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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorstellungsvermögen nicht ausreichte, um dies begreifen zu können. Und das, obwohl wir schon verdammt viel erlebt hatten. Suko war es ebenso ergangen. Auch er konnte sich nicht erinnern, etwas Derartiges gehört zu haben. Es war uns einfach unbegreiflich, es gab keine Erklärung.
    Und doch waren die Taten geschehen.
    Vier Tote in London!
    Und wir fragten uns natürlich, wie viele es hier werden würden. Möglicherweise war Monte Carlo für ihn so etwas wie ein Ziel, wo er das verwerten konnte, was er in London begonnen hatte. Natürlich hatten wir uns umgeschaut. Offiziell gab es keine Unterwelt in diesem kleinen Land. Dafür im nahen Nizza. Aber nicht alles in Monaco bestand aus Glanz und Glamour. Es gab auch gewisse Kanäle, über die zum Beispiel Rauschgift an den Mann gebracht wurde, und wir hatten erfahren, daß es auch einen Mann gab, der über einige Dinge, die hier nicht offiziell liefen, sehr gut Bescheid wußte.
    Der Mann wohnte am Hafen. Nicht dort, wo sich die Steilküste erhob und das ozeanische Museum in den Fels gebaut worden war, sondern weiter westlich, wo die Molen in das Meer hineinführten und die Yachten der Großkotze lagen. Der Mann hieß Bouque und war jemand, der sich auskannte und der alles besorgen konnte.
    Wir hatten ihn besucht und mit ihm lange geredet. Er hatte uns zugehört, dabei sieben Filterlose gequalmt, war gegangen, war dann wiedergekommen und hatte uns einen Namen gesagt.
    »Esmeralda…«
    »Und?« hatte Suko gefragt.
    »Ein Schiff.«
    »Schön, aber wo?«
    »Im Hafen, dort, wo auch die Einheimischen ihre Boote liegen haben.«
    »Was ist damit?«
    »Ihr solltet es euch anschauen«, sagte Bouque, und damit waren wir entlassen. Eine Spur, keine Spur?
    Wir beschlossen, es als eine Spur anzusehen, und erkundigten uns, wem das Schiff gehörte.
    Das wußte selbst der Polizeichef nicht, versprach uns aber, sich darum zu kümmern, und fand etwas heraus.
    Die Esmeralda gehörte einer Frau. Sie war Witwe und hieß Surenuse.
    »Was ist über diese Person bekannt?« erkundigte ich mich.
    »Nichts Negatives.«
    »Ist sie Monegassin?«
    »Das allerdings.«
    »Und sie fiel nicht weiter auf?«
    »Nein, denn sie ist erst seit zwei Monaten wieder hier. Sie hat eine Weltreise hinter sich, wie ich hörte.«
    Er räusperte sich. »Sie glauben doch nicht, daß Madame Surenuse etwas mit diesen schrecklichen Vorfällen zu tun hat. Doch nicht sie, die Witwe.«
    »Es spielt keine Rolle, ob sie Witwe ist oder nicht. Wir werden ihr auf jeden Fall einen Besuch abstatten.«
    »Tun Sie mir bitte einen Gefallen. Seien Sie diskret.«
    »Immer, Monsieur. Wir sind sehr diskret. Wir lieben die Diskretion, da brauchen Sie keine Sorgen zu haben.«
    »Dann muß ich Ihnen noch etwas sagen. Wie ich hörte, gibt Madame Surenuse heute abend ein Fest auf ihrer Yacht. Einen karibischen Abend. Sie wird kaum in der Lage sein, sich mit Ihnen zu unterhalten. Zudem müßten Sie eingeladen sein…«
    Ich lachte in den Hörer und unterbrach ihn. »Bei Ihren Beziehungen, Monsieur, müßten Sie doch Karten kriegen.«
    »Hm«, machte er. Dann seufzte er einmal, danach noch einmal. »Sie haben Glück gehabt, denn ich kann Ihnen meine Karten überlassen. Eigentlich hätten meine Frau und ich auf die Yacht gehen sollen, aber mir ist etwas Dienstliches dazwischengekommen.«
    »Phantastisch für uns. Die Karten…«
    »… lasse ich Ihnen ins Hotel bringen. Noch etwas: Sie brauchen nicht auf eine bestimmte Kleiderordnung zu achten. Es soll alles sehr locker zugehen.«
    »Keinen Smoking?«
    »Nein.«
    »Wie beruhigend. Gibt es noch etwas, das wir wissen müßten?«
    »Ja, Sie werden abgeholt, denn die Esmeralda liegt nicht mehr an der Mole. Sie hat abgelegt. Die Gäste werden zur Esmeralda gefahren und auch wieder zurückgebracht.«
    »Wunderbar.«
    »Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß.«
    »Wünschen Sie uns lieber Glück, Monsieur, daß wir den verfluchten Häuter auch finden.«
    »Aber doch nicht bei Madame…«
    »Das kann man nie wissen. Oft ist das, was besonders glitzert, innen faul und hohl.«
    Er lachte gequält und legte auf.
    Suko hatte in der Hotelhalle auf mich gewartet und nuckelte an einem alkoholfreien Drink. »Wie ist es gelaufen?« wollte er wissen.
    Ich ließ mich neben ihm nieder. »Super. Sogar unser heutiger Abend ist gerettet.«
    »Wieso?«
    Ich erzählte ihm von der Einladung und wunderte mich darüber, daß Suko nicht jubelte. »Hast du Probleme?« erkundigte ich mich, als ich sein verschlossen wirkendes

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