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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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wieder.«
    Oskar sah sie nachdenklich an, küsste sie und nickte.
    »Wenn es das ist, was du willst.«
    »Nein, aber ich glaube, so haben wir die besten Chancen.« Agnes öffnete die Tür und trat wieder in die Kälte hinaus.
Abendessen bei Widells
    Kaufmann Widell lud Agne noch am selben Abend zum Essen ein. Auch Oskar wurde eingeladen, entschuldigte sich jedoch. Die Gefahr, dass sie sich verrieten, war einfach zu groß. Agnes hatte ebenfalls versucht, die Einladung abzulehnen, aber auf dem Ohr war Kaufmann Widell taub.
    »Nicht zu fassen, dass Agne sogar die Tageskasse gerettet hat! Ich muss sagen, das hat mich außerordentlich beeindruckt.«
    »Oskar hat das Geld eingesammelt«, sagte Agnes.
    »Ich nehme an, Sie haben ihn darum gebeten, denn sonst hätte er das nie getan. Oskar Ahlgren war nie sonderlich an Profit interessiert.«
    »Hast du eine Ahnung, wer dich überfallen hat?«, fragte Mauritz.
    Agnes rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her. Die Fragen riefen Erinnerungen an den unheilvollen Abend wach.
    »Jetzt müsst ihr aber wirklich aufhören. Seht ihr denn nicht, dass Agne sich unwohl fühlt?« Frau Widell bedeutete dem Dienstmädchen, dass es Agne Wein nachschenken sollte. »Oskar Ahlgren wollte nach Norden segeln, habe ich gehört. Offenbar hat er etwas Wichtiges zu erledigen, wenn er sich mitten im Winter auf den Weg macht.«
    »Wo wollte er denn hin?«, fragte Kaufmann Widell.
    »Das hat er nicht gesagt.« Frau Widell nippte am Wein. Sie hatte rote Wangen und trug eine schöne Halskette, die Agnes an den Schmuck ihrer Großmutter erinnerte. Die Ohrläppchen wurden von offenbar viel zu schweren Ohrringen in die Länge gezogen. »Weiß Agne vielleicht, was Oskar vorhat?« Frau Widell sah sie neugierig an.
    Agnes schluckte und schüttelte den Kopf.
    »Das ist mir leider nicht bekannt.« Er möchte bei meinem Vater um meine Hand anhalten, damit wir heiraten können.
    Agnes versuchte, sich Frau Widells Miene vorzustellen, wenn sie diese Antwort gegeben hätte.
    Müdigkeit überkam Agnes.
    »Wo hat er sie mit dem Messer verletzt?«
    »An der Brust.«
    »Dürfen wir die Narbe mal sehen?«, fragte Mauritz.
    Agnes hoffte, dass Frau Widell sie auch diesmal in Schutz nehmen würde, aber das tat sie nicht.
    Sie tat, als hätte sie die Frage nicht gehört, aber ihr Herz klopfte wie verrückt. Vielleicht hatte Oskar recht gehabt, und sie hätte ihn lieber zu ihrem Vater begleiten sollen. Doch nun war es zu spät. Nun saß sie hier als Agne und musste diese Rolle spielen, bis Oskar zurückkam.
    »Die Narbe?«, fragte Mauritz erneut. »Willst du sie nicht zeigen?«
    »Lieber nicht«, erwiderte Agnes. Sie wandte sich Kaufmann Widell zu und fasste sich ein Herz.
    »Was die Arbeit im Laden betrifft …«, begann sie zögerlich.
    »Falls Agne lieber im Lager und im Kontor arbeiten möchte, werde ich sehen, was sich machen lässt.«
    »Vielen Dank. Das wäre sehr freundlich.«
    Mauritz sah sie finster an. Sie bemühte sich, seinem Blick auszuweichen.
    An diesem Abend fiel ihr das Einschlafen schwer. Mehrere Wochen hatten Oskar und sie zusammen in einem Raum geschlafen. Neben seinen schweren Atemzügen fühlte sie sich geborgen. Nun verspürte sie solche Sehnsucht nach ihm, dass ihr die Brust wehtat.
    Wo war er jetzt? Hatte er es schon ein Stück nach Norden geschafft? Anhand von Windrichtung und -stärke versuchte Agnes, sich auszurechnen, ob er einen oder zwei Tage bis zur Halbinsel Härnäs und nach Gut Näverkärr brauchen würde. Es war jedoch gefährlich, im Winter zu segeln. Es war kalt auf dem Schiff, der Wind wehte eisig, und wer über Bord ging, konnte selten gerettet werden. Die Taue, die im Sommer leicht und gefügig durch die Hände liefen, waren nun steinhart und störrisch.Leinen und Tampen, in denen eventuelle Knoten gefroren waren, mussten gekappt werden. Was würde Vater sagen, wenn Oskar in Karlsvik anlegte? In den frühen Morgenstunden schlief sie endlich ein, wälzte sich aber unruhig hin und her.

10
    Während sie das Haupthaus des Bremsegård abschloss, sah Astrid sich nach Vendela um. Das Geräusch des Schlüssels, der sich in diesem Schloss drehte, kannte sie in- und auswendig. Astrid wusste genau, wie er sich anfühlte und wie fest man an der Tür ziehen musste, wenn man sie zumachte.
    Trotzdem war es seltsam. Auch wenn sie seit 1955 auf Lilla Bärkulle wohnte, fühlte sie sich auf dem Bremsegård noch immer zu Hause. Das würde sie wahrscheinlich immer tun. Sieben Generationen ihrer Familie

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