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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durch dunkle Tücher abgedeckt worden. Als ich sie zur Seite zog, entdeckte ich die Rechtecke in der Wand. Das Glas war schußsicher und dementsprechend dick, aber ich sah noch mehr.
    Sie ließen sich nicht öffnen.
    Es gab weder einen Griff noch einen Knauf. Man hatte aus dieser Luxuskabine eine Zelle für mich gemacht.
    Ich verbiß mir einen Fluch und schloß auch die Klappe, weil ich den Kopf nicht mehr sehen wollte. Er hatte also dem Mann gehört, der den Häuter hatte stellen wollen.
    Ihm war es nicht gelungen, und auch ich schätzte meine Chancen ziemlich realistisch und weniger optimistisch ein. Zwar besaß ich mit Suko noch ein Eisen im Feuer, nur wußte er nicht, wo ich mich befand, und ich konnte ihn ebenfalls nicht erreichen.
    Oder über Telefon Alarm schlagen?
    Der tragbare Apparat stand neben der ebenfalls schwarzen Couch. Ich hob ihn an, doch die Leitung war tot.
    Vor Wut hätte ich das Ding beinahe in die Ecke geworfen, blickte gegen den schwarzen, künstlichen Himmel mit seinen zahlreichen kleinen Glühbirnen und überlegte, wie dick die Decke wohl sein konnte. Während ich noch nachdachte, passierte etwas anderes. Das Licht wurde schwächer.
    Hatte ich zunächst noch an eine Täuschung geglaubt, so änderte sich dies sehr bald. Die Dunkelheit fiel zuerst als graue Dämmerung über den Raum, und ich kam mir vor wie im Kino, wo das Licht vor Beginn des Films langsam dunkler wurde.
    Hier aber verschwand es ganz!
    Im Dunkeln blieb ich stehen. Sekunden vergingen, in denen ich nichts sah, dann hatten sich meinen Augen an die neue Umgebung gewöhnt. Da ich die Vorhänge nicht wieder gerichtet hatte, sah ich deutlich die beiden Vierecke der Fenster. Sie kamen mir vor wie Mäuler, die mich einfach auslachen wollten.
    Das schwache Licht einer düsteren Nacht schimmerte durch. Es ließ die Fenster aussehen wie graue Flecken. Ich trat an eines heran, schaute hinaus und konnte in der Ferne den hellen Küstenstreifen sehen, dessen Lichterglanz sich als gestaffeltes Gemälde in die Höhe zog, um sich irgendwo zu verlieren.
    Dort lag Monaco. Nicht einmal weit entfernt, für mich jedoch so weit wie der Mond.
    Ich wollte nicht mehr hinschauen, denn so etwas nahm mir auf die Dauer den Mut. Deshalb drehte ich mich um. Ich erkannte die einzelnen Einrichtungsgegenstände der Kabine als Schatten. Und auch die Tür zum Bad.
    Mir fiel ein, daß La Surenuse aus dem Bad gekommen war. Ob es dort noch einen zweiten Ein-oder Ausgang gab, wollte ich mal dahingestellt sein lassen, viel Hoffnung jedenfalls hatte ich nicht, aber ich ging hin, um nachzuschauen, und holte unterwegs noch meine kleine Stableuchte hervor, die ich immer bei mir trug.
    Ihr scharfer Strahl zerschnitt die Finsternis, wanderte mit mir zusammen weiter und blieb an der Badezimmertür haften. Ich stieß sie sehr vorsichtig auf.
    Sie schwang nach innen. Nichts war zu hören, ich spürte nur den leichten Luftzug.
    Danach wunderte ich mich schon über die Größe des Bads. Es war doch sehr geräumig und — wie konnte es anders sein — mit schwarzen Fliesen ausgelegt.
    Im Gegensatz dazu leuchteten Wanne, Bidet, Dusche und Waschbecken in hellen cremigen Farben, während die Armaturen aus schlichtem Metall bestanden.
    Das alles interessierte mich auch nicht, auch nicht der Hauch des Parfüms, der sich als unsichtbarer Schleier ausgebreitet hatte, ich suchte nach einer zweiten Tür. Diese Mühe hätte ich mir sparen können, es gab sie nicht.
    Ein Fenster war ebenfalls nicht vorhanden. So blieb mir nichts anderes übrig, als kehrtzumachen und wieder zurück in den düsteren Raum zu gehen, wo ich mich hinsetzte und damit begann, über meine neue Lage nachzudenken.
    Was brachte es der Frau, wenn sie mich hier für eine gewisse Zeit festhielt?
    Einiges, zum Beispiel. So würde ich ihr Voodoo-Fest oben an Deck nicht mit meinem Besuch beehren und stören können. Da hatte sie dann freie Bahn, auch wenn Suko sicherlich mißtrauisch wurde und ihr einige Fragen stellen würde. Doch da gab es noch den Häuter!
    Als ich an ihn dachte, überlief es mich kalt. Die Yacht war groß und geräumig genug, um ihm ein Versteck zu bieten. Da konnte er sich stundenlang aufhalten, ohne entdeckt zu werden.
    Das zum einen.
    Zum zweiten aber — und diese Möglichkeit sah ich als noch schlimmer an — bewegten sich zahlreiche Menschen an Deck. Da hatte dieser Unhold genau das, was er brauchte.
    Schon jetzt lagen einige Morde hinter ihm. Es würde ihm nichts ausmachen, die eine oder andere

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