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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darüber hinweg, und als seine Gestalt in den Nebel hineinschritt, da sah er aus, als würde er den Dunst teilen.
    Der kleine See lag fast ruhig vor ihm. Nur in der Mitte, wo er vom Bach durchflossen wurde, entstand Bewegung auf der Oberfläche, aber die Wellen erreichten nicht einmal mehr das Ufer.
    Seine Füße sanken im feuchten Schlamm ein. Er blieb abwartend stehen und schaute zu den Felswänden hoch. Oft genug waren die Feinde von dort oben gekommen und hatten auf ihn geschossen.
    Diesmal nicht.
    Aber sie waren da, das wußte er genau. Sie lauerten auf den günstigsten Zeitpunkt, um ihn endlich aus der Welt schaffen zu können.
    Der Durst machte ihm zu schaffen. Vor seinen Füßen schimmerte das Wasser in einem geheimnisvollen dunklen Grün. Er sah es immer besser, weil sich der Dunst allmählich nach oben hin verzog. Der Mann wußte, daß dieses Wasser trotz der düsteren Farbe trinkbar war. Der Geschmack war nicht abgestanden, denn es kam durch den Bach immer wieder Frische nach.
    Noch einmal schaute sich der Kämpfer um. Die Waffe hatte er jetzt schräg in seinen Lendenschurz gesteckt, damit sie ihn nicht verletzte, wenn er sich kniete.
    Seine Bewegungen waren geschmeidig. Dieser Mann war in einer rauhen Umgebung groß geworden, und er wußte genau, wie er sich zu verhalten hatte.
    Seine Knie berührten den feuchten Uferboden. Er senkte den Oberkörper vor und streckte die Hände aus. Wie einen Trichter legte er sie zusammen und sorgte so dafür, daß sie sich mit frischem Wasser füllen konnten.
    Danach trank er.
    Nicht gierig, nicht überhastet. Er ließ sich Zeit. Er war ein Mensch, der sich beherrschen konnte, und er bespritzte mit dem Wasser auch sein Gesicht.
    Mitten in der Bewegung hielt er inne.
    Er hatte etwas gehört!
    Plötzlich war das Wasser vergessen. Mit einer geschmeidigen Bewegung stand er auf, drehte sich nach rechts, und der Griff der rechten Hand galt dem Schwert. Bis auf einen dünnen Rest hatte sich auch der Nebel nahe des Wassers verzogen. Die Sicht war relativ gut, und so sah er die Gestalt, die am Ufer entlangging und auf ihn zukam.
    Die Hand, die schon das Schwert hatte ziehen wollen, ließ den Griff los. Der Kämpfer entspannte sich wieder, denn er sah, wer ihm da entgegenkam. Es war die blonde Frau, die er schon einige Male getroffen hatte, und die nach dem Kampf verschwunden war.
    Auch sie war gekommen, um zu trinken. Diesmal tat sie es nicht. Sie kam direkt auf ihn zu.
    Im Gegensatz zu ihm war sie nicht so leicht bekleidet. Sie hatte ihren Körper in Fetzen gehüllt. Sie trug Schuhe, die an den Knöcheln festgeschnürt waren. Die Beine endeten dicht über dem Saum eines kurzen braunen Rocks, über den das Oberteil hinwegfiel.
    Bisher hatten die beiden nie miteinander gesprochen. An diesem Morgen war dem Mann plötzlich bewußt, daß sich dies ändern würde. Es war zwischen ihnen eine Übereinkunft entstanden, die er sich nicht erklären konnte.
    Nur einen kleinen Schritt von ihm entfernt blieb sie stehen. Er konnte in ihre hellen Augen schauen, und als sie ihm zunickte, beantwortete er diese Geste.
    »Du weißt, daß heute ein besonderer Tag ist?« fragte sie.
    »Nein. Warum?«
    »Es ist der letzte Tag für uns.«
    »Was meinst du?«
    »Wir werden sterben. Wir werden abtreten. Wir werden gemeinsam sterben, das weiß ich.«
    »Woher weißt du das?«
    Sie hob die Schultern und lächelte dabei.
    Beide schwiegen. Der Kämpfer ließ sich ihre Worte durch den Kopf gehen. An den Tod hatte er irgendwie nie gedacht. Auch dann nicht, wenn die Gegner noch so stark gewesen waren. Er hatte sich immer auf sich selbst verlassen und war damit gut gefahren. Natürlich wußte er, daß er nicht ewig leben konnte, doch daß es ihn an diesem Tag erwischen sollte, war ihm schon neu.
    Hier unten sammelte sich die graue Dunkelheit. Weiter oben war es bereits heller geworden. Da fuhren bereits erste Sonnenstrahlen in den Dunst hinein.
    »Wer will uns denn töten?«
    »Die anderen, die wir bekämpft haben.«
    »Bisher haben wir sie besiegen können.«
    »Nicht mehr.«
    Er faßte nach seinem Schwert, zog es aber nicht hervor. »Was macht dich so sicher?«
    Die Frau stand etwas im Gegenlicht und sah aus wie eine feingesponnene Gestalt, die aus einer fremden Welt gekommen war, um ihren ätherischen Körper zu zeigen.
    »Ich habe es gefühlt. Sie sind es leid, immer gegen uns zu verlieren. Es soll ihre Welt bleiben.«
    Der Mann ging nicht näher auf die Bemerkung ein. »Weißt du, wo sie sich

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