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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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fragte William und vermaß die Abdrücke der Hundezähne mit
    Hilfe seines Stifts. Er fragte sich, ob er überhaupt dachte. Alles erschien ihm wie ein Traum in einer anderen Welt.
    »Es sind Buchstaben in das Leder gebrannt«, sagte Sacharissa.
    »Ergeben sie einen Namen?«
    »Nein. Ihre Botschaft lautet: ›Ganz und gar keine nette Person‹. Ich
    frage mich, wer solche Worte in das Leder seiner Brieftasche brennen
    lässt.«
    »Vielleicht eine ganz und gar keine nette Person«, entgegnete William.
    »Sonst noch etwas?«
    »Hier ist ein Zettel mit einer Adresse«, sagte Sacharissa. »Äh… bisher
    hatte ich kaum Zeit, dir davon zu erzählen, William. Äh…«
    »Was steht auf dem Zettel?«
    »Nichtsostraße Nummer fünfzig. Äh. Dort haben mich die beiden
    Männer erwischt. Sie hatten einen Schlüssel. Äh… es ist das Haus deiner Familie, nicht wahr?«
    »Was sol ich mit diesen Edelsteinen machen ?«, fragte Gutenhügel.
    »Ich meine, du hast mir einen Schlüssel gegeben«, sagte Sacharissa
    nervös. »Aber es hielt sich ein Mann im Kel er auf, ein sehr betrunkener Mann, und er sah genauso aus wie Lord Vetinari, und dann kamen die
    beiden anderen Männer und schlugen Rocky nieder und…«
    »Es liegt mir fern, irgendwelche Vorschläge zu unterbreiten«, meinte
    Gutenhügel. »Aber wenn diese Edelsteine nicht gestohlen sind, so ken-
    ne ich gleich mehrere Orte, wo wir selbst um diese Zeit in der Nacht
    einen hervorragenden Preis dafür erzielen würden…«
    »… und natürlich waren sie sehr unhöflich, aber ich musste mich ihnen fügen…«
    »… wir könnten ein wenig Bargeld gebrauchen, wenn ich darauf hin-
    weisen darf…«
    Die junge Frau und der Zwerg bemerkten, dass William gar nicht
    mehr zuhörte. Mit ausdrucksloser Miene schien er in einer Blase aus
    Stille gefangen zu sein.
    Langsam zog er den Disorganizer zu sich heran und drückte den Er-
    innern-Knopf. Ein leises »Autsch« erklang.
    »… nyip-nyap mapnyap nyieh-wiedelwiedelwie…«
    »Was ist das für ein Geräusch?«, fragte Sacharissa.
    »Auf diese Weise erinnern sich Kobolde«, erwiderte Wil iam geistes-
    abwesend. »Er… kehrt gewissermaßen zu einem früheren Zeitpunkt in
    seinem Leben zurück. Ich hatte eine einfachere Version dieses Appa-
    rats«, fügte er hinzu.
    Das Geräusch verklang. »Was ist damit passiert?«, fragte der Kobold
    besorgt.
    »Ich habe ihn zum Laden zurückgebracht, weil er nicht richtig funkti-
    onierte«, antwortete William.
    »Das erleichtert mich sehr«, sagte der Kobold. »Die Leute haben die
    schrecklichsten Dinge mit dem MK I angestel t. Was war mit deinem
    Apparat nicht in Ordnung?«
    »Er flog im dritten Stock aus dem Fenster«, erwiderte William. »Weil
    er sich als wenig hilfreich herausstellte.«
    Dieser Kobold war intelligenter als viele seiner Artgenossen. Er salu-
    tierte zackig.
    »… wiedelwiedelwiedel nyap-nyark… Test, Test… scheint al es in Ordnung zu sein…«
    »Das ist Bruder Nadel!«, entfuhr es Sacharissa.
    »… sag was, Herr Tulpe .« Die Stimme wurde zum tiefen Knurren von
    Schwester Jennifer. » Was sol ich denn sagen? Es ist nicht natürlich, in einen
    …ten Kasten zu sprechen. Dieser Kasten, Herr Tulpe, ist unser Schlüssel für eine bessere Zukunft. Ich dachte, wir holen uns das …te Geld. Ja, und dies hier hilft uns dabei, es zu behalten… nyip-nyip…«
    »Ein bisschen weiter nach vorn«, sagte William.
    »…wiewie…nyip Hund hat Persönlichkeit. Persönlichkeit bedeutet viel. Und die Präzedenzfäl e…«
    »Das ist Schräg!« sagte Bodoni. »Der Anwalt.«
    »Was soll ich mit den Juwelen machen?« fragte Gutenhügel.
    »… wiedelwiedelwie… Ich kann eurem Honorar weitere fünftausend Dol ar in Edelsteinen hinzufügen… nyip… Ich möchte wissen, von wem diese Anweisungen stammen… nyip… Und seid auch nicht dumm. Meine… Klienten haben ein sehr gutes Gedächtnis und tiefe Taschen… « Der Kobold war so nervös, dass er Dinge übersprang.
    William drückte den Pause-Knopf.
    »Schräg hat ihm das Geld gegeben«, sagte er. »Schräg hat ihn bezahlt.
    Habt ihr gehört, dass er Klienten erwähnt hat? Versteht ihr? Dies ist
    einer der Männer, die hinter dem Angriff auf Vetinari stecken! Und sie
    hatten einen Schlüssel für unser Haus!«
    »Aber wir können das Geld doch nicht einfach behalten!«, protestierte
    Sacharissa.
    William drückte wieder den Erinnern-Knopf.
    »… nyip… dass eine Lüge über die ganze Welt laufen kann, bevor die Wahrheit ihre Stiefel

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