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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verfolgen.
    »Ich sehe die Birken.«
    »Gut.«
    »Muß ich weit an ihnen vorbei?«
    »Nein, kannst schon mit dem Tempo runtergehen.«
    »Alles klar, Chefin.«
    Er fuhr langsam, was ihm nicht gefiel, aber es ließ sich auch nicht ändern. Sie passierten die drei Bäume. Eric schaute nach rechts, weil dort die Einmündung auftauchen mußte.
    Sie war zu sehen.
    Da schrie Purdy auf.
    Es war kein Schrei der Angst, eher einer der Wut, und Eric brauchte nicht einmal hinzuschauen, um zu wissen, was sie zu diesem Schrei veranlaßt hatte.
    Trotzdem fuhr er weiter und riß das Lenkrad nach rechts. Er wollte die Kurve mit Schwung nehmen. Hinein in den Weg fahren, der nur so weit geteert war wie er es überblicken konnte. Danach ging der Weg übergangslos in einen Feldweg über.
    Etwas hämmerte auf das Dach.
    Jetzt zuckte auch der Fahrer zusammen. La Salle umklammerte das Steuer hart. Er hatte das Gefühl, den Wagen so besser halten zu können, der plötzlich hüpfte und sprang.
    Purdy sah wieder in der normalen Richtung. Allerdings hatte sie ihren Kopf schief gelegt und schaute in die Höhe, denn sie dachte plötzlich an die Szene auf dem Parkplatz, als die Pranke der Bestie das andere Autodach in die Tiefe gedrückt und so ein Loch gerissen hatte, um danach den Hund hervorzuholen.
    Bei ihrem Wagen hatte das Dach gehalten.
    Der nächste Schlag.
    Nein, nicht nur einer. Ein gewaltiger Trommelwirbel hämmerte auf das Blech. Sie hörten beide das häßliche Kratzen, das nur von den langen und verfluchten Nägeln stammen konnte, die sicherlich tiefe Spuren im Material hinterließen.
    Sie gerieten nicht in Panik, sie schrien sich auch nicht an, sie machten verbissen weiter. Noch fuhr der Wagen über den geteerten Teil der Straße, doch das Ende war abzusehen. In wenigen Sekunden hatten sie es erreicht.
    Der Übergang sah fließend aus, war es jedoch nicht. Diesmal schaukelte der Wagen durch, weil er in eine Mulde hineingefahren war. Dann sprang er wieder hoch, und er schien genau in den nächsten hämmernden Schlag der Bestie hineinzujagen, denn die mächtige Pranke krachte auf das Dach.
    Diesmal hörten beide das verfluchte Geräusch. Metall riß. Es wurde regelrecht aus den Fugen gezerrt, aus dem Verband herausgerissen, und auch der Himmel über ihnen knackte bedrohlich.
    »Fahr nur weiter!« schrie Purdy. »Wir müssen es packen!«
    Eric gab Gas.
    Die Reifen drehten durch. Der Boden war etwas zu weich. Für einen Moment hatte Eric den Eindruck, auf der Stelle zu stehen, doch dann erhielt das Fahrzeug wieder genügend Schwung, um seine Fahrt fortsetzen zu können.
    Das Monster flog jetzt direkt über ihnen. Ein Teil seines Schattens malte sich auf der Kühlerhaube ab. Sie sahen den Kopf, auch ein Stück des Flügels, der sich heftig bewegte und dem Auto durch den Schlag einen gewaltigen Stoß versetzte.
    Plötzlich kam der Wagen aus der Spur. Eric konnte ihn nicht mehr halten. Sie rutschten in das freie Gelände hinein und hatten Glück, daß kein Baum in der Nähe stand. Dann drehten sie sich, und Purdy, die nicht angeschnallt war, wurde hart gegen die Tür gepreßt.
    Sie konnte nicht mehr sehen, was außerhalb passierte und ob die Bestie zu einem erneuten Angriff ausholte. Für sie war alles anders geworden. Der Kreisel hatte sie gepackt, und der nächste Schlag gegen die andere Seite beulte den Vauxhall durch und wuchtete ihn dabei in die entgegengesetzte Richtung.
    Auf einmal stand der Wagen.
    Es wurde ruhig.
    Beide hörten ihren heftigen Atem. Beide schauten sich für einen Moment an. Die Bestie tat nichts mehr, und Purdy durchzuckte der verrückte Gedanke, daß sie verschwunden sein könnte.
    »Ich steige aus!« sagte Eric.
    Die Staatsanwältin widersprach nicht. Es war auch egal, ob sie im Wagen hockten oder sich der Gefahr im Freien stellten.
    Die Tür an seiner Seite klemmte. Er mußte zweimal mit dem Ellbogen zustoßen, dann hatte er es geschafft. Eric stieg nicht normal aus, er hechtete flach ins Freie, kam gut auf, rollte sich ab und war einen Moment später auf den Füßen. Noch in der Bewegung hatte er sein Schwert aus der Nackenscheide gezogen, baute sich breitbeinig auf und hielt es mit beiden Händen fest.
    Auch Purdy Prentiss hatte den Vauxhall verlassen. Sie stand noch dicht bei ihm und war im Moment nicht fähig, sich zu bewegen. So gewaltig hatte sie sich die Bestie nicht vorgestellt. Es konnte auch daran liegen, daß sie das Untier aus der Nähe sah, denn es hielt sich nicht weit von ihnen entfernt auf.
    Ein

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