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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war fraglich, aber Purdy und Eric waren Zeugen.
    Das Dach brach knirschend zusammen.
    Die Pranke rutschte durch.
    Der Hund wollte weg und mit einem Satz auf einen der Vordersitze springen. Im Ansatz wurde er gestoppt, denn die gewaltige Monsterhand griff zu. Ihre mörderischen Finger umklammerten den Körper wie der Griff eines mächtigen Baggers, aus dem es kein Entrinnen gab. Auch für den Hund nicht, der schrecklich jaulte und dessen Fell plötzlich mit nassem Blut bedeckt war.
    Dann ruckte die Hand wieder hoch.
    Durch die Gegenbewegung riß das Loch noch weiter auf. Es zeichnete sich sternförmig im Dach des Vans ab, war gespickt mit scharfen Kanten, und Purdy, die ebenso wie Eric die Hand mit der Beute nicht mehr sah, verlor die Nerven.
    »Fahr doch, Eric, fahr los! Wir müssen weg! Er darf keine andere Beute fangen!«
    La Salle gab Gas. Soeben huschte er an der Stoßstange des Vans vorbei. Er fuhr zu schnell, das wußte er. Er drückte auf die Hupe, während sich Purdy links neben ihm hektisch bewegte, durch das offene Fenster in die Höhe schaute, das Monster sah, die Pranke und den Hund auch, der von ihr zerquetscht wurde.
    Sein Blut regnete in dicken Tropfen dem Boden entgegen. Es klatschte auf die Erde, aber es erwischte auch die Stirn der Frau. Sie konnte das Gesicht der schrecklichen Kreatur sehen und glaubte jetzt, ein triumphierendes Grinsen dort zu entdecken.
    Erst jetzt gellten die ersten Schreie auf. Die Menschen auf dem Parkplatz hatten mitbekommen, was sich über ihnen abspielte. Plötzlich lagen die Nerven blank. Keiner konnte sich den Vorgang erklären. Sie rannten durcheinander. Es war ihnen egal, ob sie irgendwelchen Autos in den Weg liefen. Sie wollten nur zusehen, so schnell wie möglich wegzukommen.
    Noch immer fielen Blutstropfen aus den Wunden des Hundes, der sich nicht mehr bewegte und längst tot sein mußte.
    Purdy sah ihn, während sich Eric um die Flucht kümmerte. Er fluchte auch jetzt beim Fahren. Immer wieder hupte er, was keinen Erfolg brachte. Ein junger Mann sprang ihm einfach in den Weg. Er rutschte auf die Kühlerhaube, sein schreckensstarres Gesicht kam näher und näher, aber er prallte nicht gegen die Scheibe. Eric sah nur den weit geöffneten Mund und die Panik in den Augen, ln den hellen Haaren und auf der Stirn klebte das Blut des Hundes.
    Er bremste kurz ab. Der junge Mann rollte von der Kühlerhaube weg und verschwand. Eric hätte gern angehalten und sich um ihn gekümmert, das konnte er nicht riskieren. Sie mußten weg und das Monstrum auf ihre Spur locken.
    In Schlangenlinien fuhr er über den Parkplatz. Es störte ihn nicht, daß er einen Einkaufswagen mitnahm und zur Seite schleuderte. Wichtig war die Flucht. Die Menschen in all ihrer Panik blieben hinter ihnen zurück.
    Beide waren nicht angeschnallt. So hatte sich Purdy auf dem Sitz drehen können. Sie schaute durch die Heckscheibe, weil sie sehen wollte, wo sich das Monster befand.
    Leider war ihr Blickwinkel zu schlecht, so daß sie es nicht erkennen konnte. Aber sie nahm seine indirekte Anwesenheit wahr, denn die Menschen irrten noch immer über den Parkplatz, und aus dem Eingang des Supermarkts drängten sich weitere ins Freie hinein, um zu sehen, was auf dem großen Platz geschah.
    Sie hatten endlich die Ausfahrt des Parkplatzes und damit die Einmündung zur Straße erreicht. Der Verkehr war hier nicht so dicht, Eric La Salle riskierte alles. Er riß das Lenkrad herum und hatte Glück, eine Lücke zu finden.
    So schnell wie möglich beschleunigte er den Vauxhall und startete sofort ein riskantes Überholmanöver. Der entgegenkommende Fahrer hupte wütend, was Eric nicht störte. Sie waren erst einmal weg.
    »Wie war das noch mit dem feinstofflichen Monstrum?« erkundigte sich Purdy.
    »Das kannst du vergessen.«
    »Eben.«
    »Es ist dabei, sich zu materialisieren.«
    »Dabei?« Mehr fragte sie nicht und erhielt auch von La Salle keine Antwort.
    ***
    So eilig sie es auch hatten, sie konnten einfach nicht bis zum Ziel durchfahren und hatten noch einmal gestoppt. Am Rand der Straße parkte der Wagen, direkt neben einer Mauer, auf der Stacheldraht wuchs. Welche Firma auf dem Gelände dahinter ihren Sitz hatte, wußten beide nicht. Jenseits des Geländes fuhr die Eisenbahn vorbei. Sie sahen einen Zug, der wie eine Schlange aus Stahl über den Boden hinwegkroch.
    Beide waren ausgestiegen und schauten den Weg zurück. Sie wußten selbst, daß es nicht viel einbrachte, aber sie hatten einfach nicht mehr fahren

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