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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Männer gut auszubilden.«
    Helkyt zieht die Augenbrauen hoch.
    »Die barbarischen Angriffe werden immer häufiger und wir werden vielleicht zu Hilfe gerufen. Oder«, Lorn lacht schief, »vielleicht wird mein nächster Dienstposten genau dort bei den Barbaren sein, zusammen mit genau diesen Lanzenkämpfern.«
    Helkyt zuckt zusammen.
    »Du tust hier deine Pflicht, Helkyt, und nach den Aufzeichnungen verrichtest du schon lange treu deinen Dienst, sodass ich bezweifle, dass du noch einmal versetzt wirst, bevor du in Pension gehst.« Lorn wischt sich noch einmal über die Stirn. Wer auch immer ihn gerade im Chaos-Glas beobachtet hat, er hat das Bild losgelassen. Wer könnte es gewesen sein? Es hat sich nicht nach Tyrsal oder seinem Vater angefühlt, Lorn hat jedoch keine Ahnung, um welchen unbekannten Magier es sich sonst gehandelt haben könnte.
    »Ich wollte Euch nicht kränken, Ser, aber ich hoffe, Eure Worte werden wahr.« Der Haupttruppenführer lacht verkrampft.
    »Ich kann nicht dafür garantieren, aber ich würde fast darauf wetten.« Lorn lenkt die braune Stute zu Tashqyts Einheit, hebt die große, gepolsterte Anderthalbhänder-Klinge hoch, die er nun im Manngegen-Mann-Kampf gegen die jüngeren Lanzenkämpfer einsetzen wird, um diese an die langen Schwerter der Barbaren zu gewöhnen. »Jetzt einer gegen einen!«
    Helkyts Seufzer überhört er. Lorn hofft nur, dass er jeden der Rekruten zumindest in so etwas Ähnliches wie einen Lanzenkämpfer verwandeln kann, bevor zu viel Zeit vergeht. Er hat bereits eine Nachricht an Kommandant Repyl geschickt und das Datum für die Inspektion bei der Bezirkswache um zwei Achttage verschoben. Das bedeutet, dass er und die meisten der Spiegellanzenkämpfer Biehl innerhalb von drei Achttagen verlassen müssen.
    Nach dem, was er im Chaos-Glas sieht und gesehen hat, bleibt ihm weniger Zeit, als irgendwer in Biehl auch nur ahnen kann, und sein Schicksal beruht zu großen Teilen auf der Beurteilung dessen, was er in seinem Chaos-Glas beobachtet hat. Doch obwohl sein Schicksal und das Schicksal vieler anderer allein auf seinen Berechnungen und Beobachtungen beruht, kann er das, was er sieht, niemandem mitteilen.

 
XXX
     
    L orn blickt kurz auf und zum Fenster seines Arbeitszimmers im Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes hinaus. Die Luft ist ruhig und warm, nur eine leichte Brise weht vom Meer her. Er hofft, dass das trockene Wetter noch anhält, zumindest noch für einige Tage. Dann wendet er sich wieder den Papieren zu, die vor ihm liegen. Er schreibt die letzten Worte auf Schriftrollen, Befehle und Kartenentwürfe, als er Helkyt das äußere Arbeitszimmer betreten hört.
    »Helkyt?«
    »Ja, Ser.« Der Haupttruppenführer schüttelt den Kopf, als er in Lorns Zimmer tritt und die vielen Stapel Papier sieht. »Schlaft Ihr eigentlich jemals, Ser?«
    »Nicht so viel, wie ich gern möchte, aber das ist nicht zur Nachahmung zu empfehlen.« Der Oberst deutet auf den Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches.
    Helkyt setzt sich, fast übertrieben vorsichtig.
    »Ich werde dir nun einige Aufgaben übertragen. Ich wünschte, ich müsste es nicht tun, aber du bist der Einzige mit der notwendigen Erfahrung dafür.«
    Der Haupttruppenführer zieht die Augenbrauen hoch.
    »Morgen werden wir der Bezirkswache einen Inspektionsbesuch abstatten, wie du dich vielleicht erinnerst.«
    »Ja, Ser.«
    »Ich werde dazu alle Spiegellanzenkämpfer mitnehmen, bis auf etwa zehn von den erfahrenen Lanzenkämpfern und zehn von den jüngsten Rekruten.«
    »Ser?« Helkyt rutscht nervös auf dem Stuhl hin und her.
    »Ich habe von einigen Händlern gehört, dass barbarische Banden in das Land westlich von Ehyla eingedrungen sind. Ich dachte, das sollten wir überprüfen, während wir mit der Bezirkswache ein Manöver abhalten.«
    »Am besten nehmt Ihr dann alle Feuerlanzen mit, Ser. Wir können ohne sie auskommen – eher als Ihr, wenn die Barbaren wirklich nach Cyador kommen.«
    »Ich schätze deine Rücksicht. Ich hoffe, ich habe mich getäuscht, aber man kann nie wissen.« Lorn zuckt die Schultern. »Meine Quellen sind für gewöhnlich verlässlich, aber die Barbaren sind nicht immer berechenbar, außer wenn es um Angriffe auf Lanzenkämpfer und das Volk von Cyador geht.«
    »Ser … entschuldigt, Ser, aber in mehr als zwei Jahreszeiten habe ich nicht einmal erlebt, dass Ihr Euch geirrt hättet, und obwohl ich sonst nicht wette, so würde ich fast alles auf Euer Wissen setzen.« Er macht eine Pause. »Und

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