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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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der Spur bleiben wollen.“
    Einen langen Moment musterte Brenna ihre jüngste Schwester, deren Bernsteinaugen vor Unternehmungslust glitzerten. Dann tat sie etwas höchst Ungewöhnliches. Mit einem ausgelassenen Jubelruf schürzte sie ihre Röcke und rannte nach unten. „Wir brauchen Reisekleidung“, rief sie Brenna über die Schulter zu. „Oh, und natürlich unsere schönsten Kleider für unseren Besuch bei der Königin.“
    Ihre Proteste halfen nichts. Brice bestand darauf, dass alle seine Leute außer Angus nach Kinloch House zurückritten. Sechs von ihnen waren verwundet, sodass ihnen weitere Strapazen nicht zuzumuten waren. Die anderen sechs gab Brice ihnen als Begleitschutz. „Es ist möglich, dass ihr unterwegs auf Leute von Mackay trefft“, begründete er seinen Entschluss. Widerstrebend setzten sich die Männer in Marsch.
    „Allein kommen wir schneller voran“, erwiderte Brice auf Angus’ Kritik, dass das Unternehmen ohne eine kampfstarke Truppe zu riskant sei. „Wir wissen, in welche Richtung Meredith geritten ist. Jetzt müssen wir alles daransetzen, sie vor weiteren Gefahren zu bewahren.“
    Angus stieg mürrisch auf sein Pferd. „Wie soll uns das bei einer Frau gelingen, die in Gefahren nur so hineinstolpert?“, brummte er.
    Brice runzelte die Stirn. „Hör mal, alter Freund ...“Er war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren. „Na ja“, lenkte er noch rechtzeitig ein, „du hast recht. Meredith scheint eine besondere Begabung zu haben, Gefahren anzuziehen.“
    Die Männer sahen sich an und mussten lachen. Brice gab seinem Pferd die Sporen. „Auf geht’s, mein Freund. Lass uns die Lady einfangen, bevor sie mit neuen Überraschungen aufwartet.“
    „MacAlpin-Castle?“
    Die Männer blickten vom Flussufer aus zu dem anmutigen Schloss hinüber. Im Osten überzog der Himmel sich mit dem ersten rosigen Schimmer der Dämmerung.
    „Ja“, sagte Brice versonnen. Hinter einem jener Fenster schlummerte Meredith, ahnungslos. „Lass uns keine Zeit mehr verlieren. Wir werden sie überraschen, bevor die Dienerschaft wach ist.“
    Sie durchquerten den eiskalten Fluss und legten die letzten Meilen zum Schloss in rasendem Galopp zurück. Im Hof fielen ihnen zwei gesattelte Pferde und ein mit Gepäck beladenes Lastpferd auf.
    „Mir scheint, wir kommen gerade im richtigen Moment“, sagte Brice. Noch ehe er aus dem Sattel gestiegen war, wurde das schwere Tor geöffnet, und zwei junge Frauen in Reisekleidern traten heraus. Bei dem Anblick der Fremden blieben sie erschrocken stehen und machten Anstalten, ins Haus zu fliehen.
    „Ich bin Brice Campbell.“ Brice ging lächelnd auf die hübschen jungen Geschöpfe zu. „Ihr mögt es nicht glauben, aber ich kenne Euch besser, als Ihr ahnt.“ Er wandte sich der Schönheit mit dem rabenschwarzen Haar und den blauvioletten Augen zu. „Ihr seid Brenna, die aus einem Nichts Gedichte von Kleidern zaubern kann. Von Euch geht die Legende, dass die Männer von Schottland und England alles für einen Blick von Euch geben würden. Und Ihr ... “ Er drehte sich zu Megan um. „Ihr habt geschworen, Euch niemals an einen Mann zu binden. Doch ich bin sicher, dass Ihr mit Euren schönen Augen und diesem goldgesponnenen Haar so manchem Mann das Herz brechen werdet.“
    Brenna und Megan rissen sprachlos Mund und Augen auf, als der Barbar des Hochlands sich vor ihnen verneigte. Wie galant er war, und wie großartig er aussah! Meredith hatte mit ihrer Schwärmerei nicht übertrieben.
    Megan fasste sich als Erste. „Ihr seid also Brice Campbell“, sagte sie betont forsch, um nicht zu zeigen, wie beeindruckt sie war. „Wir wissen auch alles über Euch. Meredith hat es uns erzählt.“
    Brice zog die Augenbrauen hoch. „Aha. Dann ist sie also hier.
    Ihretwegen bin ich gekommen. Führt mich sofort zu ihr.“
    „Meredith ist nicht da“, sagte Brenna schüchtern.
    „Lügt mich nicht an, kleine Lady!“ Brice hob bewusst die Stimme, um die Mädchen einzuschüchtern. „Eure Schwester sagte gerade eben, dass Meredith mit Euch gesprochen habe. Sie muss hier sein.“
    „Sie war hier.“
    Brice fing Angus’ vielsagenden Blick auf. Die Überraschung war Meredith gelungen.
    „Und wo ist sie jetzt?“
    Megan fasste Brennas Hand und kniff hinein. Beide Mädchen schwiegen.
    „Sieh dir das an, Angus. Die beiden wollen uns nicht helfen. “ Brice zwinkerte Angus zu, der noch im Sattel saß und das Geschehen interessiert beobachtete. „Es bleibt uns also nichts übrig, als hier

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