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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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würde.«
    Das Handy piepte und teilte mit, dass es wieder auf Empfang war. Karin sah, dass sie eine Nachricht bekommen hatte. Von Margareta. Während sie las, was auf dem Display stand, verlangsamte sie ihren Schritt. Schließlich blieb sie ganz stehen.
»Die Frau im Moor ist nicht die Mutter des Kindes. Ich weiß, dass die Ermittlungen abgeschlossen sind, dachte mir aber, dass dich das interessiert. Margareta.«
    »Was ist los?«, fragte Johan. »Ist etwas passiert? Sag nicht, dass du dich noch mal auf den Weg machen musst. Erstens hast du auch noch Kollegen, und zweitens hast du Wein getrunken.«
    »Nein, nein. Es geht um die Frau auf Klöverö, die aus dem Moor. Das Kind, das bei ihr gefunden wurde, ist nicht ihr Sohn. Was, um alles in der Welt, hat die beiden dorthin getrieben? Und wo ist ihr eigenes Kind? Sie war doch frisch entbunden.«
Die Wächter von Marstrand
    Agnes schlief so tief, dass sie die Männer nicht hörte, die noch vor Sonnenaufgang an das Tor klopften. Verschlafen öffnete Oskar die Tür und erkundigte sich, worum es gehe. Der Menschenauflauf auf dem Hof ließ ihn zuerst glauben, es wären Gefangene aus der Festung Carlsten ausgebrochen, aber diese Männer waren viel besser gekleidet als Soldaten auf der Jagd nach entlaufenen Häftlingen. Johannes Andersson vom Bremsegård hatte an die Tür geklopft.
    »Wir kommen wegen der Frau. Ist sie hier?«, fragte Johannes.
    »Von wem redest du?«, fragte Oskar.
    »Von der Holländerin, der verrückten Holländerin.« Daniel Jacobsson streckte sich. Neben ihm standen Mauritz Widell und zwei weitere Kaufmannssöhne aus der Stadt. Das war ungewöhnlich.
    »Nein, die ist nicht hier.«
    »Und da bist du dir sicher?«
    Oskar machte einen entschiedenen Schritt auf die Treppe.
    »Das hier ist mein Haus. Ihr müsst mich beim Wort nehmen. Ich will jetzt, dass ihr geht. Meine Tochter hat heute Nacht ein Kind bekommen. Sie und meine Frau schlafen.«
    Warum war es ihnen so wichtig, die Holländerin zu finden? Sie lebte hier seit mehreren Jahren und ließ sich öfter auf den Klippen sehen. Dort stand sie mit ihren wehenden langen Haaren und blickte auf das Meer hinaus. Der Anblick machte Agnes immer unglücklich. Hin und wieder sprach Agnes mit ihr, aber insgesamt hielt sie sich zurück. Agnes war doch nicht auf dumme Ideen gekommen? Er wusste, dass ihr das Schicksal der Holländerin nahe ging, sie hatten mehrmals darüber gesprochen. Agnes hatte sogar vorgeschlagen, ihr zur Flucht zu verhelfen und sie auf Näverkärr zu verstecken, war aber immer wieder zu demselben Schluss gekommen. Wer sich in diese Geschichte einmischte, gefährdete die eigene Familie. Nun machte Oskar sich Sorgen. Er wollte Lovisa und Agnes nicht wecken. Der kleine Junge lag an der Brust seiner Mutter. Die gesunde Gesichtsfarbe des Jungen erfüllte ihn mit Freude. Hoffentlich würde er überleben. Oskar zog leise die Kammertür hinter sich zu, zog die Schuhe an und ging hinaus.
    Als Agnes aufwachte, saß Oskar in der Küche. Er hatte den Frühstückstisch für sie beide gedeckt und sogar ein Tablett für Lovisa vorbereitet.
    »Was für ein prächtiger Junge.« Oskar lächelte.
    »Nicht wahr?«, erwiderte Agnes.
    »Ich muss eingeschlafen sein.«
    »Die Wehen haben sich hingezogen. Am Ende sind wir alle vor Müdigkeit umgefallen, ich auch. Ich hätte dich aufwecken und dir sagen sollen, dass alles gut gegangen ist.«
    »Johannes Andersson war hier.«
    Agnes ließ ihre Porzellantasse fallen.
    »Was, um alles in der Welt, wollte er?«
    Agnes hob die Scherben einzeln auf und versuchte, Zeit zu gewinnen. Sie dachte daran, dass Oskar einmal zu ihr gesagt hatte, er wolle nicht, dass sie sich mit den schrecklichen Vorgängen in ihrer Umgebung beschäftige. Nach seiner Vorstellung war Unwissenheit der beste Schutz. Agnes gefiel dieser Gedanke eigentlich nicht, aber vielleicht war es besser für Oskar, wenn sie ihm nicht erzählte, was passiert war. Wie sollte sie ihm auch sagen, dass sie das Kind ihrer Tochter ausgetauscht hatte? Wie sollte er als Großvater ein Enkelkind ins Herz schließen, das von Aleida und Johannes abstammte? Das hätte er nicht geschafft. Der Junge war in Sicherheit, solange nur Aleida und sie von seiner Geschichte wussten. Ein wenig beunruhigte sie, dass Aleida nicht ganz Herr ihrer Sinne war. Hoffentlich verplapperte sie sich nicht. Aber mit wem sollte sie reden?
    »Johannes hat nach der Holländerin gefragt«, sagte Oskar.
    »Wieso denn das? Sie ist doch öfter draußen, und bis

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