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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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zu warten.“
    „Aber das geht nicht!“, rief Megan und stampfte mit dem Fuß auf. „Wenn wir noch lange hier herumstehen, holen wir sie nie ein.“
    Brice konnte nur mühsam ein Lächeln unterdrücken. „Ihr wollt ihr also hinterherreiten, und offeinbar ohne ihr Wissen. Wohin ist Meredith unterwegs?“
    Megan und Brenna tauschten einen kurzen Blick. Kein Wort kam über ihre Lippen.
    Brice verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen das Lastpferd. „Zu dumm, dass Ihr umsonst gepackt habt. Noch eine Viertelstunde, und Ihr könnt Eure Reise vergessen.“
    „Sag es ihm! “, flüsterte Brenna.
    Megan schüttelte den Kopf.
    „Sagt es mir, Megan.“ Brice sprach betont sanft. Vielleicht könnte er so das unbeugsame junge Mädchen herumbekommen. Sie hatte eine Art, die der Sturheit ihrer großen Schwester in nichts nachstand.
    Megan wurde schwankend.
    „Nun sagt es schon.“ Brice setzte sein charmantestes Lächeln auf.
    „Nur, wenn Ihr versprecht, uns mitzumehmen.“
    „Was?“ Brice ließ die Hände sinken und ballte sie zu Fäus-ten. Er trat einen Schritt auf Megan zu und funkelte sie ärgerlich an. „Höre ich richtig?“
    „Ich werde Euch sagen, wohin Meredith aufgebrochen ist. Aber Ihr müsst uns mitnehmen.“
    „Mir reicht es.“ Brice ging zu seinem Pferd und ergriff die Zügel. „Komm, Angus, wir werden schon Spuren von ihr finden.“ „Da werdet Ihr viel zu viel Zeit verlieren! Ihr könnt Euch die Mühe des Suchens sparen, wenn ..."
    „Genug!“ Brice schwang sich in den Sattel. „Ihr würdet uns nur aufhalten. Das Leben Eurer Schwester ist in Gefahr. Ich muss sie vor Gareth MacKenzie finden, sonst ist sie verloren.“
    „Wir sind schnelle Reiterinnen, Mylord. Aufhalten werden wir Euch bestimmt nicht. Und was Gareth betrifft..." Megan versicherte sich mit einem schnellen Blick des Einverständnisses ihrer Schwester. „Wir wissen auch, wo er ist.“
    Brice gab einen Seufzer von sich. „Ihr stellt meine Geduld auf eine harte Probe, Mädchen. Nun redet schon. Schnell.“ „Erst müsst Ihr versprechen ... “
    Zähneknirschend gab Brice nach, und nun sprudelte Megan los.
    „Angus“, befahl Brice, „du führst das Lastpferd. Wir reiten nach Edinburgh. “
    Brenna und Megan saßen bereits im Sattel und trieben die Pferde an. „Zur Königin“, jubelten sie wie aus einem Munde.
    Was für die beiden jungen Frauen ein großes Abenteuer war, bedeutete für Brice einen Wettlauf mit der Zeit.
    Meredith ließ staunend die Eindrücke auf sich wirken. Sie ritt durch die Hauptstadt von Schottland. Eben hatte sie die High Street überquert, die vermutlich sauberste Straße der Welt. Zu beiden Seiten zogen sich Gräben entlang, die das Regenwasser ableiteten.
    Aus Stein gebaute Bürgerhäuser mit holzgedrechselten Balkons und Galerien säumten die Straßen. Dann kamen die prächtigen Herrenhäuser und die Gärten von Canongate, die zum Holyroodhouse führten.
    Am Marktplatz herrschte reges Treiben. Männer und Frauen in dunkler Kleidung liefen geschäftig hin und her. Vor den
    Läden und Lagerhäusern standen Leute im Gespräch zusammen. Handwerker lieferten ihre Waren aus, die Hausmägde machten Besorgungen für ihre Herrschaft, feine Ladies und Gentlemen flanierten.
    Zwei Themen beherrschten die Gespräche der Bürger von Edinburgh. Das waren die Königin und pikanter Klatsch vom Hof, und es war vor allem die Herrschaft des John Knox.
    Der mächtige Kirchenführer hatte offen seine Verachtung für das weibliche Staatsoberhaupt ausgesprochen. Er wartete und hoffte, dass der Zorn Gottes diese katholische Königin treffen würde, so, wie er ihre Mutter und ihren jungen französischen Ehemann heimgesucht hatte.
    Meredith fühlte sich von der düsteren Stimmung der Stadt bedrückt. Sie war genauso bedrohlich wie die Festung, auf die sie zuritt. Hier, in Holyroodhouse, in dieser grauen turmbewehrten Burg, lebt die Königin, die lebenslustige Mary Stuart. Jetzt verstand Meredith, dass sie dem Leben am französischen Hof nachtrauerte.
    Mit einem unbehaglichen Gefühl ritt sie am Tolbooth-Gefängnis vorbei. Wie viele Menschen mochten hier eingekerkert sein, weil sie sich erlaubt hatten, zu singen, zu tanzen und sich am Leben zu freuen?
    In dieser Stadt wurde nicht gelacht.
    Sehnsucht ergriff Meredith. Sie dachte an Kinloch House, an das Lachen und die Liebe, die sie dort erlebt hatte. Brice. Wie sehr sehnte sie sich nach Brice. Wie fern waren die Highlands und wie fern ihre Liebe.
    Aber dies war

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