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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Blitzkäfig.
    »Eins, zwei, drrei… aarrghaarrghaarrghaarrgh…«
Der Vampir verwandelte sich in eine Wolke aus Staub, die langsam zu
    Boden sank. Für einen Augenblick schwebte etwas in der Luft. Es sah wie ein kleines Glas an einem Bindfaden aus.
    Dann fiel es zu Boden und zerbrach auf dem Kopfsteinpflaster.
    Der Staub wuchs nach oben, gewann Konturen… und Otto stand da, blinzelte und betastete seinen Leib, um sich zu vergewissern, dass nichts fehlte. Er bemerkte William und schenkte ihm jenes große, breite Lächeln, zu dem nur Vampire imstande sind.
    »Herrr William! Deine Idee… Sie funktionierrt!«
    »Äh… welche meinst du?«, fragte William. Ein dünner, gelber Rauchfaden kroch unter dem Deckel des Ikonographen hervor.
    »Du meintest, ich sollte einen kleinen Vorrrat an B-Worrt bei mirr trragen, fürr den Notfall«, antwortete Otto. »Ich dachte mirr: Wenn ich es in einerr kleinen Flasche um den Hals trrage, und wenn ich dann zu Staub zerrfalle – hoppla! Die Flasche zerrbricht, und schon bin ich wiederr da!«
    Er hob den Deckel des Ikonographen und fächelte den Rauch beiseite. In dem Apparat schien jemand ganz leise zu husten. »Und wenn ich mich nicht sehrr irrre, haben wirr hierr ein errfolgrreich geätztes Bild. Ein weiterrerr Beweis dafürr, was man alles errreichen kann, wenn man sich nicht von Gedanken an offene Fensterr und nackte Hälse ablenken lässt, aberr an so etwas denke ich jetzt garr nicht mehrr, denn ich bin völlig geheilt.«
    Otto hatte einige Veränderungen an seiner Kleidung vorgenommen. Er trug jetzt nicht mehr den von seiner Spezies bevorzugten schwarzen Abendanzug, sondern eine armlose Weste mit mehr Taschen, als William jemals an einem Kleidungsstück gesehen hatte. In vielen davon steckten Tüten mit Koboldnahrung, Farbtuben, geheimnisvolle Werkzeuge und andere wichtige Instrumente der Ikonographenkunst.
    Aus Respekt vor der Tradition hatte Otto schwarzen Stoff gewählt, mit Futter aus roter Seide und Schößen.
    Durch vorsichtiges Nachfragen bei einer Familie, die traurig beobachtete, wie sich der Rauch des Feuers in Dampf verwandelte, fand William heraus: Der Brand war auf geheimnisvolle Weise durch ein geheimnisvolles spontanes Feuer in einer geheimnisvollen Pfanne mit siedendem Öl verursacht worden.
    Als William ging, begann die Familie in den verkohlten Überresten ihres Heims herumzusuchen.
    »Und es ist nur eine Geschichte«, sagte er und steckte das Notizbuch ein. »Ich komme mir dabei fast vor wie ein Vampir… Oh, entschuldige bitte.«
    »Schon gut«, sagte Otto. »Ich verrstehe. Und ich möchte dirr dafürr danken, dass du mirr diese Arrbeit gegeben hast. Sie bedeutet viel fürr mich, auch deshalb, weil ich sehe, wie nerrvös du bist. Was natürrlich verrständlich ist.«
    »Ich bin nicht nervös!«, erwiderte William sofort. »Ich fühle mich durchaus wohl in der Gesellschaft anderer Spezies!«
    Ottos Gesicht blieb freundlich, aber sein Blick war so durchdringend, wie es nur der Blick eines Vampirs sein konnte.
    »Ja, ich habe bemerrkt, wie nett du zu den Zwerrgen und auch zu mirr bist. Du gibst dirr wirrklich Mühe, und das ist sehrr anerrkennenswerrt…«
    William öffnete den Mund, um zu protestieren, gab es dann aber auf. »Na schön. Weißt du, es liegt an meiner Erziehung. Mein Vater stand sehr auf Seiten der… Menschheit, äh, womit ich nicht unbedingt die Menschheit in dem Sinne meine, eher… Ich meine, er war vor allem gegen…«
    »Ja, ja, ich verrstehe.«
    »Und das ist es auch schon. Wir alle können selbst entscheiden, wer wir sein wollen!«
    »Ja, natürrlich. Und wenn du einen Rrat in Bezug auf Frrauen brrauchst, so kannst du dich jederrzeit an mich wenden.«
»Warum sollte ich in dieser Beziehung einen Rat brauchen?«
    »Oh, bestimmt bbrauchst du keinen«, erwiderte Otto unschuldig. »Nicht einen einzigen.«
    »Außerdem bist du ein Vampir. Welchen Rat in Bezug auf Frauen könnte mir ein Vampir geben?«
    »Meine Güte, wach auf und rrieche Knoblauch! Oh, die Geschichten, die ich dirr errzählen könnte.« Otto zögerte. »Aberr ich errzähle sie nicht, weil ich mich nicht mehrr mit solchen Dingen befasse, seit ich das helle Licht des Tages gesehen habe.« Er stieß William an, dessen Wangen vor Verlegenheit rot glühten. »Ich möchte nur sagen, dass sie nicht immerr schrreien.«
    »Das ist ein bisschen geschmacklos, findest du nicht?«
    »Oh, das warr damals, in derr alten Zeit«, erwiderte Otto rasch. »Heute mag ich nichts lieberr als eine

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