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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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anderen Verkleidung, Meredith.“ Meredith errötete. „Ja, Majestät. Die Hose und die Tunika gehören Brice, und das Cape habe ich mir von einer freundlichen Näherin ausgeliehen.“
    „Ihr seid doch nicht die ganze Strecke von den Highlands hierhergeritten?“
    „Oh doch, Majestät. Aber vorher war ich in meiner Heimat, in den Lowlands.“
    „Das ist eine sehr lange Reise“, sagte die Königin. Sie setzte sich und forderte Meredith auf, Platz zu nehmen. Ihre Miene wurde ernst. „Aus dem Grenzland kommen schlimme Gerüchte von Mord und Raub. Was wisst Ihr darüber?“
    „Es ist wahr, Majestät. Viele Morde sind geschehen.“
    „Und trotz des Gerüchtes von seinem Tod wird noch immer Campbell der Verbrechen bezichtigt. Der Barbar des Hochlands.“
    „Ihr wisst, dass das nicht wahr ist.“
    „Wie soll ich da so sicher sein?“
    „Weil Ihr Brice kennt. Er ist ein ehrenwerter Mann.“
    „Ja, das ist er. Aber wieso habt Ihr Eure Meinung über ihn geändert? Als wir uns das letzte Mal sahen, flehtet Ihr mich an, Euch aus seinen Klauen zu befreien.“
    Meredith sah das belustigte Funkeln in den Augen der Königin und lächelte. „Seit damals ist viel geschehen, Majestät.“ „Es scheint ganz so.“ Die Königin befahl einem Diener, Wein für sich und die Damen zu bringen. „Ich bin neugierig auf Euren Bericht, Meredith. Ihr müsst mir alles erzählen.“ Ihre Augen glitzerten. „Und lasst nichts aus.“
    „Oh Majestät.“ Meredith trank einen Schluck Wein, nachdem die Königin als erste ihr Glas erhoben hatte. „Es ist so viel passiert. Ich weiß nicht, wo ich beginnen und enden soll.“ „Ihr berichtet von Anfang bis Ende. Wir haben alle Zeit der Welt.“
    Während Meredith zu erzählen begann, brachten Diener Platten mit erlesenen Speisen herein. Die Gesellschaft setzte sich um den Tisch, und alle fünf Marys hingen an Merediths Lippen.
    „Deshalb das Gerücht um seinen Tod“, sagte die Königin, als sie von MacKenzies Überfall und dem Gemetzel in Kinloch House erfuhr.
    „Ja. Gareth hielt Brice für tot und zuerst auch ich. Er war fürchterlich zugerichtet und lag leblos in seinem Zimmer. Aber dann entdeckte ich, dass sein Herz noch schlug. Sehr, sehr schwach, aber es war ein Lebenszeichen.“
    „Und Ihr habt ihn heldenhaft über die Krise gerettet.“ Meredith wurde unsicher und suchte in Königin Marys Miene nach einem Zeichen von Spott, aber die sah sie ernst und fast ein wenig bewundernd an.
    „Ja. Und er ist durchgekommen, Gott sei es gedankt.“ „Warum habt Ihr ihn verlassen?“
    Meredith erklärte der Königin den Grund. „Und ich musste nach Edinburgh reisen, um für mein Recht zu kämpfen“, sagte sie abschließend.
    „Ihr habt wieder einmal Mut bewiesen, Meredith MacAlpin! Schottland kann stolz auf Frauen wie Euch sein.“ Mit keinem Wort ging die Königin auf Gareth MacKenzies Vorhaben ein. Stattdessen erschien ein übermütiges, mädchenhaftes Lächeln in ihren Augen. „Ich glaube, die göttliche Vorsehung hat sie uns geschickt“, sagte sie zu Mary Fleming.
    Ihre Freundin nickte und sagte zu den anderen etwas auf
    Französisch, worauf diese lachten und aufgeregt durcheinanderredeten.
    „Ich verstehe nicht, Majestät...“
    Königin Mary erhob sich und schritt in majestätischer Pose auf Meredith zu. „Ihr seid auserwählt, ein Kapitel schottischer Geschichte zu schreiben, Meredith MacAlpin.“
    Meredith blickte mit einem unguten Gefühl in die Runde. Die Audienz verlief ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte.
    „Ihr kommt wie gerufen, Meredith“, fuhr die Königin fort. „Aufgrund Eurer Ähnlichkeit mit Mary Stuart von Schottland werdet Ihr Eurer Königin einen großen Dienst erweisen. Morgen werdet Ihr einen Tag lang in meine Rolle schlüpfen.“
    „Ich ... ich soll... Und wo werdet Ihr sein, Majestät?“, fragte Meredith bestürzt.
    „Ich werde ... indisponiert sein.“
    „Aber warum?“
    Die Königin klatschte amüsiert in die Hände und lachte.
    „Eure Hartnäckigkeit macht vor nichts halt, Meredith MacAlpin. Also gut, ich werde mein Geheimnis lüften. Morgen wird ein geheimer Bewunderer mich entführen.“
    „Entführen ...?“ Meredith war wie vom Donner gerührt.
    „Ja. Sagt selbst, gibt es etwas Romantischeres als eine Entführung? Seit ich bei Brice Eure Geschichte gehört habe, träume ich davon, so etwas Aufregendes zu erleben. Und außerdem, wann kann eine Königin schon mit einem Gentleman allein sein? Eine Entführung bietet dazu die einzige

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