen Platanenhain vor Augen. Dort stand der große Baum, stark und ruhig, genau so, wie er ihm im Traum erschien. Dorjan lieh sich die Kraft des Traumwensteins, verschmolz mit ihr und setzte zur Traumreise an. Erst Sara. Dann Jasper und Maeve. Er zielte direkt auf den Kern ihrer Seelen. In Maeve konnte er kein Leben spüren, trotzdem verschmolz er sich mit ihr, so gut es ging. Mit letzter Kraft umschlang er seine Freunde, gerade so, als ob sie schliefen. Dann steuerte er die Baumgruppe an. wo sie Devin zurückgelassen hatten.
    Langsam setzte sich Sara auf, fasste sich an den Kopf

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