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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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mich auf wärmen.“
    Megan ging zusammen mit Morna hinaus. „Ich hole dir dein Nachthemd, damit du ins Bett kommst.“
    „Ja, und beeil dich. Es gibt eine Menge zu erzählen.“
    „Und er liebt dich auch?“
    „Ja, er liebt mich.“
    „Wie romantisch!“ Brenna seufzte.
    „Eins verstehe ich nicht“, unterbrach Megan das Getuschel. „Er ist ein Highlander, ein Barbar. Und du bist eine MacAlpin.“
    „Brice ist ein gebildeter und kultivierter Gentleman“, erwiderte Meredith schwärmerisch. „Und ein geschätzter Freund der Königin.“
    „Aber wenn er dich so sehr liebt, warum hat er dich dann allein fortziehen lassen, um seinen Namen von dem Makel zu befreien?“, fragte Megan verständnislos.
    Meredith erklärte, warum sie Brice heimlich verlassen hatte. „Und ich bin froh, dass er meine Bitte ernst genommen hat und mir nicht gefolgt ist. Hier unten wäre sein Leben von Neuem bedroht.“
    Megan ließ nicht locker. „Aber Brice Campbell wird als einer der mutigsten und tapfersten Krieger von ganz Schottland besungen. Die unglaublichsten Legenden ranken sich um ihn. Weshalb sollte er Angst um sein Leben haben, wenn er doch so furchtlos ist?“
    Meredith wurde der Fragen müde. Brenna hatte sich nach sämtlichen Einzelheiten ihres Abenteuers erkundigt, und Megan wollte nun alles über das Warum und Weshalb wissen. Musste ihre wissbegierige Schwester auf alles eine Antwort erhalten?
    „Glaubst du, dass Brice kommen wird?“, fragte Brenna und unterdrückte ein Gähnen.
    „Nein.“ Es ärgerte Meredith, dass Brennas Frage ihr Tränen in die Augen trieb. „Ich habe ihn gebeten, in Kinloch House zu bleiben.“ Sie schluckte und zwang sich zur Selbstbeherrschung. „Und wenn er klug ist, wird er sich daran halten.“ „Aber wenn er dich lieben würde, dann würde er sich mehr um dich als um seine Sicherheit sorgen“, wandte Megan ein. Sie musterte ihre große Schwester eingehend. „Sag mal, weinst du?“ Bestürzt wandte sie sich ihrer anderen Schwester zu. „Brenna, ich habe Meredith noch nie weinen sehen.“
    Die einfühlsamste der drei Schwestern warf Megan einen warnenden Blick zu. „Unsere Meredith ist nur erschöpft. Sie hat einen langen und anstrengenden Ritt hinter sich. Da hat sie wohl ein Recht zu weinen, oder nicht?“
    „Ich weine nicht.“ Meredith wischte sich mit dem Handrücken die Augen, drehte sich auf die Seite und zog sich das Laken über den Kopf. Ein leises Schniefen war zu hören. „Na ja, vielleicht doch. Brenna hat recht, ich bin todmüde. Es war
    eine mühsame Reise. Und ... sie ist noch nicht zu Ende.“ „Was willst du damit sagen? Du bist zu Hause.“ Brenna zog das Laken zurück und sah ihre Schwester durchdringend an.
    Meredith setzte sich auf. „Ich will damit sagen, dass ich morgen in aller Frühe nach Edinburgh reite. Die Königin gewährt mir hoffentlich eine Audienz, bevor MacKenzie vorgelassen wird. Es muss mir gelingen, seinen Plan zu durchkreuzen. “
    „Das ist aber nicht der Grund, weshalb du weinst“, bemerkte Megan trocken.
    „Nein.“ Meredith fasste nach Megans Hand und streichelte sie. „Ich weine, weil ich Brice vermisse. Und ich habe Angst, dass ich ihn nie wiedersehe.“
    Megan zog abfällig die Mundwinkel nach unten. Augenblicklich hasste sie den Mann, der die Ursache für Merediths Tränen war. „Wenn er dich aufrichtig lieben würde, würde dein Verschwinden ihm keine Ruhe lassen. Er würde kommen und sich überzeugen, dass es dir gutgeht.“
    „Megan, wie oft muss ich dir noch erklären „Es ist gleichgültig, was du Brice in deinem Abschiedsbrief geschrieben hast. Wie kann der Mann behaupten, dass er dich liebt, und seelenruhig in seinem Schloss bleiben? Er weiß nicht einmal, ob du die Reise durch die Highlands überlebt hast!“
    Die ausgleichende Brenna mischte sich in das Gespräch ein. Sie umschlang Meredith zärtlich und sah die kleine aufbrausende Megan strafend an. „Meredith hat genug durchgestanden. Wir müssen ihr nicht noch mehr zumuten.“
    Sie gab Meredith einen Kuss. „Du musst jetzt schlafen. Morgen früh wird es dir bessergehen.“
    „Ja, Schlaf. Das ist alles, was ich brauche.“ Meredith schmiegte sich in die Kissen und schloss die Augen. Aber der Schlaf stellte sich nicht ein. Megans Fragen ließen ihr keine Ruhe. Hatte ihre kleine scharfsinnige Schwester nicht recht? War eine Liebe aufrichtig, wenn jemand die eigene Sicherheit über alles andere stellte?
    Meredith kam aus dem Grübeln nicht heraus. Gewiss, sie

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