Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
insgesamt nur zweihundert Spiegellanzenkämpfer zur Verfügung. Er lächelt grimmig. »Wie reiten sie? Welche Art von Kolonne?«
    »In Zweierreihen, Ser. Die Kolonne muss fast eine viertel Meile lang sein. Sie reiten langsam, ziemlich ruhig.«
    Lorn nickt dem Späher zu. »Reite ein Stück mit uns.«
    »Ja, Ser.«
    »Lasst uns etwas versuchen.« Lorn lächelt Emsahl entschlossen an. »Sie wissen noch nicht, dass wir jetzt mit zwei Kompanien reiten.«
    »Nein, Ser.«
    »Quytyl und ich werden die Fünfte Kompanie über den Hügelkamm führen – dort wo der Späher hergekommen ist. Auf der anderen Seite gibt es ein Wäldchen … es sind nur ein paar kümmerliche Eichen, aber das wird als Deckung reichen …«
    Emsahl runzelt die Stirn. »Soweit ich mich erinnere, gibt es dort Bäume, aber …«
    »Ich habe gute Landkarten«, sagt Lorn schnell. »Wir werden aus den Eichen stoßen, wenn sie auf unserer Höhe sind, und sie im Sturm mit den Feuerlanzen überraschen. Dann galoppieren wir auf der Straße zurück. Ihr formiert inzwischen die Dritte Kompanie auf dem oberen Hang, etwa dort …« Lorn deutet auf die rechte Seite des Hanges vor ihnen. »Für gewöhnlich sieht niemand nach oben, und wenn es doch einer tut, muss er erst einmal dorthin kommen.«
    Emsahl nickt. »Das könnte funktionieren.«
    »Wenn sie Späher haben, dürft Ihr sie nicht entkommen lassen, sonst können sie die anderen warnen.« Lorn zuckt die Schultern. »Auch wenn uns die, die wir angreifen, nicht folgen, verlieren wir keinen einzigen Mann, weil wir nur auf Lanzennähe herankommen. Wir legen es darauf an, einige von ihnen zu töten oder zu verwunden. Wenn sie uns folgen, werden Eure Männer bereit stehen und noch mehr erledigen; auf dem Hügel werdet Ihr sie auch hinunter verfolgen können, wenn es sein muss.«
    Der Soldat nickt ein zweites Mal. »Das wird sie aus der Ruhe bringen, denke ich.«
    »Hoffen wir es. Formiert Eure Männer und ich kümmere mich um die Fünfte Kompanie.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn reitet entlang der Kolonne zurück zu Quytyl. Einige Lanzenkämpfer beobachten ihn sehr genau im Vorbeireiten.
    »… hat diesen Blick … Barbaren müssen in der Nähe sein …«
    »… hoffe, er ist so gut, wie man immer hört …«
    Quytyl blickt zufällig auf während seines Gesprächs mit seinem Haupttruppenführer Yusaet, als er Lorn heranreiten sieht.
    »Ser.« Der Unteroffizier verneigt den Kopf.
    Yusaet schickt sich an, sein Pferd herumzudrehen.
    Lorn bedeutet ihm zu bleiben. »Ich brauche Euch alle, Euch und Eure beiden Truppenführer, Unteroffizier. Eine Kolonne Barbaren ist bereits im nächsten Tal. Wir werden sie aus dem Hinterhalt überfallen. Ruft Eure Truppenführer zusammen.«
    »Ich werde Syldn holen«, bietet Yusaet an und nimmt das Pferd herum.
    »Haltet die Kompanie an. Wir werden nicht weiter auf der Straße reiten.«
    »Fünfte Kompanie! Halt! Kolonne halt!« Quytyl hebt den Arm.
    Als die Lanzenkämpfer die Pferde zügeln, wendet sich der viel zu dünne Unteroffizier wieder an Lorn und fragt: »Wie viele?«
    »Hundertfünfzig, vielleicht auch hundertachtzig.«
    »Ja, Ser.« Trotz der Zustimmung sind in den Augen des Unteroffiziers Zweifel zu lesen.
    »Macht Euch keine Sorgen, Quytyl. Das ist meine Aufgabe. Eure ist es, die Kompanie dorthin zu bringen, wo sie Barbaren töten kann.«
    Yusaet kehrt mit Syldn, dem Untertruppenführer, zurück, und Lorn bedeutet ihnen, sich vor ihm auf der Straße im Halbkreis aufzustellen, damit er ihnen sein Vorhaben erklären kann, das er mit den Worten beendet: »… wir wollen nicht, dass sie langsamer werden oder die Säbel ziehen können. Schießt aus kurzer Entfernung, und dann reitet, als wären die Schwarzen Engel hinter euch her … nur über den Hügel. Dort werden wir uns in Fünferreihen neu formieren und die Straße blockieren.«
    »Werden wir genug Zeit haben, Ser?«, fragt Yusaet.
    »Wir werden genug Zeit haben, weil die Dritte Kompanie auf der anderen Seite des Hügels stehen und warten wird, bis wir vorbei sind.« So hofft Lorn zumindest.
    Er deutet auf den Pfad, der sich den Hang hinauf windet, und lenkt den weißen Wallach darauf zu.
    »Folgt dem Major!«, befiehlt Quytyl.
    »Den Pfad hinauf, hinter den Offizieren!«
    Während Lorn die Fünfte Kompanie den Hang hinaufführt, kommt er nicht umhin, sich zu fragen, ob er überhaupt so lange leben wird, um ein richtiger Major zu werden. Aber er verdrängt den Gedanken sogleich wieder und wirft einen Blick nach links, um zu sehen, wo

Weitere Kostenlose Bücher