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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nötig sein sol te.
    Dadurch wurde er zu dem, was er heute ist. Indem er nie aufgab.«
    Mumm beugte sich vor. »Unter uns und ohne dein Notizbuch«,
    murmelte er. »Herr Schräg ist ein verschlagener toter Mistkerl, der mit
    dem Gesetz macht, was er will.«
    »Ja«, bestätigte William. »Und er ist mein Anwalt. Das garantiere ich.«
    »Warum sol te sich Herr Schräg für dich einsetzen?«, fragte Mumm und musterte William aufmerksam.
    »Weil ihm die Gerechtigkeit am Herzen liegt. Schickst du nun jeman-
    den, um ihn zu holen? Wenn nicht, musst du mich gehen lassen.«
    Mumm wandte den Blick nicht von William ab, als er das Sprachrohr
    vom Haken an der Seite des Schreibtischs löste. Er pfiff hinein und hob
    es ans Ohr. Ein seltsames Geräusch ertönte. Es klang nach einer Maus,
    die am anderen Ende eines Abflussrohrs um Gnade winselte.
    »Jata wippsie poitl swup?«
    Mumm hielt sich das Sprachrohr vor den Mund. »Jemand sol Herrn
    de Worde zu den Zel en bringen«, sagte er.
    »Swiddel jumjumpwipwip?«
    Mumm seufzte und hängte das Sprachrohr wieder an den Haken.
    Dann stand er auf und öffnete die Tür.
    »Fred, lass Herrn de Worde von jemandem zu den Zel en bringen«,
    rief er. »Ich nehme dich zunächst einmal in Schutzhaft«, fügte er an
    Williams Adresse gerichtet hinzu.
    »Und vor wem soll mich die Haft schützen?«
    »Nun, ich persönlich spüre das dringende Verlangen, dir einen Satz
    warme Ohren zu verpassen«, sagte Mumm. »Und vermutlich gibt es
    andere Leute, die nicht über meine Selbstbeherrschung verfügen.«
    Ruhe und Frieden erwarteten William in seiner Zelle. Das Bett war
    echt bequem. Graffiti bedeckten die Wände, und er vertrieb sich die
    Zeit damit, die Rechtschreibfehler zu korrigieren.
    Nach einer Weile wurde die Tür wieder aufgeschlossen. Ein Wächter
    eskortierte William mit steinerner Miene zurück zu Mumms Büro.
    Herr Schräg befand sich dort und nickte William gelassen zu. Kom-
    mandeur Mumm saß vor einem kleinen, aber sehr bedeutsamen Papier-
    stapel und wirkte wie ein geschlagener Mann.
    »Ich glaube, Herr de Worde kann jetzt gehen«, sagte Herr Schräg.
    Mumm zuckte mit den Schultern. »Es erstaunt mich nur, dass du
    nicht von mir verlangst, ihm eine goldene Medaille zu verleihen. Und
    vielleicht auch noch ein offizielles Dokument, in dem die Wache ihren
    Dank zum Ausdruck bringt. Wie dem auch sei: Ich setze die Kaution
    auf eintau…«
    »Ah?« Herr Schräg hob einen grauen Zeigefinger.
    Mumm schnitt eine finstere Miene. »Einhun…«
    »Ah?«
    Mumm brummte, griff in die Tasche und warf William einen Dollar
    zu. »Hier«, sagte er mit unüberhörbarem Sarkasmus. »Wenn du morgen
    früh um zehn Uhr nicht beim Patrizier bist, musst du mir den Dol ar
    zurückgeben. Zufrieden?«, fragte er Schräg.
    »Welchen Patrizier meinst du?«, erkundigte sich William.
    »Danke für die neunmalkluge Antwort«, sagte Mumm. »Sei einfach
    zur Stelle.«
    Herr Schräg schwieg, als er zusammen mit seinem neuen Klienten
    nach draußen in die Nacht trat, aber nach einer Weile sagte er: »Ich
    habe eine Verfügung von exeo carco cum nihil pretii auf der Basis von olfa-cere violarum und sini plenis piscis erwirkt. Morgen werde ich für dich auf ab hamo plädieren, fal s das nicht klappt…«
    »›Nach Veilchen riechen‹?«, fragte William, der inzwischen übersetzt
    hatte. »Und ›Taschen voller Fische‹?«
    »Das geht auf einen Fal vor gut sechshundert Jahren zurück, als der
    Beklagte erfolgreich Folgendes geltend machte: Er hatte den Kläger
    tatsächlich in den Teich gestoßen, aber der Mann kehrte mit den Ta-
    schen vol er Fische an Land zurück und erzielte somit einen klaren Net-
    togewinn«, sagte Herr Schräg glatt. »Außerdem werde ich darauf hin-
    weisen, dass alle Bürger der Stadt schuldig sind, wenn es wirklich ein
    Verbrechen sein sol , Informationen vor der Wache zurückzuhalten.«
    »Ich möchte nicht erwähnen müssen, wie und woher ich meine In-
    formationen bekommen habe, Herr Schräg«, sagte William. »Wenn man
    mich dazu zwingt, müsste ich alles preisgeben.«
    Das Licht der fernen blauen Lampe über dem Eingang des Wachhau-
    ses fiel auf Schrägs Gesicht. Er wirkte krank.
    »Glaubst du wirklich, dass diese beiden Männer… Komplizen hat-
    ten?«, fragte er.
    »Da bin ich sicher«, erwiderte William. »Es gibt gewisse… Anhalts-
    punkte. Es ist erstaunlich, wozu Kobolde imstande sind, findest du
    nicht?«
    An dieser Stelle tat ihm der Anwalt fast Leid. Aber nur fast.
    »Es läge

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