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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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anstarrte.
    „Ich könnte dich für die Missachtung deiner Königin öffentlich auspeitschen lassen“, kam es drohend.
    Meredith senkte ängstlich den Blick.
    „Ihr könnt sie hier bestrafen“, schlug Brice vor, der sein Lachen kaum noch zurückhalten konnte. Er wusste, dass die Königin viel zu sanftmütig war, um ihre Drohung wahrzumachen. „Oder soll ich sie Euch nach Edinburgh schicken?“
    „Macht Ihr Euch über Eure Königin lustig?“, sagte Mary mit einem warnenden Blick.
    „Ganz und gar nicht. Ich werde sofort nach Angus schicken. Er soll aus den Ställen eine Peitsche holen.“
    Brice wandte sich zum Gehen, aber die Königin hielt ihn am Arm zurück. „Wartet, nicht so hastig! Ich weiß eine bessere Strafe für diese ungehorsame Untertanin.“
    Meredith sah ihrem Schicksal gefasst ins Auge. Was immer die Königin mit ihr vorhatte, sie hatte die Strafe verdient. Wie hatte sie sich so vergessen können!
    „Erhebt Euch, Meredith MacAlpin! Schaut Eurer Königin aufrecht ins Auge, während Ihr Euren Urteilsspruch entgegennehmt“, sagte Mary.
    Meredith stand auf. Ihre Knie zitterten. Sie sah hilfesuchend zu Brice hinüber, aber seine unbewegte Miene verriet nicht, was er dachte.
    „Ihr könnt wählen“, begann Königin Mary. „Entweder die öffentliche Auspeitschung, oder ...“, sie unterdrückte ein Lächeln, „... oder Ihr zerstreut Eure Königin mit Eurer Geschichte. Ihr müsst mir und meinen Hofdamen jede Einzelheit Eurer ... Eurer Begegnung mit diesem Schurken Brice Campbell erzählen. Vom ersten Augenblick an.“
    Beim Anblick von Merediths verdutztem Gesicht brach die Königin in Lachen aus. Auch Brice konnte sich nicht länger beherrschen. Zuerst zuckte es um seine Mundwinkel, und dann lachte er schallend los.
    „Das ist alles, was Ihr verlangt, Majestät? Nichts als einen einfachen Bericht?“
    „Von einfach habe ich nichts gesagt. Auch die geringste Kleinigkeit muss erwähnt werden. Ich will alles wissen.“ Königin Mary wandte sich Brice zu. „Und dieser Schuft wird uns für mindestens eine Stunde allein lassen.“ Sie zwinkerte Brice zu. „Frauengespräche, versteht Ihr? Danach dürft Ihr uns mit einem Festbankett bewirten. “
    Die Königin klatschte in die Hände und befahl einem herbeieilenden Diener, die Damen aus ihrer Jagdgesellschaft zu rufen. „Oh Brice, das wird ein Spaß, lustiger als alle Unterhaltung bei Hof. Ich brauche dringend eine Aufheiterung. Seit meiner Rückkehr aus Frankreich ist mein Leben so grau und trostlos.“
    Brice küsste Mary die Hand, bevor er sich zurückzog. „Eure treuen Untertanen sind überglücklich, Eure Wünsche zu erfüllen.“ Er warf Meredith einen warnenden Blick zu. „Be-denkt gut, was Ihr in Gegenwart der Königin sagt. Das nächste Mal kommt Ihr nicht so glimpflich davon.“
    Minuten später sah Meredith sich von fünf Frauen umringt, die alle denselben Namen trugen. Die junge Monarchin stellte ihre engsten Freundinnen vor, Mary Beaton, Mary Fleming, Mary Seton und Mary Livingstone. Die fünf Marys kannten sich seit ihrer Kindheit und waren einander sehr vertraut. Wie alle guten Freunde teilten sie sich alles mit, auch die sorgsam gehüteten Geheimnisse.
    Während die Frauen Stühle und Sessel herbeizogen und sich im Halbkreis vor den Kamin setzten, kamen Dienerinnen herein und trugen Tee und Gebäck auf. Nachdem sie gegangen waren, befahl die Königin Meredith, mit ihrer Erzählung zu beginnen.
    Meredith begann mit der Ermordung ihres Vaters und dem aufgezwungenen Ehevertrag der MacKenzies. „Ich musste es tun“, erklärte sie, „schon allein, um meinen Clan zu schützen. Wir Leute von der Grenze kennen die Gefahr, die von den Engländern droht.“
    „Meine geliebte Base, Elizabeth von England“, zischte Mary zwischen zusammengepressten Zähnen. „Sie behauptet, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um unser Land und unsere Menschen zu beschützen. Und während sie uns Friedensbotschaften schickt, setzen ihre Soldaten die Plünderungen und Morde fort.“
    Meredith war von dem Ausbruch der Königin überrascht. Ob Mary immer so freimütig ihre Gedanken aussprach? Machte sie sich nicht klar, dass gewisse Dinge nicht einmal im vertrauten Freundeskreis geheimgehalten wurden? Eine Frau von ihrem Rang hätte ihre Gedanken besonders sorgfältig hüten müssen. Mehr als alle anderen.
    „Fahrt fort!“, befahl die Königin.
    „Habt Ihr Desmond MacKenzie geliebt?“, fragte Mary Fleming dazwischen.
    „Was für eine törichte Frage,

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