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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Gefühl, Ihre Majestät in meinem Kleid zu sehen und in Eure Rolle zu schlüpfen“, meinte sie ausweichend.
    Mary Stuart lächelte. „Ihr werdet sie vollendet spielen, dessen bin ich sicher. “
    Es klopfte an der Tür, und Mary Stuart gab Meredith ein Zeichen. Das Spiel begann.
    „Tretet ein!“, rief Meredith. Die Königin nickte anerkennend, während ihre vier Freundinnen sich das Lachen kaum verkneifen konnten.
    Cara betrat den Raum und knickste vor Meredith. „Euer Majestät, der gnädige Herr bittet zum Bankett.“
    Merediths Ausdruck der Verblüffung, ihr Räuspern und ihre Verlegenheit hatten eine Wirkung, die sie noch mehr aus der Fassung brachte. Die Frauen begannen zu kichern, und die Königin bekam fast einen Erstickungsanfall.
    Verwirrt blickte Cara von einer Frau zur anderen. Was war an ihrer Ankündigung so komisch, dass sogar die ernste Lady MacAlpin sich vor Lachen bog? Und Ihre Majestät schien das alles nicht zu kümmern.
    Mit niedergeschlagenem Blick versank das arme Mädchen vor der Königin abermals in einen tiefen Knicks und verließ eilig den Raum.
    „Seht Ihr? Sie hat Euch nicht einmal ins Gesicht geschaut! Meine Kleidung genügte, um sie in dem Glauben zu wiegen, sie hätte die Königin vor sich. Kommt!“ Mary Stuart winkte
    den anderen. „Ich wette einen goldenen Sovereign, dass unser kleiner Betrug nicht vor dem zweiten Gang entdeckt wird.“ „Die Wette gilt“, rief Mary Seton lachend.
    Die Königin war schon an der Tür, als Mary Fleming sie sanft am Arm zurückhielt. „Wenn Ihr glaubhaft erscheinen wollt, müsst Ihr Meredith den Vortritt lassen. Und vergesst nicht, dass Ihr eine Gefangene seid und Euch dementsprechend benehmen müsst.“
    „Liebste Flem, wie klug du bist!“ Die Königin trat gehorsam zur Seite und ließ Meredith und ihr Gefolge vorangehen.
    Tief in Gedanken versunken kleidete Brice sich für das festliche Mahl mit der Königin um. Sosehr er sich über Marys Überraschungsbesuch freute, so sehr ärgerte es ihn, dass er sein Vorhaben verschieben musste. Je eher er mit Gareth MacKenzie abrechnete, desto schneller könnte er Meredith freilassen. Ihre Gegenwart verwirrte ihn mehr und mehr. Er musste sie so bald wie möglich loswerden.
    Es war unangenehm, dass seine Pläne in einem fort von anderen durchkreuzt wurden.
    Brice warf sich das Plaid mit dem Muster seines Clans über die Schultern und ging, nicht gerade in bester Laune, nach unten. Seine Freunde und die hohen Gäste waren bereits versammelt, als er die geräumige Halle betrat. Er ging geradewegs auf die „Königin“, zu und bot ihr galant den Arm, um sie zu Tisch zu führen. In gebührlichem Abstand folgten ihnen die anderen.
    „War Merediths Erzählung unterhaltsam?“, fragte er. „Sehr“, wisperte die Stimme neben ihm.
    „Ich hoffe, Ihr und Eure Freundinnen habt sie nicht allzu sehr verschreckt.“
    Meredith wandte leicht den Kopf. „Wie kommt Ihr denn darauf? Wieso sollten wir sie verschreckt haben?“
    Brice legte die Hand auf ihre und drückte sie. „Ihr braucht vor einem alten Freund nicht die Rolle der erhabenen Königin zu spielen. Ich kenne Euch und die anderen Marys, wahrscheinlich besser als irgendein anderer. Wenn ihr zusammen seid, ist niemand vor Euren Überraschungen sicher. Ihr verblüfft aus reinem Übermut. Nur um zu sehen, wie Eure armen
    Opfer sich dann verhalten.“
    Brice stutzte, als er keine Antwort erhielt. So zurückhaltend hatte er die Königin noch nie erlebt. Seit er sie kannte, war sie nie um Worte verlegen gewesen. Schon gar nicht, wenn jemand sie ins Gebet nahm.
    Er neigte den Kopf. „Nun sagt es schon“, raunte er Meredith ins Ohr. „Was habt Ihr diesmal angestellt?“
    „Angestellt?“ Sie hielt den Blick gesenkt. „Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz ..."
    Was für ein höchst absonderliches Benehmen. Brice konnte es sich nur damit erklären, dass die Königin sich wieder einmal einen Scherz erlaubte und ihn an der Nase herumführte.

„Wenn Ihr nicht sofort beichtet, werde ich Euch anders auf die Schliche kommen. Ich kenne doch Eure Spielchen.“ „Spielchen? Wovon redet Ihr? Ich sterbe vor Hunger, das ist alles.“
    Brice gab auf und schenkte seinem Gast ein bezauberndes Lächeln. „Dann genießt Euer Mahl. Ich denke, es ist einer Königin würdig.“ Er führte sie zum Kopfende der Tafel und hielt den Stuhl für sie bereit. Dann nahm er an ihrer rechten Seite Platz. Wie üblich rahmten die vier Marys ihre Monarchin. Zu ihrem Leidwesen mussten sie

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