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Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms

Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms

Titel: Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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geworden.
    Cecil sah an sich herunter. »Stimmt.«
    Er stopfte alles in seine Hose zurück und knöpfte sie zu, während er weiterredete. »Sieh mal. Ich hatte nicht vor, sie zu verletzen. Ich wollt sie nur spüren. Nur meinen Finger befeuchten. Ich wollte nur den Geruch. Ich verschwinde, und alles wird gut.«
    »Du wirst nur den Fluss runterfahren und es dann wieder tun«, sagte ich. »Genauso, wie du den Fluss runter zu uns gekommen bist und es dann hier getan hast. Du wirst nicht aufhören, oder?«
    »Das kann man nicht so genau sagen, Harry. Manchmal läuft’s aus dem Ruder.«
    »Du hast diese Frauen umgebracht, Cecil. Ich hab dir vertraut. Mein Daddy hat dir vertraut. Wir haben dir alle vertraut.«
    »Kann ich nichts zu sagen, Harry.«
    »Mrs. Canerton. Ich dachte, du hast sie gemocht.«
    »Ich mag sie ja auch. Ich mochte sie. Ich mag Tom. Ich mag sie alle, und ich hab immer versucht, sie in Ruhe zu lassen. Die, die was bedeuten. Ich bin zu Prostituierten gegangen; ich dachte, das würde genügen. Aber ich wollte die nicht. Ich wollte etwas … Frischeres. Louise. Sie war so nett.
    Ich hatte nicht vor, sie zu töten. Ich wollte sie, aber sie wollte mich nicht. Sie wollte nicht gefesselt werden. Ich schwöre, ich wollt sie nicht verletzen. Aber sie wollte mich nicht. Wir fingen an, uns zu streiten, und dann hab ich die Münze da um ihren Hals gesehen, und ich hab an diesen lächerlichen kleinen Doktor gedacht, der sie haben konnte, und sie gehörte doch aber mir … und ich hab ihr an die Kehle gegriffen, nach dieser verdammten Münze, und sie hat ihre Hand gehoben, die Hand hat sich in der Kette verfangen, und ich hatte das Messer.«
    Er zeigte auf die Machete, die neben Tom im Boden steckte. Sie sah furchterregend aus und im Feuerschein wirkte es so, als sei Blut an der Klinge.
    »Ich hatte es«, sagte er, »und ich hab es benutzt. Ich hab ihre Hand abgeschnitten. Verfluchtes Ding. Wir waren am Fluss. Ich hab ihr gesagt, ich wollte ihr was zeigen, weißt du. Deshalb ist sie mitgekommen. Wir waren also am Ufer, und« – er lachte leise – »die verdammte Hand, sie fiel runter in den Fluss. Kannst du dir das vorstellen …«
    »Der Ziegenmann hat sie gefunden.«
    »Ziegenmann?«
    »Du bist der echte Ziegenmann. Du bist Miss Maggies Reisender.«
    »Du redest wirr, Junge.«
    Ich wollte, dass er von der Machete wegging. »Geh da rüber«, sagte ich.
    Cecil kam auf meine linke Seite, ich machte ein paar Schritte nach rechts. Es war, als würden wir uns umkreisen. Ich ging nah an Tom heran, hockte mich neben sie, das Gewehr immer noch auf Cecil gerichtet.
    »Ich werde für immer verschwinden«, sagte Cecil. »Alles, was du tun musst, ist, mich gehen zu lassen.«
    Ich streckte eine Hand nach Tom aus, bekam den Knoten ihres Knebels zu fassen und machte ihn auf. »Schieß ihn tot«, schrie Tom, »schieß ihn tot! Er hat seine Finger in mich gesteckt. Schieß ihn tot! Er hat mich aus dem Fenster gezogen, und er hat seine Finger in mich gesteckt.«
    »Still, Tom«, sagte ich, »es wird alles gut.«
    »Das tut weh. Mach mich los … gib mir das Gewehr, und ich schieß ihn tot.«
    »Du hast alle Frauen hierher gebracht, du hast sie alle hier getötet, nicht wahr?«, fragte ich.
    »Es ist ein perfekter Ort. Landstreicher hatten ihn sich angelegt. Wenn ich mich für eine Frau entschieden habe, kriege ich sie schnell rum. Ich hatte immer mein Boot bereit, und über den Fluss kommt man fast überall hin. Und die Gleise sind nicht weit von hier. Viele Züge fahren da lang. Es ist leicht, wegzukommen. Ich hab mein Boot immer mit dem Lieferwagen zum Fluss gebracht.«
    »Hast du erzählt, wo Daddy Mose versteckt hatte? Du hast es Mr. Nation gesagt, nicht wahr?«
    »Dein Daddy hat mich drauf gebracht. Und Smoote, dieser Idiot – was meinst du wohl, wer ihm die Haare schneidet? Er war völlig mit den Nerven runter wegen diesem farbigen Mann in seiner Scheune, und er ist ins Reden gekommen … zuerst hatte ich gar nichts im Sinn mit dieser Information, aber, zur Hölle, ein ganzer Haufen Leute wusste davon, weil er sein Maul nicht halten kann, und es war nur eine Frage der Zeit. Alles, was ich zu tun hatte, war, es bei ein paar Leuten fallen zu lassen – bei Leuten, von denen ich wusste, dass sie weiße Roben tragen.«
    »Aber warum?«
    »Er würde bestraft, und ich würde aufhören. Das wollte ich wirklich, weißt du. Ich wollte Louise heiraten, zur Ruhe kommen, Haare schneiden, leben wie dein Daddy. Vielleicht sogar Kinder

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