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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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brachte
    schwimmenden Objekten großes Interesse entgegen. Aber nur selten
    bekam sie so viele auf einmal.
    »Viel eicht hat es Hunde geregnet«, spekulierte Insgesamt Ingobert,
    der derzeit von einer Person namens Kraus gesteuert wurde. Die
    Gruppe mochte Kraus. Mit ihm kam man gut zurecht. »Neulich hab ich
    gehört, dass dies in letzter Zeit häufig geschieht.«
    »Wisst ihr was?«, fragte Arnold Seitwärts. »Wir sol ten… Kram su-
    chen, Holz und so, und daraus ein Boot bauen. Mit einem Boot könn-
    ten wir noch mehr Dinge sammeln.«
    »Ah, ja«, sagte der Entenmann. »Als Junge habe ich mal auf einem
    Schiff gewohnt.«
    »Ich habe mal in eine Wohung geschifft«, meinte Arnold. »Läuft aufs
    Gleiche hinaus.«
    »Nicht… unbedingt«, erwiderte der Entenmann. Er sah zu den damp-
    fenden und würgenden Hunden.
    »Wenn doch nur Gaspode hier wäre«, sagte er. »Er weiß, wie man ü-
    ber solche Dinge nachdenkt.«

    »Ein Glas«, sagte der Apotheker vorsichtig.
    »Mit Wachs versiegelt«, wiederholte William.
    »Und du möchtest jeweils eine Unze…«
    »Anisöl, Glockenblumenöl und Riechstarköl«, sagte William.
    »Die ersten beiden sind kein Problem«, meinte der Apotheker und sah
    auf die Liste, die er bekommen hatte. »Aber in der ganzen Stadt gibt es
    nicht eine Unze Riechstarköl. Fünfzehn Dol ar kostet eine Dosis, die
    gerade ausreicht, um einen Stecknadelkopf zu bedecken. Wir haben
    genug, um einen kleinen Löffel zu fül en, und diesen Vorrat müssen wir
    in einem verlöteten Bleikasten aufbewahren, noch dazu unter Wasser.«
    »Ich nehme die Stecknadelkopf-Dosis.«
    »Du kannst es dir nie von den Händen waschen. Das Öl ist nicht be-
    stimmt für…«
    »In einer Flasche«, sagte William geduldig. »Mit Wachs versiegelt.«
    »Du wirst nicht einmal die anderen Öle riechen können! Was hast du
    nur damit vor ?«
    »Es soll eine Art Versicherung sein«, erwiderte William. »Oh, und
    wasch die Flasche mit Äther ab, nachdem du sie versiegelt hast. Und
    wasch dann auch den Äther ab.«
    »Willst du etwa irgendetwas Illegales damit anstellen?«, fragte der A-
    potheker. Er bemerkte Williams Gesichtsausdruck. »War nur eine Fra-
    ge«, fügte er rasch hinzu.
    Als er ging, um al es vorzubereiten, suchte Wil iam einige andere Ge-
    schäfte auf und kaufte ein Paar dicke Handschuhe.
    Als er zurückkam, brachte der Apotheker die Öle gerade zum Tresen.
    In der rechten Hand hielt er eine mit Flüssigkeit gefül te Flasche, in der eine kleinere Phiole schwamm.
    »Die Flüssigkeit ist Wasser«, sagte er und zog sich Stöpsel aus der Na-
    se. »Bitte nimm sie ganz vorsichtig entgegen. Wenn du sie fallen lässt,
    können wir uns von unseren Nasennebenhöhlen verabschieden.«
    »Wonach riecht es?«, fragte William.
    »Nun, Kohl vermittelt eine ungefähre Vorstellung«, antwortete der
    Apotheker. »Aber das ist längst nicht alles.«
    Anschließend kehrte William zu seiner Unterkunft zurück. Frau Ar-
    kanum sah es gar nicht gern, wenn die Mieter tagsüber ihre Zimmer
    aufsuchten, aber William schien sich derzeit außerhalb ihres Bezugssys-
    tems zu befinden, und sie nickte nur, als er nach oben ging.
    Die Schlüssel lagen in der alten Truhe am Fußende des Bettes. Die
    Truhe erinnerte ihn an Huggelstein, und er hatte sie behalten, um ihr
    gelegentlich einen Tritt zu versetzen.
    Auch das Scheckbuch lag darin, und er steckte es ebenfal s ein.
    Das Schwert klapperte, als er es berührte.
    Der Schwertkampf in Huggelstein hatte ihm gefallen. Es war stets
    trocken, man durfte Schutzkleidung tragen, und niemand versuchte,
    einem das Gesicht in den Schlamm zu treten. William hatte es tatsäch-
    lich geschafft, zum besten Schwertkämpfer des Internats zu werden,
    was allerdings nicht an seinen besonderen Leistungen lag, sondern dar-
    an, dass sich die anderen Schüler so dumm anstellten. Bei diesem Sport
    verhielten sie sich so wie bei jedem anderen: Sie stürmten schreiend los
    und benutzten das Schwert wie eine Keule. Für William bedeutete das:
    Wenn er dem ersten wilden Hieb ausweichen konnte, hatte er praktisch
    schon gewonnen.
    Er ließ das Schwert in der Truhe.
    Nach kurzem Nachdenken nahm er eine alte Socke und stopfte die
    Flasche des Apothekers hinein. Es gehörte nicht zu seinem Plan, je-
    manden mit Glassplittern zu verletzen.
    Pfefferminz! Keine schlechte Wahl, aber sie hatten nicht gewusst, was
    sonst noch zur Verfügung stand.
    Frau Arkanum glaubte sehr an den Nutzen von Tül gardinen, denn
    durch sie konnte man

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