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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sehr.
    »Zum letzten Mal: Ich verlange, Laura zu sehen und zu sprechen!«
    »Prima! Dann haben wir endlich unsere Ruhe.«
    Ein Löwenknurren drang aus Leonidas’ Kehle, er konnte es nicht zurückhalten. Am liebsten hätte er das Felsgebirge eigenhändig auseinandergenommen. Er sah, wie Fokke allmählich auf Angriffskurs ging. Es wurde allmählich knapp. »Liefert die Menschen aus, zusammen mit dem Dolch, und ich verspreche dir, Prinz Laycham, ich lasse dich und deine Gefolgschaft ungehindert abziehen! Sieh es als Handel an, und ich werde obendrauf einen Eid schwören!«
    Für einen Moment herrschte Stille.
    Leonidas hoffte darauf, dass der Prinz endlich zur Vernunft kam.

    Finn, Zoe und Nidi waren beim ersten Gebrüll sofort umgekehrt und wieder zu Laycham gelaufen. Sehr weit waren sie mit der Suche ohnehin noch nicht gekommen.
    »Ich sollte hinausgehen«, flüsterte der Nordire.
    »Aber sicher. Nur du und kein Dolch. Weißt du, was Leonidas mit dir anstellen wird, gleich hier, vor aller Augen?« Laycham schüttelte den Kopf. »Nicht einmal ich bin so weltfremd, Finn.«
    »Aber wenn er den Eid schwört, könnt ihr gehen! Und Zoe und Nidi auch! Er hat gesagt Gefolgschaft und nicht Männer .«
    »Ich geh nicht weg, solange der schwarze Kerl da oben rumhängt«, erklärte Nidi. »Ich kann hier sehr gut allein eine lange Zeit überleben. Und weiter nach Laura und Milt suchen.«
    Finn schüttelte sich Staub aus den Haaren. »Was macht dich so sicher, dass sie noch leben?«
    »Weil Fokke ihre Seelen nach wie vor nicht hat, sonst würde er den Angriff nicht fortsetzen. Das hatten wir schon, Finn! Die zwei sind am Leben; ich weiß nicht, in welchem Zustand, aber keinesfalls tot !«
    »Vielleicht kann ich ihn ein bisschen hinhalten, das hat schon einmal geklappt«, überlegte Finn weiter. »Und dann kannst du immer noch auf seinen Vorschlag eingehen ...«
    »Finn, hör endlich auf«, unterbrach der Prinz. »Ich habe es dir erklärt. Wir helfen euch, wir sind Freunde, und wir werden euch nicht verraten. Im Gegensatz zu vielen anderen weiß ich, was Loyalität bedeutet, und halte sie in Ehren. Noch bis vor Kurzem war sie so ziemlich das Einzige, woran ich mich halten konnte - für meine Stadt.«
    »Und was sagst du, Zoe?«, fragte Finn.
    »Dass du ein Blödmann bist.« Sie winkte ab und machte es sich an einer Felswand einigermaßen bequem.
    »Lass mich das jetzt übernehmen, Finn.« Laycham trat ins Licht hinaus, gerade so weit, dass Leonidas ihn sehen konnte. »Ich bin Prinz Laycham«, sagte er mit wohlklingender, weittragender Stimme. Finn war erstaunt, wie selbstsicher und gelassen er redete. »Ich bin mit meiner Gefolgschaft im Auftrag Dar Anuins unterwegs und habe den Schutz der hilflosen Menschen übernommen, wie es sich geziemt in der Wüste und für einen Edelmann.«
    »Mich wundert, dass du selbst kommst und nicht den Schnarzel vorschickst«, erklang Leonidas’ höhnische Stimme.
    »Schrazel!«, kreischte Nidi aus der Deckung. »Ich bin ein Schrazel! Werdet ihr das denn nie lernen? Ich hasse euch alle!«
    »Ich kann sehr wohl selbst für mich sprechen, General«, versetzte der Elfenprinz ungerührt. »Mir ist schleierhaft, wie du Kenntnis von einem Dolch erhalten haben willst, deshalb eine Frage: Von welchem Dolch sprichst du? Nicht, dass hier ein Missverständnis vorliegt.«
    »Ich spreche von jenem Dolch, den ihr aus der Gläsernen Stadt gestohlen habt«, antwortete Leonidas. »Aus welchem Grund, brauchen wir wohl kaum zu erörtern, da es hierüber kein Missverständnis geben kann.«
    »Wohl wahr.« Laycham machte ein verstohlenes Handzeichen hinter seinem Rücken, und sechs seiner Soldaten huschten in seine Nähe und fassten sich bei den Händen. »Ich muss dir leider mitteilen, dass wir nicht mehr über den Dolch verfügen, da er uns von professionellen Dieben gestohlen wurde.«
    »Hier in der Wüste?«
    »Ich versichere dir, es entspricht der Wahrheit. Jene Personen haben übrigens keine Ahnung, was sie da gestohlen haben - der juwelenverzierte Griff lockte sie an. Wie Aas die Geier. Was die betrifft, glaube ich übrigens, bereits einige über dir kreisen sehen zu können.«
    Leonidas zeigte nicht, ob er darüber verärgert war; allerdings war er zornig genug. »Nun, dann bleibt meine Forderung bezüglich der Reinblütigen.«
    »Abgelehnt. Ich erhalte meinen Schutz aufrecht. Entweder lässt du uns alle gehen, oder wir werden diese Felsenfestung hier bis zum letzten Mann verteidigen.«
    Leonidas wandte sich um,

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