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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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»Sie haben zwar den Eingang gesprengt, aber Leonidas und sein Vertrauter sind seitdem ausgefallen - und die waren die härtesten Gegner.«
    »Also zwei weniger, und wir sind zwei mehr«, bekräftigte Milt.
    »Könnt ihr denn mit Schwertern umgehen?«
    »Ja«, antwortete Milt.
    »Nein«, antwortete Finn.
    »Was denn nun?« Der Prinz musterte die beiden prüfend, sie konnten den scharfen Blick seiner blau leuchtenden Augen spüren. Dann ging er wortlos zu den Pferden, nestelte an zwei Packtaschen herum und kam schließlich mit zwei Äxten zurück. Er gab jedem eine. »Damit müsst ihr einfach nur draufhauen. Aber passt auf, dass ihr nicht versehentlich meine Soldaten niederstreckt.«
    Er richtete die silberne Maske erneut auf Milt. »Du siehst aus, als würdest du jeden Moment umkippen.«
    »Ich fühle mich ein bisschen schwach und leer«, gab der Mann von den Bahamas zu. »Aber ich werde nicht zurückstehen.«
    »Sei uns nur nicht im Weg.« Der Prinz nickte ihnen zu, und sie verließen die Höhle.

    Sie kämpften immer noch in der Eingangshöhle, das Schlachtenglück wogte hin und her. Aigidios beobachtete den Kampf mit düsterer Miene.
    »Die schlagen sich verdammt gut.« Einer der Krieger kam keuchend und erschöpft heraus, während ein anderer seinen Platz einnahm. »Wo liegt dieses Dar Anuin überhaupt?«
    »Schlachtet sie ab!«, befahl der Kommandierende nach kurzem Überlegen.
    »Aber Leonidas hat angewiesen ...«
    »Ich weiß, was er hat. Aber so kommen wir nicht weiter. Gebt jetzt alles - und zielt aufs Töten. Dann holt endlich die Reinblütigen raus.«
    Der Mann lief zurück. »Tod!«, rief er. »Tod, Tod!«
    Und der Kampf verschärfte sich erheblich.
    Wenn sie dachten, dass sie mit nunmehr rücksichtslosem Vorgehen leichter vorankamen, hatten sie sich getäuscht. Offenbar hatten sich auch Prinz Laychams Gefolgsmänner zurückgehalten, denn sie hielten nach wie vor dem Ansturm stand.
    »Zurückziehen!«, erklang schließlich ein Befehl aus der Dunkelheit in den Felsen. »Zur nächsten Sperre! Zieht euch zurück!«

    Aigidios fuhr herum, als er laute Rufe hörte. Zwei Reiter kamen auf großen Laufvögeln in einer Staubwolke rasend schnell heran. Sie hatten die Lage bereits erfasst und zogen die Schwerter.
    »Aufhalten!«, befahl der Kommandierende. Wer war das nun wieder?
    Sechs Soldaten rannten auf ihre Pferde zu, erkannten unterwegs, dass sie sie nicht mehr rechtzeitig erreichen konnten, und änderten fluchend die Richtung. Mit Schwert und Morgenstern versuchten sie, die Laufvögel aufzuhalten. Doch genauso gut hätten sie sich einer Stampede Tausender Rinder entgegenstellen können. Diese Vögel waren zwei Mannslängen hoch, ihre Beine nahmen davon ein Drittel ein, und davon wiederum waren die Zehen und die Krallen so lang, wie ein Arm.
    Buchstäblich nichts konnte sich diesen Tieren in ihrem rasenden Lauf entgegenstellen. Sie stießen schrille Schreie aus, senkten die langen Hälse und hackten mit mörderischen Schnäbeln nach den Löwenkriegern, denen nichts anderes übrig blieb, als sich mit gewaltigen Sprüngen zur Seite zu retten.
    Die beiden Reiter lenkten die Gefiederten herum und hielten nun auf die Pferde zu, die sich panisch wiehernd aufbäumten, sich losrissen und in wilder Flucht davongaloppierten. Die beiden Soldaten, die bei ihnen Wache hielten, wichen jedoch nicht vom Fleck, und es war ersichtlich, warum - sie bewachten Leonidas und Delios. Sie schaufelten Sand mit ihren Händen, rannten den Vögeln mit lauten Schreien entgegen und schleuderten den Sand gegen sie, der sich wie ein rotierender Schutzwall aufbaute.
    Die beiden Reiter lenkten ihre Tiere woanders hin, ohne erst einen Durchbruch, der sie unnötig aufhalten würde, zu versuchen. Sie stürmten jetzt auf die Felsen zu und zersprengten den Rest der Schar.
    Aigidios fluchte lauthals, denn es gab überhaupt keine Chance gegen diese mörderischen Bestien. Pfeile kitzelten sie höchstens, und Speere durchdrangen zwar das Federkleid, prallten aber an der drachenartigen Schuppenhaut einfach ab. Die Reichweite ihres langen Halses war beachtlich, und ebenso konnten ihre mächtigen Beine gewaltig austreten. Der eine oder andere Soldat hauchte unter den schrecklichen Klauenfüßen sein Leben aus, viele andere wurden von dem Schnabel verletzt.
    Innerhalb kürzester Zeit befand sich die gesamte Schar der Löwenkrieger in heilloser Auflösung, und die Männer rannten in allen Richtungen in die Wüste hinaus. Auch die Soldaten in der

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