Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
›t‹ Und. ›te‹. Und ›tes‹. Und ›ten‹. Was das wohl bedeutet?«

    Gunilla Gutenhügel richtete einen erwartungsvollen Blick auf William,
    der schwankte und nachzudenken versuchte.
    »Na schön«, sagte er, schloss die Augen und zwickte sich den Nasen-
    rücken. »Dreifache Überschrift, so breit wie möglich. Erste Zeile: ›Ver-
    schwörung aufgedeckt!‹ Hast du das? Nächste Zeile: ›Lord Vetinari ist
    unschuldig!‹« Er zögerte, ließ es dann aber dabei bewenden. Später
    konnten sich die Leute darüber streiten, ob dies ganz allgemein der
    Wahrheit entsprach. Derzeit ging es um wichtigere Dinge.
    »Ja?«, fragte Gutenhügel. »Und die nächste Zeile?«
    »Ich habe es aufgeschrieben«, sagte Wil iam und reichte ihm ein Blatt
    aus seinem Notizbuch. »In Großbuchstaben. In großen Großbuchsta-
    ben. So groß wie möglich. Ich meine Buchstaben, wie sie der Kurier für Elfen und explodierende Menschen verwendet.«
    »Diese hier?«, erwiderte der Zwerg und griff nach einem Kasten mit
    besonders großen Typen. »Sind dies Nachrichten ?«
    »Jetzt ja«, sagte William und blätterte in seinem Notizbuch.
    »Willst du den Artikel erst schreiben?«, fragte Gutenhügel.
    »Keine Zeit. Bist du soweit? ›Eine Verschwörung mit dem Ziel, die
    Macht über Ankh-Morpork zu erringen, wurde gestern Abend nach
    langen Tagen geduldiger Ermittlungsarbeit von der Wache aufgedeckt.‹
    Absatz. ›Nach den der Times vorliegenden Informationen erhielten zwei von außerhalb stammende und inzwischen tote Assassinen den Auftrag,
    Lord Vetinari in Verruf zu bringen, um ihn als Patrizier abzusetzen.‹
    Absatz. ›Mit Hilfe eines Unschuldigen, der Lord Vetinari verblüffend
    ähnlich sieht, verschafften sie sich Zugang zum Palast. Dort…‹«
    »Augenblick«, warf Gutenhügel ein. »Die Wache hat doch gar nichts
    aufgedeckt. Du hast dies al es herausgefunden!«
    »Ich habe nur darauf hingewiesen, dass sie seit Tagen ermittelt«, sagte
    William. »Das stimmt. Ich brauche nicht zu betonen, dass die Untersu-
    chungen keine Ergebnisse erzielt haben.« Er bemerkte den Ge-
    sichtsausdruck des Zwergs und fügte hinzu: »Weißt du, schon sehr bald
    werde ich mehr unangenehme Feinde haben, als irgendjemand gebrau-
    chen kann. Dann sol sich Mumm darüber ärgern, dass ich ihn gut und
    nicht schlecht dargestel t habe, verstehst du?«
    »Trotzdem…«
    »Widersprich mir nicht!«
    Das wagte Gutenhügel gar nicht. Er sah das besondere Licht in den
    Augen des jungen Mannes. Wil iam war erstarrt, als er dem Kobold des
    Kastens gelauscht hatte, und anschließend schien er sich in jemand an-
    deren verwandelt zu haben.
    In jemanden, der leichter reizbar und weniger geduldig war. Er schien
    an einem seltsamen Fieber zu leiden.
    »Äh… wo bin ich stehen geblieben?«
    »›… verschafften sie sich Zugang zum Palast. Dort…‹«, sagte der
    Zwerg.
    »Ah, ja. ›Dort…‹ Nein, es sol te besser heißen: ›Soweit die Times weiß, war Lord Vetinari…‹ Sacharissa, sah der Mann im Kel er wirklich wie
    Vetinari aus?«
    »Ja. Der gleiche Haarschnitt und alles .«
    »Na schön. ›Soweit die Times weiß, war Lord Vetinari geradezu über-wältigt, als er sah, wie er selbst sein Büro betrat…‹«
    »Wissen wir das?«, fragte Sacharissa.
    »Ja. Es ergibt durchaus einen Sinn. Wer könnte Anstoß daran neh-
    men? Wo bin ich stehen geblieben? ›Lord Vetinaris Hund Wuffel (16)
    vereitelte den Plan, indem er die beiden Männer angriff.‹ Absatz. ›Der
    Lärm erregte die Aufmerksamkeit von Lord Vetinaris Sekretär Rufus
    Drumknott…‹ Mist, ich habe ihn nicht nach seinem Alter gefragt… ›…
    der niedergeschlagen wurde.‹ Absatz. ›Die Eindringlinge versuchten,
    diesen Zwischenfal für ihren…‹ Wie heißt der richtige Ausdruck? ›…
    niederträchtigen Plan zu nutzen. Sie verletzten Drumknott mit einem
    von Lord Vetinaris Messern, um den Eindruck zu erwecken, der Patri-
    zier sei übergeschnappt und hätte versucht, seinen eigenen Sekretär
    umzubringen.‹ Absatz. ›Mit boshafter Gerissenheit…‹«
    »Du wirst immer besser«, sagte Sacharissa.
    »Unterbrich ihn nicht!«, zischte Boddony. »Ich möchte wissen, was
    die beiden boshaften Gerissenen als Nächstes anstel en!«
    »›… zwangen sie den falschen Lord Vetinari…‹«
    »Na so was, na so was«, brummte Gutenhügel, während er eifrig setz-
    te.
    »Bist du ganz sicher, was das ›zwangen‹ angeht?«, fragte Sacharissa.
    »Solche Männer neigen nicht dazu, höflich zu

Weitere Kostenlose Bücher