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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Raum, in der Gesellschaft dieser freundlichen schönen Frau.
    Es klopfte, und Cara trat ein. Sie brachte ein Tablett mit Tee und frischem Gebäck. „Mistress Snow meinte, dass Ihr eine Stärkung gebrauchen könntet.“ Das Mädchen stellte das Tablett auf einen niedrigen Tisch vor dem Kamin.
    „Sag Mistress Snow vielen Dank, Cara.“ Meredith zögerte kurz. „Wie lange bleiben die Männer für gewöhnlich fort, wenn sie ins Lowland ziehen?“, fragte sie dann.
    „Oh, Mylady, das kann Tage dauern. Genau kann das niemand sagen. “
    Tage. Merediths Stimmung sank. Wie sollte sie das überleben? Als sie den Tee einschenkte, kam ihr eine Idee. „Könntest du mir ein wenig Stoff beschaffen, Cara? So viel, dass es für ein Kleid reicht?“
    „Oh ja, Mylady Im Lagerhaus liegt ballenweise schönes Tuch.“
    „Gut. Morgen früh wird Jamie mir das Lager zeigen.“
    „Was habt Ihr vor, Mylady?“
    Meredith lächelte geheimnisvoll. „Ich schulde Mistress Snow eine Gegengabe. Jetzt ist die beste Gelegenheit, damit anzufangen. “
    „Und wenn Ihr müde vom Nähen seid“, sagte Jamie strahlend, „dann werde ich Euch die Pferdeställe zeigen.“
    „Das ist eine gute Idee. Wenn Brice zurückkommt, werde ich das ganze Schloss in- und auswendig kennen. “
    Die Schlange der Trauernden zog sich vom Herrenhaus über das Heideland, so weit der Blick reichte.
    Ein alter Mann, der humpelnd am Stock ging, mischte sich unter die Menge und bewegte sich langsam auf das Haus zu. Ein grober zerschlissener Umhang hing ihm von den Schultern und reichte ihm bis zu den Knöcheln. Als jemand ihn nach seinem Namen fragte, legte er die Hand ans Ohr und krächzte, dass er nicht verstanden habe.
    „Er ist sicher vom MacKenzie-Clan“, rief eine Stimme von weiter hinten. „Gareth MacKenzie ist so sehr mit dem Land
    der MacAlpins beschäftigt, dass seine Clansleute sich überall herumtreiben.“    
    „Ja, überall Fremde“, bestätigte eine Frau. „Die Zeiten sind vorbei, als noch jeder jeden kannte. MacKenzie sollte seine Leute besser beaufsichtigen.“
    „Was erwartet Ihr?“, rief ein hagerer junger Mann. „Jetzt, wo nur noch der alte Duncan und die zwei jungen Mädchen da sind, müssen die MacKenzies sich rühren. So schnell bietet sich die Gelegenheit, billig zu Land zu kommen, nicht noch einmal.“
    „Ja“, meinte ein anderer. „Zuerst Alastair und dann Meredith. Beide waren geborene Führer. Aber die Mädchen sind noch zu jung. Und Duncan ist ein geschlagener Mann.“
    Die Schlange schob sich weiter, und der gebrechliche Alte hatte Mühe, Schritt zu halten. Die Leute waren viel zu sehr am neuesten Klatsch interessiert, als dass sie ihn weiter beachtet hätten.
    „Der alte Duncan und seine Mary sollen völlig verändert sein“, sagte eine dicke junge Frau, die einen Säugling im Arm trug. „Zuerst Alastairs Tod, an dem Duncan sich schuldig fühlt, dann das Unglück in der Kirche und Merediths Verschwinden, und nun noch der Mord an ihrem einzigen Enkel. Es ist mehr, als ein Mensch ertragen kann.“
    „Ja. Duncan und Mary sind nicht mehr dieselben“, bestätigte eine verhärmte ältere Frau. „Der junge William war ihr ein und alles. Es ist tragisch, besonders weil Margaret, die Frau von Duncans Sohn, keine Kinder mehr haben kann.“ „Wie viele solcher Morde werden wir noch hinnehmen müssen?“, empörte sich die Frau mit dem Säugling. „Wir gebären Kinder, um sie wieder zu verlieren.“
    Ein allgemeines Gemurmel erhob sich. „Gareth MacKenzie soll selbst Zeuge des Mordes gewesen sein“, tuschelte jemand. „Als er die Kerle, die auf den armen William einschlugen, aufhalten wollte, hätte es ihn auch fast erwischt. Er wurde durch einen Dolchstich am Arm verletzt.“
    „Es muss etwas geschehen, damit das Morden aufhört!“
    Das Gemurmel schwoll an.
    „Richtig!“, rief ein Mann. „Und es wird etwas geschehen.“ „Was, Mann? Was habt Ihr gehört?“, wurde er bedrängt.
    „Gareth MacKenzie plant, eine Armee gegen den Mann aufzustellen,' der in seiner Machtgier sogar kleine Kinder umbringen würde.“
    „Der ekelhafte, mordlustige Feigling! “
    „Der Barbar! An den Galgen mit ihm! “
    „Brice Campbell muss sterben, bevor er den ganzen MacAlpin-Clan ausgerottet hat!“
    Bei diesen Worten blieb der alte Mann unvermittelt stehen. Dann trottete er mit tief gesenktem Kopf neben den anderen weiter. Als sie beim Haus ankamen, musterte er unauffällig die Gesichter der Leute. Ab und zu traf sein Blick auf die

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